Uta und Hartmut in Südamerika

Reisezeit: November 2005 - Februar 2006  |  von Uta und Hartmut

Flattergetier

Um mal nicht im Regen in Quito oder im Schnee-Nebel auf irgendeinem Berg herumzu laufen fahren wir -auf die Empfehlung hin von Karen und Ben- nach Mindo. Zwei Stunden mit dem Bus von Quito einmal um den Pinchincha in nordwestlicher Richtung herum und runter auf gut 1400 HM in den Nebelwald.
Da ists schoen gruen, es gibt nur eine Hauptstrasse, einen Fussballpplatz, viele Baume und natuerlich Regen ... . Unsere Unterkunft bei Norma und Marcelo ist ein gemuetliches Holzhaus, sehr familiaer und es ist schade dass wir Weihnachten nicht beim Familienessen dabei sein werden.
Norma kommt aus Quito, spricht fliessend Englisch und hat schon den vollen Besichtigungsplan fertig als wir unangemeldet ankommen: nix Ausschlafen in den naechsten Tagen. Am fruehen Morgen guckt man am Besten Schmetterlinge oder Voegel und fuer den Nachmittag gibts da noch die Orchideen....

Aber am Morgen wird erstmal heiss geduscht und dann erst der erste Programmpunkt angegangen: Schmetterlinge.

Im Nebelwald gibts undendlich viele Schmetterlinge, um den Bestand zu wahren werden an die 250 verschiedene Arten in einer Aufzuchtstation gezuechtet.
Nicht alle Schmetterlingsarten lassen sich in Gefangenschaft vermehren.
Wir sehen also die winzigen Eier, die fetten samtweichen Raupen, die "giftigen" Raupen, die Schmetterlingspuppen...und die Schmetterlinge.
Noch sind die Schmetterlinge mangels Sonne - die natuerlich den ganzen Tag nicht raus kommt - etwas muede, flattern also nicht herum sondern muessen zum Teil gesucht werden: die Tarnung ist schon ziemlich gut. Leider habe ich den orangenen Schmetterling der gut zu meinem orangenen Sofa passen wuerde nicht gesehen.

being blue

being blue

den kenn ich den gibts bei uns auch

den kenn ich den gibts bei uns auch

Die grossen Schmetterlinge kann man mit Banane fuettern .... lustiges Gefuehl.

doch so gross

doch so gross

Waehrend Hartmut mit der Kamera die grossen Schmetterlinge im Flug jagt, beobachte ich die Schmetterlingspuppen, denn einige werden heute schluepfen heisst es.
Die Schmetterlingspuppen haengen bis zu 14 Tage bei 60% Luftfeuchtigkeit an Korklatten, sie werden in einigen Faellen immer schwaerzer bis ein Schmetterling schluepft.
Die verschiedenen Puppen sind gruen mit glaenzenden Ringen, perlmutt-farben, braun wie ein Blatt oder sehen aus wie vertrocknete Seepferdchen, sie sind klein bis riesen gross auf jedenfall ist der Schmetterling der sich da rausfaltet wenn er schluepft meistens noch groesser.

SChmetterlingspuppen

SChmetterlingspuppen

Wir haben Glueck es schluepfen tatsaechlich welche und haengen erstmal zum trocknen - was bis zu einem Tag dauern kann - der nassen Fluegel an ihrem kaputten Puppenteil.

- hanging loose -

- hanging loose -

Eigentlich wollten wir das Schluepfen mit mehreren Photos dokumentieren, aber unsere Kamera gibt auf einmal merkwuerdige Geraeusche von sich, nix geht mehr... .
Tja das wars dann wohl mit den Photos.

Damit ersparen wir Euch nicht nur weitere Bilder von Schmetterlingen sondern auch die vielen verschiedenen Orchideen die wir bei stroemenden Regen angeguckt haben.

Fuer einige dieser Bluemenbraucht man eine Lupe, um zu erkennen dass sie ebenso fein verschlungen gebaut sind wie die grossen Orchideen. Das ist beeindruckend, der Typ der die zuechtet weiss auch noch alle lateinischen Bezeichnungen dazu -okay uns kann man auch viel erzaehlen-. Die gibts die Dracula Orchiedee gesprenkelt oder in weiss oder mit Streifen, da gibts die Orchidee mit einem riesen Blatt und einer Winzel-Bluete in der Mitte, oder die riesen ausgefranzte Orchidee die sehr verfuehrerisch duftet, oder die einem Schuh aehnliche Orchiedee die auch kleine Froesche beheimatet, die Monkey Face Orchidee, die Orchidee wo die Blueten wie auf einer Perlenschnur wachsen.... und eine Kaffepflanze (Hihi der Touri aus dem Westen bewundert erstmal alles, oder ?)

Auch die Voegel muessen wir ohne Kamera beobachten. Daher duerft Ihr jetzt ein Buch zu Hand nehmen um eine Vorstelluing von der Frabenpracht mancher Vogelarten zu bekommen.
Damit der vom Computer gucken voellig kurzsichtige Touri die kleinen Voegel auch sieht, hat Marcelo ein Zeiss-Teleskop mit bis zu 60 (!!) facher Vergroesserung, dazu bekommt jeder noch ein Fernglass umgehaengt. So gehts los frueh morgens, denn da suchen die Voegel Futter und sind kurz su sehen.
Wau super ich wuerde ja noch nicht mal wissen wohin ich das Teleskop richten soll, so klein sind die Voegel: Marcelo aber hat a gute Augen und b kommt er genau von diesem Stueck Wald. Ich sehe daher selten was mit dem Fernglas, dafuer aber um so besser mit dem Teleskop, denn das Marcelo schon ausgerichtet auf den Vogel. Hartmut hat da noch bessere Augen und koennte Marcelo fast Konkurrenz machen, in dem was er an Voegeln sieht.
Und was sehen wir aaaah um Euch nicht zu langweilen hier eine Auswahl:
Spechte, "Baumlaeufer", rotfuessige Senseschnabel, gelb-schwarzschnabelige Toukans (Swainson-Tukan), haselnussbraunbruestige Toucans , blassbruestige Toucans, Kolibris, black-collard Haeher, Inca Haeher, Schwalben, Falken, schwarzkoepfige Papageien, rotschnabelige Papageien, schwalbenschwaenzige Tauben, schwarze Geier, Truthaehne, Goldkopftrogon (!!), Fliegenfaenger, buff-fronted Spaeher, Canada Waldsaenger, Kappenspitzschnabel, Schwalbentangare ..... ein Squirrel (okay ist kein Vogel sondern ein Eichhoernchen).
Der Wahnsinn oder????
Tja leider muessen wir wieder nach Quito zurureck und weg von den netten Holzhaeusern und dem ganzen Flattergetier.

© Uta und Hartmut, 2005
Du bist hier : Startseite Amerika Ecuador Flattergetier
Die Reise
 
Worum geht's?:
Übermorgen geht es los ! Von November 2005 bis Februar 2006 von Ecuador über Bolivien bis Chile und Argentinien. Gebucht ist nur die erste Woche auf Galapagos, geplant sind anschliessendes Trekking, Bergsteigen, Rumschauen :-) Juchhuuu !!!
Details:
Aufbruch: 19.11.2005
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 12.02.2006
Reiseziele: Ecuador
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Uta und Hartmut berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors