Finland mit dem Wohnwagen
2014-08-24,Lieksa
unsere Fahrt um den Pielinen
Sonntag, 24/8
Trübe, 16°
248 km
Wir hatten wieder eine ruhige Nacht. Diese Motorradfreunde sind sehr weiterzuempfehlen, hi hi!
Heute wollten wir zu den Koli-Bergen und zum Specksteinbruch. Da die Sauna hier am Platz noch geheizt war, hatte ich erst einmal einen Durchgang gemacht, ohne Rainer, der mußte ja in die Herrensauna. In Finnland ist das streng getrennt. Aber im Wasser traf man sich wieder. Nun noch schnell Proviant usw. eingepackt, dann ging es los.
Wir fuhren auf der kleinen alten Straße direkt am See entlang. Zum größten Teil war sie schon asphaltiert. Es gab aber auch einen knapp 3 km langen unbefestigten Teil, der in den 1700er Jahren von den ansässigen Bauern unter dem Oberbefehl der Russen gebauten Vorna-Straße, heute Museumsstraße. Schon in den 1500er Jahren gab es einen Weg vom Ladoga-See nach Uleåborg/Oulu am See Pielinen vorbei. Ein ganzes Stück ging es über einen Ås. Auch eine Bahnstrecke begleitete uns eine zeitlang. Den Abzweig nach Koli verpaßten wir, also umdrehen und suchen. Es ist eben doch schwer bei den langen, komplizierten Namen so schnell den richtigen Abzweig zu finden. Immer wieder bot die Straße traumhafte Ausblicke auf den Pielinen, und wir hielten oft an.
Bald fing dann auch der Koli-Nationalpark an, leider auch wieder starker Regen. Wir hatten den Tip bekommen, daß es hier eine Höhle geben soll, Teufelskirche genannt. Wir haben sie tatsächlich gefunden. Nachdem wir im Auto unsere Brote gegessen hatten, hörte der Regen auf, und wir konnten zur Höhle gehen. Etwas anstrengend, aber sehr schön. Zuerst ging es über einen kleinen Berg und dann lange Holztreppen wieder hinunter, die wir auf dem Rückweg wieder hinauf mußten. Der Eingang war sehr klein und wurde zusätzlich durch einen kugelrunden Stein eingeengt. Dann ging es ein ganzes Stück durch einen schmalen Gang in den Berg. Es gab noch einen Durchbruch, durch den das Tageslicht in die Höhle fiel, aber keinen weiten Höhlenraum. Nach dem langen Aufstieg über die Treppen kamen wir zurück zum Auto.
Anschließend fuhren wir zu den Kolibergen. Etwas unwohl war mir schon, wenn ich an den Anstieg dachte. Aber umsonst, es gibt inzwischen eine Standseilbahn. Die Aussicht vom höchsten Punkt war einfach schön. Der ganze Pielinen mit seinen Inselchen und Buchten lag vor uns.
Von Koli aus ging es weiter nach Nunnanlahti zu den Specksteinbrüchen, dem neugebauten Steinmuseum, einem Geschenkeverkauf und der Ausstellung des Specksteinofenherstellers Tulikivi. Es war alles schon geschlossen, aber die Außenanlagen, die sehr schön gestaltet waren, konnten wir ja trotzdem genießen. Vom Steinbruch konnten wir leider nur Bruchstücke erhaschen, alles war eingezäunt und zugewachsen.
Langsam wurde es dunkel, und bis zum Campingplatz waren es noch 112 km. Die Fahrt wurde anstrengend und schön zugleich, denn an vielen Stellen hatte sich Bodennebel gebildet. Meist lag er nur auf den Wiesen und Feldern, oder er war über uns wie ein Dach. Wir waren aber trotzdem froh, als wir unseren Wohnwagen erreicht hatten.
Aufbruch: | 13.08.2014 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 15.09.2014 |