Irland im Herbst (Teil I)
Letzte kleine Touren in Galway
Letterfrack und Umgebung
Heute Nacht ein herrlicher Sternenhimmel, zum zweiten Mal in Renvyle. Großer Wagen, Milchstraße, Orion (schon!), Sommerdreieck, ganz deutlich der Schwan mit dem hellen Deneb und ganz über uns die Kasiopeia.
Am Morgen aber Regen, alles zugezogen, düster, gegen Mittag aber hellt es sich auf, die Sonne kommt, wenig Wind, wir wollen eine Radtour ins Tal in der Mitte der Halbinsel unternehmen.
Aber dann doch keine Radtour, wir fahren mit dem Auto gemütlich ins geplante Tal und nehmen die Bilder in uns auf (und in die Kamera), halten immer wieder an, Verkehr ist so gut wie keiner. Kühe, Schafe, alte und neue Häuser (die Iren wohnen nicht mehr in diesen Steinhüttchen wie vielleicht in den 70er oder 80er Jahren noch), Sonne und Nebel und der weite Blick über den Tully-Lake zum Fjord und die nebelverhangenen Berge. Von Letterfrack (wo sich alle die Straßen kreuzen, die sich nicht schon in Tullycross gekreuzt haben) vorbei am Metzger und Fischhändler, der uns für Freitag Muscheln verspricht, was er dann nicht halten kann. (Ein älterer Mann will uns eine Telefonnummer von einem Fischer geben, aber zeitlich klappt das nicht mehr, immerhin kann uns der Metzger Fische verkaufen). Nach einer kleinen Irrfahrt kommen wir nach Cleegan zum Hafen, der die Überfahrt nach Inisboffin anbietet, eine jener vorgelagerten Inseln wie die Blaskets oder die Aran-Islands.
Hafen, alte Schiffe, viele Kneipen, vor einer liegt ein ondulierter Hund auf einem Holztisch, so als hätte er gerade 3 Pint Stout und 3 Whiskey hinter sich. Als wir später zurück kommen, liegt er immer noch da.
Zurück nach Letterfrack. Wir hatten schon einige Male ein Schild vor einer Art Park hinter einer hohen Steinmauer gesehen, wir sehen alte Kreuze, ein altes, hohes Tor, angelehnt, mit einer einfachen Kette nur zugemacht, nicht verschlossen. Dahinter ein anglikanischer Friedhof der „Church of Ireland“, alte Grabsteine und auch keltische Rundkreuze, auch hier einige wenige neuere Gräber, schmucklose aber gut gearbeitete Steine, in der Mitte eine graue Kirche mit zinnenartigem Turm.
Zurück nach Renvyle. Nach einer kurzen Mittagspause gehen wir mit Taschen an den Strand und suchen schöne, runde Kiesel, bzw. Steine. Immer wieder entdecken wir noch tollere, weißen Marmor (gibt’s hier wirklich), graue, rote, gesprenkelte usw. Steine.
Mit gefühlten 2 Zentnern kehren wir zurück.....
Der Meer- und Golfball – Hund (FR)
Packen wie gewohnt. Am Nachmittag noch einmal ein langer Spaziergang entlang der Bucht über rundgeschliffene Kiesel (nein! Es werden keine mehr eingesammelt!), Wackersteine und Sand.
Ein Hund, Irish Setter hat sicher mitgespielt, begleitet uns. Unterhalb des Golfplatzes finden wir einen Golfball, kurz darauf findet auch der Hund zwischen den Steinen einen Golfball. Und nun beginnt ein lustiges Spiel. Er apportiert den Ball zu uns. Ingrid nimmt ihn, wirf ihn und mit und mit unglaublicher Geschwindigkeit saust der Hund davon und obwohl der Ball oft auf den Steinen aufspringt und abrupt die Richtung wechselt, findet er ihn wieder und das Spiel beginnt von vorne. Auch als der Ball im Wasser verschwindet, stürzt er sich in die Wellen und fischt ihn wieder hervor. Immer legt er brav den Ball vor Ingrid, sein Frauchen auf Zeit. Als ich ihn einmal werfe, wird er brav vor mich gelegt. Dann sind wir auf Höhe des Renvyle – Hotels und kehren um, gehen oben ein Stück am Golfplatz entlang (Hole 1 + 2 sind auf Grund des letzten Orkans nicht bespielbar), ein einsamer Golfer übt weit von uns das Putten oder wie immer das heißt.
Dann das Unglück, unser Hund findet den letzten Ball nicht mehr und auch wir haben ihn aus den Augen verloren. Verzweifelt sucht er noch eine Zeitlang zwischen den Steinen, dann saust er davon Richtung Golfer...... er wird doch nicht .....
Wir machen uns diskret „vom Acker“, nein natürlich vom Rasen, „It’s not our dog“, üben wir schon, er aber kommt ohne Ball zurück.
Dann kommt er plötzlich mit einem kleinen blauen, völlig zerkauten ballähnlichen Plastikteil, aber das wollen wir nicht! Mit flehendem Blick legt er das Teil abwechselnd Ingrid und mir vor die Füsse, hüpft erwartungsvoll auf allen Vieren immer wieder in die Höhe, nach dem 10. Versuch akzeptiert er, dass das Spiel aus ist und macht sich Richtung Fischerhaus davon, er gehört wohl auch zu des Fischers Hundesippe.
Aufbruch: | 01.09.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 04.10.2015 |