Finland mit dem Wohnwagen

Reisezeit: August / September 2014  |  von Christa & Rainer, die Elche

2014-08-22,Lieksa

unser Übernachtungsplatz an Eva Ryynäsens ateljé

unser Übernachtungsplatz an Eva Ryynäsens ateljé

Freitag, 22/8

Nach einer herrlich ruhigen Nacht gingen wir in die Ausstellung. Eine Führung wie vor 11 Jahren gab es nicht mehr. Da ich viel über die Künstlerin gelesen hatte, konnte ich Rainer alles erzählen. Als erstes gingen wir ins Atelier. Hier sind noch viele ihrer Arbeiten ausgestellt. Man hat nach ihrem plötzlichen Tod möglichst alles so belassen. Kaum zu glauben, daß sie im Alter von 85 Jahren immer noch diese riesigen Baumstämme bearbeiten konnte. Nach dem Atelier ging es ins Wohnhaus. Sie hatte es mit ihrem Mann selbst gebaut und die gesamte Inneneinrichtung geschnitzt. Überall liebevolle Details: von der Eingangstür über Tische, Stühle, Borde, Schränke usw. Selbst die Treppe ins Obergeschoß war alles selbst entworfen und gearbeitet. Einfach schön! Ein Schrank hatte es uns besonders angetan. Er ist ganz dünn aus Birkenholz gearbeitet und mit Glasborden versehen. Die beiden halbrunden Wände sind durchbrochen. In der Mitte befindet sich ein Scharnier. Beim Schließen des Schrankes entsteht so wieder der Baum.
Evas größtes Werk ist aber die kleine Kirche, welche auch auf dem Grundstück steht. Die Gemeinde brauchte ein neues Gotteshaus und fragte sie, ob sie die Inneneinrichtung schnitzen würde. Sie sagte gerne zu. Die alten dicken Bäume stiftete ein Bauer, das Kupferdach und das vergoldete Kreuz Lieksa. Der Fußboden der Kirche besteht aus unterschiedlich großen Baumscheiben, die Zwischenräume aus einem Gemisch von Sägemehl und Leim. Das ganze ist poliert und versiegelt. Die Sitzbänke sind aus großen Baumstämmen ausgearbeitet und auch poliert. Das Taufbecken sieht aus wie eine große Sanduhr. Der Altar besteht aus einer riesigen Baumwurzel. Über dem Altar befindet sich die Schnitzerei „Weihnachtsengel“. Es ist eine Mutter mit Kind in Seitenansicht. Die Kanzel hat ein Relief mit Schäfer und einem Schaf. Da die ganze Rückseite der Kirche schlicht verglast ist, schaut man direkt in den Wald dahinter. Das ist sehr schön!

Am Schluß der Ausstellung gingen wir noch ins angeschlossene Cafe, das auch von Eva gestaltet worden war. Dort ließen wir uns Blaubeerkuchen und Kaffee munden. So gestärkt ging es nach Lieksa. Wir nahmen den kleinen Weg, der immer am See entlang führt. Er ist inzwischen auch asphaltiert, zwar mit einigen Querrinnen, aber doch gut. Wir kamen an einer Holzverladestelle vorbei. Da Freitagnachmittag war, wurde nicht mehr gearbeitet. So konnten wir uns die Anlage in Ruhe ansehen. Im Wasser lagen riesige Bündel Baumstämme, und auf dem Platz an Land sah man die Bindemaschine und den riesigen Greiftraktor, der die Stammbündel über eine Rutsche ins Wasser befördert.
Am Campingplatz in Lieksa angekommen, gab es eine Überraschung: Motorräder wohin man schaute. Hier war über das Wochenende ein Motorradtreffen. Wir wurden gefragt, ob wir wüßten, wie es ist, wenn Finnen feiern. Ich bejahte dies. Wir stellten uns trotzdem in der Nähe der Sauna auf. Das war zwar sehr schwierig, da es sehr uneben war, aber so waren wir etwas weiter abseits vom Festzelt. Wir stellten uns auf eine laute Nacht ein, vor allen Dingen als wir sahen, wie viele Bierdosen in die Sauna geschleppt wurden. Am Abend paddelten wir dann das erste Mal auf den See hinaus und um die Landzunge herum, auf der der Campingplatz lag.

der Weg Richtung Kafé und Eingang

der Weg Richtung Kafé und Eingang

Werkstattgebäude

Werkstattgebäude

in der Werkstatt

in der Werkstatt

Stühle und Fußboden

Stühle und Fußboden

Blick von der Galeri

Blick von der Galeri

Geländer und Treppe

Geländer und Treppe

das Wohnhaus

das Wohnhaus

der "Baumschrank"

der "Baumschrank"

im Wohnzimmer

im Wohnzimmer

Blick nach draußen

Blick nach draußen

hier gehts wieder raus

hier gehts wieder raus

Blick vom Haus aus

Blick vom Haus aus

Evas und Paavos Grab

Evas und Paavos Grab

die kleine Kirche

die kleine Kirche

Eingangstür

Eingangstür

Altarraum

Altarraum

die Bänke sind aus einem Stamm gearbeitet

die Bänke sind aus einem Stamm gearbeitet

Eingang zum Kafé

Eingang zum Kafé

auch hier sind die Tische und Bänke von Eva gearbeitet

auch hier sind die Tische und Bänke von Eva gearbeitet

gleich gehts los

gleich gehts los

von Paateri nach Lieksa ist es nicht weit

Kraniche

Kraniche

hier nimmt der Bär die Post entgegen

hier nimmt der Bär die Post entgegen

am Holzverladeplatz

am Holzverladeplatz

Verladefahrzeug

Verladefahrzeug

mit diesen Drähten werden die Stämme gebündelt

mit diesen Drähten werden die Stämme gebündelt

unser Stellplatz auf dem Campingplatz

unser Stellplatz auf dem Campingplatz

am Ufer des Pielinen

am Ufer des Pielinen

nun kommten wir zum ersten Mal paddeln

nun kommten wir zum ersten Mal paddeln

hier sollte die Feier der Motorradfreunde stattfinden

hier sollte die Feier der Motorradfreunde stattfinden

Abendstimmung

Abendstimmung

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Spätsommer 2014 fuhren wir mit dem Wohnwagen vom südwestlichen Ende Finlands, durch den Osten und Nordosten bis in die nordwestliche Ecke. In Tornio-Haparanda fuhren wir wieder zurück nach Schweden.
Details:
Aufbruch: 13.08.2014
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 15.09.2014
Reiseziele: Finnland
Der Autor