Finland mit dem Wohnwagen
2014-09-05,Inari
Freitag, 5/9
Heute sollte den ganzen Tag die Sonne scheinen, aber es war trübe.
63 km
Trotzdem fuhren wir mit dem Katamaran hinaus auf den Inari-See. Ziel der Fahrt war die Insel Ukko. Sie ist ein Heiligtum der Samen. Frauen war früher das Betreten verboten, und auch die Männer mußten sich ihr schweigend nähern. Funde belegen, daß hier eine Opferstätte war. Nach einer Stunde gemächlicher Fahrt war die Insel erreicht. Schon von weitem war sie gut sichtbar, da sie die einzige Insel ist, die steil aus dem See emporragt. Wir hatten 20 Minuten Zeit, die Insel zu besteigen. Trotz des diesigen Wetters hatte man einen schönen Ausblick auf die vielen anderen kleinen Inseln. Wir erfuhren während der Fahrt viel über die Entstehung des Inaris, über Fische und Wasserqualität und natürlich über die Samen und ihre alte Kultur. Alle Beiträge waren 3sprachig, finnisch, deutsch und englisch. Hier oben im Norden verstehen viel mehr Menschen noch deutsch und sprechen es etwas. Auch fast alle Erklärungen am Wegesrand sind auch auf deutsch. Zurück zur Bootstour: Wir fuhren an einigen flachen Inseln vorbei, auf denen Kreuze zu sehen waren. Früher begruben die Samen ihre Toten auf Inseln, damit sie vor wilden Tieren geschützt waren. Einmal hielten wir dann noch an einer Stelle an, von der aus man zu einer Wildniskirche gelangen konnte. Hier stiegen einige Personen aus, um die Kirche zu besichtigen und dann die 17 km bis Inari zu wandern. Wir fuhren aber mit dem Boot zurück. Es war eine interessante schöne Fahrt. In Inari sahen wir uns noch den interessanten Bau des Samezentrums an. Hier gibt es einen großen Festsaal, Tagungsräume, eine Bibliothek, ein Geschäft und ein Cafe. Alle wichtigen Entscheidungen der Samen werden hier verhandelt.
Auf dem Rückweg zum Wohnwagen kamen wir noch an der Bärenhöhle vorbei. Im kleinen rustikalen Cafe aßen wir einen Berliner und tranken Kaffee, danach machten wir uns an den Aufstieg zur Höhle. Viele Stufen waren es. Links und rechts des Stieges türmten sich riesige Findlinge, einige waren haushoch. An den Treppenabsätzen waren Tafeln aufgestellt, die den Wert der heimischen Beeren erklärten. Die Bärenhöhle ist eine Gletschermühle in einem riesigen Stein. Dieser ist dann umgekippt, so daß die Auswaschungen nach unten zu liegen kamen. Der Aufstieg hatte sich gelohnt. Wenn man dann durch den engen Eingang gekrabbelt war, stand man in einem recht großen Raum mit vielen Auswaschungen. Unglaublich, was Wasser und Eis für eine Kraft haben. Zurück im Wohnwagen wollte ich nach dem Essen nur noch diese Aufzeichnungen machen, aber da hatte mich eine Biene in den Finger gestochen. Sie war vor unserer Abfahrt in den Wohnwagen gekommen. Uns war es wohl nicht gelungen, sie wieder nach draußen zu befördern. Er wurde sofort dick und schmerzte heftig. Rainer verarztete mich, und ich ging dann ins Bett und versuchte zu schlafen.
Ukonkivi, ("Ukkos sten") auf der Insel Ukko, Ukonsaari
dieses Bild der Insel in der Herbstfärbung auf einer Informationstafel hat uns neugierig gemacht
Aufbruch: | 13.08.2014 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 15.09.2014 |