Irland im Herbst (Teil I)
Valentias Norden
Finnans Well - die Schieferküste
Immer noch kein Regen. Sind wir wirklich in Irland? Dunst, Wolken, Wind, aber es bleibt trocken. Nach dem Frühstück wollen wir noch den Rest unserer Insel erkunden, zuerst zu Finnans Well. Finnan, ein irischer Mönch, soll hier am Nordstrand der Insel von Dingle her kommend gelandet sein und habe die Bewohner christianisiert. Wie? Keine Ahnung, es hieß aber, er habe 60 Mann dabei gehabt... Aha!
Zwei in die Jahre gekommene Häuser, eines wird wohl renoviert, auf der Weide Kühe, das zweite Haus, unbewohnt offensichtlich, war wohl mal ein Pub. Völlig verblasst kann man noch an der Wand entziffern „Next Pint in New York“.
Zwei Schieferkreuze, Marienfiguren, Kreuze, viel Kitsch, darunter ein Funkgerät (Verbindung nach oben?). Über einen Stieg, dann quer durch Moos und Schilf, Vorsicht, nicht einsinken, zum Glück war es ja in den letzten Tagen trocken. Dann an der Steilküste, riesiege Schieferplatten von 10 bis 20 m Länge sind hier aufeinander geschichtet. Warnung, dass man am Klippenrad nicht fische soll, plötzliche Brandung, Sturm, steile Klippen...
Und es ist verständlich, riesige Schieferfelsen, Platten ,steiler Abfall zur Küste und dazu heute ein starker böiger Wind und der kann hier sicher noch stärker sein. Dennoch steht auf einer Art Kanzel ein Angler, seelenruhig...
Schwarzer, grauer, grünlicher Schiefer, geblockt, geschichtet, zerbröckelt, unten die Gischt von Norden her. Dazwischen Pflänzchen, Moos, Flechten, farbige kleinste Pilze über den Steinen. Faszinierend. Allzu nahe an die Klippen wagen wir uns nicht.
Wir suchen uns durch das Moor wieder einen Rückweg und fahren zum höchsten Punkt der Insel. Und der höchste Punkt kostet Eintritt, 5 € je Auto. Langsam im ersten Gang die steile Sandpiste hoch bis zum Parkplatz.
Zuerst auch noch einmal der Blick zu den Klippen, eine gewaltige schwarze Bucht, dazu Info-Tafeln über Tier- und Pflanzenwelt, ferner sagenhaftes, die Ankunft Fionas und Oisins auf dieser Insel.
Auf dem Gipfel bläst es uns fast weg, wir sehen die historische (20er Jahre) Radiostation, sehen die Schieferbrüche (slade quarries), sehen über die Bucht bis Cahersiveen und dahinter bis zum Knocknadobar, der allerdings im Dunst verschwindet, keine gute Sicht heute.
Aufbruch: | 01.09.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 04.10.2015 |