Finland mit dem Wohnwagen
2014-09-10,Kilpisjärvi
Mittwoch, 10/9
286 km
Nach einer ruhigen Nacht besuchten wir einen Silberschmied. Schon das Haus von außen war eine Überraschung. Hier hatte sich ein Künstler verewigt. Kaum gerade Wände, alles geschwungen oder gewölbt. Viele verschiedene Materialien harmonisch vereint. Einfach fantastisch. Als Blickfang vor dem Haus ein riesiges goldenes Ei aus Mosaiksteinen. Als erstes betritt man die Werkstatt mit ca. 12-15 Arbeitsplätzen. Hier konnte man zusehen, wie einzelne Schmuckstücke bearbeitet wurden. Weiter ging es in den ersten Ausstellungsraum. Hier wurden viele samische Gegenstände und alter samischer Silberschmuck gezeigt. Anschließend ging es dann mit Ketten, Broschen und Ringen des Künstlers weiter. Ein Raum ging in den nächsten über. Es folgten Glas-, Holz- und Textilarbeiten. Alles von Samen hergestellt. Natürlich auch ihre schönen Schnitzerei aus Renhorn, Birkenholz usw. Aber auch zwei große Räume mit Teppichen aus Indien und Alpakabekleidung, worüber wir erstaunt waren, gab es. Wie wir später erfuhren, hatte der Künstler mit seiner Frau arabische Länder bereist. Wir lernten ihn durch Zufall kennen, ein alter Herr mit weißem Bart und Stock. Er erzählte uns in gutem Deutsch, daß er Däne ist und als junger Mann 1950 nach Kautokeino gekommen und geblieben war. Seine Frau war eine Deutsche und auch Künstlerin. Die Samen mit ihrer alten Kunst und Kultur hatten es ihm angetan, und er hat sie auch nach Kräften unterstützt. Nach diesem unerwarteten Erlebnis fuhren wir noch in der Stadt ins Samemuseum. Es ist nur eine kleine Ausstellung, aber trotzdem sehenswert. Gut auch, daß man eine deutschsprachige Broschüre bekam. Bis wir dann endgültig in Richtung Kilpisjervi in Finnland fuhren, war es schon früher Nachmittag. Die Strecke Unterschied sich nur unwesentlich von der gestrigen. Ab und zu mischten sich jetzt wieder Kiefern unter die Birken, und auffällig war, daß die Bäume sofort viel größer waren, wenn man auch nur 50 m tiefer kam. Es war furchtbar diesig, und manchmal waren auch sehr dunkle Wolken dabei, aber geregnet hat es nicht. An einer Stelle im Norden war ein Loch in der Wolkendecke, blauer Himmel und ein wenig Sonne lugten dort durch. Dabei blieb es aber auch. Die vielen Berge, die am Horizont auftauchten, blieben leider nur schemenhaft zu sehen. Die letzten Kilometer Straße wurden immer schlechter. Sie war leider sehr ausgefahren. Vielleicht lag es an den vielen Lastwagen, die von Norwegen kommend ständig an uns vorbeibrausten. Dann endlich das Ortsschild Kilpisjervi. Ich staunte nicht schlecht, Häuser wohin man blickte, ganze Blockhaussiedlungen, schöne Einfamilienhäuser, zwei Campingplätze mit vielen Hütten, eine Tankstelle und ein Supermarkt mit Schuh- und Bekleidungsgeschäft. Der Ort von damals war nicht wiederzuerkennen. Am Freitag erwartete der Campingplatz sehr viele Norweger. Sie hatten hier den halben Platz mit festen Hütten bebaut, vor die dann die Wohnwagen gestellt werden. Die Wintersaison ist hier die Einnahmequelle. Wir bezahlten 26,50€ mit El.
Aufbruch: | 13.08.2014 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 15.09.2014 |