Vietnam / Thailand 2016

Reisezeit: Januar / Februar 2016  |  von Stefan Böhm

01.-04.02 Saigon: Organisation die Zweite

Meine Wäsche war gestern Abend tatsächlich fertig. Heute Morgen habe ich gefragt, ob ich eine Nacht länger bleiben kann und was das dann kostet. Es geht und interessanterweise bekomme ich zur Antwort, dass das normalerweise 22 USD kostet. Da ich aber wohl VIP Kunde bei Booking.com sei, kostet es 19,81 USD. Das würde ich dann auch für die weitere Nacht zahlen. Na prima. Nachdem ich ja erst für den 07. einen Flug nach Da Nang bekommen habe, kann ich auch eine Nacht länger hier bleiben und habe immer noch drei Nächte in Da Lat. Die sollten reichen. So kann ich hier heute noch organisatorisches erledigen und für morgen eine Stadtrundfahrt buchen. Nachdem ich im Allez Boo einen völlig überteuerten Kaffee getrunken habe, war als erstes das Busticket nach Da Lat dran. Der Angestellte entschuldigte sich quasi, dass er 300 verlangen muss, aber von 04.bis 07. wird ein Ferienreisezuschlag auf Bustickets fällig. Ich frage, wie lange die Fahrt dauert und er meint 7 Stunden. Also nehme ich einen Bus um 09:30. Dann bin ich nicht so spät in Da Lat. Als nächstes ist die Verkaufsstelle für Zugtickets dran. Um eine Zugreservierung vorzunehmen bzw. ein Ticket zu kaufen muss man nämlich nicht unbedingt zum Bahnhof. Es gibt auch eine Verkaufsstelle, die sich ebenfalls hier, gerade ein bis zweihundert Meter die Straße runter befindet. Interessanter weise ist hier nichts los. Ich frage nach einer Fahrkarte von Da Nang nach Hue am 07.02. am Mittag. Jetzt wird es spannend. Es gibt nur zwei Züge mittags, um 14:13 und um 20:15. Nachdem ich die Strecke wegen der Aussicht fahren möchte ist der um 20:15 uninteressant. Ich komme aber erst 13:35 mit dem Flug in Da Nang an. Zwar ist es nicht weit von Flughafen zu Bahnhof, aber voraussichtlich wird es nicht reichen. Die Fahrkarte kostet 91 k plus 50 K Zuschlag für was auch immer. Das sind umgerechnet rund 6 € und ich kaufe die Fahrkarte in dem Bewusstsein, das Geld in den Sand zu setzen. Schaffe ich es – fein, schaffe ich es nicht, fahre ich um Busbahnhof und nehme den nächsten Bus. Dann frage ich auch gleich noch nach einem Zug von der Halong Bucht nach Hanoi. Da sind die Verbindungen aber so ungünstig, dass ich beschließe, den Bus zu nehmen.
Als nächstes suche ich mir ein Tour Office aus bei dem ich eine Stadtrundfahrt buche. Die gibt es hier unzählige bei denen man absolut alles buchen kann von der halbtägigen Stadt Besichtigung bis zu mehrtägigen Exkursionen im ganzen Land. Ichpersönlich mag solche Traveller Enklaven wie diese hier ja nicht, aber wie man sieht haben sie durchaus ihre Vorteile. Für 210k buche ich eine ganztägige Sightseeing Tour durch Saigon.
Jetzt ist es schon 13:00 und ich mache mich auf den Weg Richtung Saigon River. Zwei Ecken weiter ist von den Travellerhorden so gut wie nichts mehr zu bemerken. Dafür stolpere ich wieder über eines der angenehmen vietnamesischen Kaffees. Pflichtstopp also.

immer wieder verblüffend, wie genau in Vietnam die Roller (meistens von extra dafür Angestellten) geparkt werden.

immer wieder verblüffend, wie genau in Vietnam die Roller (meistens von extra dafür Angestellten) geparkt werden.

Wieder eine Querstraße weiter bin ich komplett weg vom Tourismus in Saigon. Man kommt sich eher wie in einer kleineren Stadt vor. Außerdem wäre ich beinahe an einem Tempel vorbei gelaufen. So unscheinbar fügt er sich in die Häuserreihen ein. Nur an der Mauer und dem Tor erkenne ich ihn und gehe natürlich rein.

