Finland mit dem Wohnwagen

Sonntag, 17/8

Morgens 20°, später schwankend, je nach Bewölkung bis 15°
231 km

Die Nacht war ruhig, so daß wir gut schlafen konnten. Es waren nur noch einige russische Lastwagen angekommen, die nun neben uns standen. Bevor wir weiterfuhren, sahen wir uns noch am Flugplatzgelände um. In einem Pavillon stand eine restaurierte Messerschmitt Bf 109 G-6 und am Rastplatz eine Antonow 2.
Lappeenranta/Villmanstrand war bald erreicht, und am Hafen haben wir sogar einen Parkplatz gefunden. Bei herrlichem Sonnenschein bummelten wir zuerst am Strand entlang. In einem Teil waren große Sandskulpturen aufgebaut, meist zum Thema Musik. Hinter dem Strand ging die historische Kopfsteinpflasterstraße hinauf in die alten Wehranlagen, die aus schwedischer Zeit stammen. Die Stadt ist eine schwedische Gründung und hieß Villmanstrand, Ufer des wilden Mannes. Im Wappen ist der wilde Mann immer noch abgebildet. Später wurde die Stadt von den Russen erobert und die Festung von ihnen weiter ausgebaut. Sie ist wie eine eigene Stadt in der Stadt.
In der Information wollten wir uns gerne Prospekte holen, aber sie waren alle nur auf finnisch und russisch. Mit der Sprache war es nicht anders, nur mit zusätzlich ein paar Brocken englisch.
Anschließend gingen wir noch durch die Stadt und sahen uns die Holzkirche an, die auf dem Grundriß eines doppelten, sich überlagernden Kreuzes errichtete worden war, ein Architekturtyp, der früher in Karelien recht häufig vorkam. Die Stadt hat mehrere Parkanlagen und wirkt dadurch recht freundlich. Anschließend fuhren wir noch ein kleines Stück weiter zu den Schleusen des Saimaa-Kanals, in beeindruckendes Bauwerk. Der Kanal wurde im Jahre 1856 von Zar Alexander II eingeweiht und verbindet das Saimaa-Seengebiet mit der Ostsee bei Viborg/Vyborg. Auch Viborg ist eine schwedische Gründung und war im Mittelalter die wichtigste Festung Schwedens nach Stockholm und liegt jetzt in Rußland.
Weiter ging die Fahrt nach Imatra mit seinem berühmten Wasserfall. Leider war der nicht angestellt, in unseren Büchern gab es dazu unterschiedliche Zeitangaben. Nun mußten wir uns etwas beeilen, da wir noch nach Punkaharju wollten. Auf dem Campingplatz war es etwas schwierig einen geeigneten Stellplatz zu finden, da wir unbedingt Strom haben wollten. Als wir dann gerade standen, fing es tüchtig an zu regnen. Glück gehabt! Gute Nacht!