Uta und Hartmut in Südamerika
Galapagos: unter Haien
Und nun, da momentan keine Bilder mehr auf CD zu brennen, hochzuladen, zu verkleinern und zu plazieren sind, noch ein kleiner Nachtrag von mir (Hartmut), zu unserer unglaublichen Woche auf Galapagos:
Es war (speziell fuer mich ?) sehr beeindruckend ! Auf einem kleinen Kutter auf diesem Riesenpazifik - so viel Wasser ! (Wer mich kennt weiss das ich es nicht so mit dem Wasser habe und speziell einen Riesenschiss vor Haien...) Aber damit nicht genug, ging es schnorcheln - im Meer ! Wo es definitiv Tiere groesser als 10cm, z.B Haie, hat !
Meine Neugier siegte, und ich weiss nicht genau, worueber ich mehr aufgeregt war, als wir schliesslich mit dem kleinen Schlauchbeiboot von der ankernden "Samba" hinueberschipperten zur "devil's crown" (toller Name in einer solchen Situation !):
- darueber, dass ich gleich zum ersten mal richtig im Meer schwimmen sollte, oder
- darueber dass ich zum ersten mal schnorcheln wuerde oder
- darueber dass es eigentlich an allen Kuesten Galapagos´ Weissspitzenriffhaie gibt oder
- darueber dass wir nocheinmal extra 100 Meter weiter raus fahren wuerden, um im tiefen Wasser Hammerhaie (!) zu beschnorcheln ??
Vermutlich war ich vor lauter Aufregung gar nicht in der Lage, ueber die Einzelheiten nachzudenken !?
Jedenfalls waren wir schon bald bei der Devil´s Crown angekommen, einem Vulkankrater von ca. 80-100m Innendurchmesser, der groesstenteils unter Wasser lag, sodass man zwischen den max. 20m ueber das Wasser herausschauenden Kraterresten hindurchschwimmen und so vom offenen Wasser ins Kraterinnere (und je nach Stroemung auch zurueck) gelangen konnte. Auf der Binnenseite der Crown waren es max. 10-15m Wassertiefe, im Inneren unter 10m.
Ich liess ich mich also im Gottesvertrauen auf Irgendwas auf der dem Land zugewandten Aussenseite der Felsen ins Wasser gleiten bzw. plumbsen, und stellte fest, das es mit dem Neopren erstaunlich einfach ist, "zu schwimmen". Das haette ich also schon einmal "geschafft". Nun galt es den Kopf unter Wasser zu halten (natuerlich um zu kontrollieren, was sich dort mir naehern koennte). Da unser Neuseelaender Mat mir den besten Schnorchel im Leihshop organisiert hatte (mit Ventil) gelang auch das Mundatmen unter Wasser supergut. Erste Freude kam auf darueber, nicht gleich umzukommen.
Inzwischen hatte mich die Stroemung schon einige Meter weiter transportiert, und ich sah zu, dass ich in der Naehe der 11 anderen blieb (den letzten beissen die H...).
Das Wasser war einfach unglaublich klar, die Sonne kam genau von oben, und die Fischlein, Seesterne, Seegurken, und was es noch so gab, sie waren sehr zahlreich, sehr bunt und alle zusammen sehr huebsch anzuschauen. Gefaehrliche Idylle ?
Unser Guide Mauricio tat derweil, was er versprochen hatte und tauchte in irgendein schwarzes Loch um fuer uns ein paar Weissspitzenhaie aufzuscheuchen. "Leider leider" war niemand daheim.
Wir bogen ab ins Innere des Kraters und ich begann Gefallen an dem Ganzen zu finden. Vermutlich handelt es sich auch um einen absoluten "Topspot" zum schnorcheln...!?
Irgendjemand rief "Shark" und behauptete spaeter, einen Weissspitzenriffhai durch den Krater querend gesehen zu haben. So ein Wichtigtuer.
Nun hiess uns Mauricio wieder in Schlauchboot zu steigen - was mit den Flossen gar nicht so leicht ist
Entgegen der in dieser Richtung sehr starken Stroemung hoppelten wir aus dem Krater heraus geradewegs aufs offene Meer. Viel zu weit von den Felsen entfernt stoppte das Boot, unter uns tiefes Blau, sonst nichts. Mein Herz wollte oben hinaus.
Mauricio meinte nur "wenn welche da sind, sollten die Hammerhaie genau hier kreisen" und gab das Ok zum Ausstieg. Ich liess mich ins Wasser - als Letzter (und das nicht zufaellig). Schaute sofort nach unten und wieder hoch und sah zu dass ich mich irgendwo in die Mitte der Mahlzeit bewegte. Unten immer noch viel dunkles blau, groessere Fische, kein Hai. Die Stroemung bringt uns zuegig zu den Felsen, man sieht das Riff aufsteigen und dann auch wieder einen Boden. Immer wieder Kopf raus und aufpassen, dass rimgsherum noch andere Schnorchel sind...
Nun sind wir schon an der Aussenseite der des Kraters, ploetzlich: "Shark !". Ein paar Meter unter uns, entlang des Riffs, patrouliert eine wohlbekannte, elegante Silhouette. Ich habe gelesen, dass Haie vor allem mit der Nase suchen und sehr gut Bewegung im Wasser registrieren, vor allem finden sie etwas hektisch Zappelndes interessant, denn das ist ein potentiell verletztes (oder aengstliches) Opfer...
Ich hatte es mir vorher schon vorgenommen, und nun, dank des Neoprens, spiele ich toter Mann, atme nicht mehr, und gucke erstmal hin: es ist ein Weisspitzenriffhai, und "nur" 3 Meter gross, naja, vielleicht auch nur 2. Er ignoriert uns ausserdem auch komplett, schaut nicht mal hoch, und die guetige Stroemung treibt uns von ihm fort. Natuerlich gibt es Mitschnorchler, die hinschwimmen - sollen sie ruhig...
Ein paar Tage spaeter haben wir dann beim schnorcheln mit den Pinguinen noch einmal einen Weissspitzenriffhai gesehen, noch naeher, auf unserer Hoehe, und er hat sogar ruebergeschaut. Aber da hatte ich schon nachgelesen, dass diese Sorte wirklich nix tut (dem Menschen). Und so konnte ich dort noch die lustigen und gar nicht scheuen Pinguine geniessen. Das sind im Wasser von hinten ganz runde Toennchen mit zwei kleinen Fluegeln dran...
Aufbruch: | 19.11.2005 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 12.02.2006 |
Bolivien
Chile
Argentinien