Kurz darauf erreiche ich den Saigon Fluss, bzw. einen Seitenarm, und bin ziemlich enttäuscht. Weder schöne Promenade, noch nette Kaffees oder so. Nur Wohn- und Geschäftshäuser und eine mehrspurige Straße. Richtig unfreundlich. Irgendwann stoße ich dann auf die Pasteur Straße, von der ich bei irgendeiner Gelegenheit im Handbuch gelesen habe. Ich weiß nur nicht mehr in welchem Zusammenhang. Langweiliger als hier kann es nicht mehr sein, also gehe ich hier weiter und stoße prompt auf einen kleinen indischen Tempel den ich mir anschaue. Beim Verlassen sehe ich gegenüber ein Fanny, eine französische Eisdiele von der es in Saigon wohl zwei oder drei Filialen gibt und die besonders gut sein sollen. Na nicht wie rein, und eine sehr Portion einer besonderen Eisrolle gekostet. In der Tat teuer aber sehr lecker.

Zumindest sehe ich hier die Börse von Saigon

Zumindest sehe ich hier die Börse von Saigon

Kleiner indischer Tempel

Kleiner indischer Tempel

und leckeres Eis

und leckeres Eis

bei Fanny

bei Fanny

Von hier aus waren es dann auch nur noch ein paar Meter bis zum Bitexco Tower, dem neuen Wahrzeichen Saigons. Besonders interessant sieht der Tower wegen seiner Hubschrauberlandepattform unter dem oberen Drittel. Im Übrigen ist er recht schlank und gerade im Unteren Bereich hätte ich eine größere Shopping Mall erwartet, aber in der Hinsicht steht Saigon noch relativ am Anfang. Es dauert eine Weile, bis ich herausfinde, dass es zum Aussichtsstock in der 49. Etage nicht irgendwo in der Mall geht, sondern dass es dafür einen extra Eingang gibt. Die Fahrt kostet 200 k. Nachdem es den ganzen Tag über sonnig war, sind inzwischen Wolken aufgezogen. Das ärgert mich. Dann warte ich lieber bis morgen.

Mall im Bitexco

Mall im Bitexco

Ich möchte heute Abend zum Abend essen in das Banh Xeo, ein Tipp meines Handbuchs in dem es die besten gleichnamigen Pfannkuchen in Saigon geben soll. Blöd, dass es sich ewig weit weg befindet. Gut, dass Taxi fahren in Vietnam doch recht günstig ist. Trotzdem zahle ich 60 k je Strecke während ich für den Pfannkuchen in der großen Version auch nur 120 k zahle. Das Restaurant besteht aus langen Blechtischen im Freien unter einem Vordach. Man wird dazu gesetzt, wo etwas frei ist. Für mich als Einzelperson kein Problem, für größere Gruppen schon. Es ist ziemlich voll. Praktisch ist, dass jeder zweite hier die Pfannkuchen ist. So kann ich links und rechts abschauen, wie die Vietnamesen es machen, mit dem Resultat, dass es kein einheitliches Vorgehen gibt, Wichtig ist nur, dass man sich bei dem Teller voller Grünzeug von den kleinen Blättchen die schönsten abzupft und in eine Schale gibt. Darüber kommt die Würzsoße die gebracht wird. In die großen Blätter wird der Pfannkuchen den man zerreißt eingewickelt und mit den Händen gegessen. Die kleinen Blättchen als Gewürz dazu. Der Pfannkuchen selbst ist mit Garnelen, Schweinefleisch und Sojayprossen gefüllt. Ein sehr leckeres Essen.

Auch heute war ich wieder zum Abschluss in der gleichen Kneipe nachdem ich keine Alternative gefunden habe, die mich angesprochen hat. Nachdem heute aber zwei andere „Musiker“ da waren die besser erst noch eine Weile üben sollten, bin ich recht bald gegangen. Ich muss ja morgen auch früh aufstehen.

© Stefan Böhm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mein Flug geht dieses Mal über Bangkok nach Saigon weiter nach Qhu Quoc. Von dort arbeite ich mich durch das Mekong Delta, weiter nach Norden bis Hanoi. Von da geht es noch 8 Tage nach Pattaya, Bangkok und wieder heim.
Details:
Aufbruch: 20.01.2016
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 29.02.2016
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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