Vietnam / Thailand 2016
10.02. Weiter nach Hoi An
Um 10.00 ist der Boss noch nicht da. Die Bedienung fragt, ob ich um 11:00 noch einmal kommen kann. Naja, letzte Chance. Ich laufe noch ein bisschen den Fluss entlang spazieren und trinke in einem netten Kaffee das wieder einmal voller Vietnamesen ist, den typischen Eiskaffee. Irgendwie scheint das ein Morgenritual zu sein. Während ich hier sitze wird es immer leerer und gleichzeitig fangen die Bedienungen an, Tische und Stühle rings um das eigentliche Kaffee wegzuräumen.
Diese Mal klappt es und der Chef ist da. Er fegt vor seinem Kaffee. Ich erkenne ihn gleich an seinen (damals schon) weißen Haaren. Er kennt mich natürlich nicht mehr, aber er freut sich ehrlich über die Fotos. Das kann man dann doch gut erkennen, wie er sie den beiden Japanerinnen am Nebentisch und seinem Personal zeigt. Auch seine Frau, die sich sonst vermutlich kaum zeigt, kommt heraus und meint strahlend, das sei ja Sie. Wir unterhalten und bis 12:00. Dann müssen er wieder zur Arbeit und ich langsam ins Hotel zurück.
Im Hotel warten noch eine Familie die kurz darauf abgeholt wird und ein russisches Paar. Das Personal räumt den kleinen Altar vor dem Eingang ab und bietet uns die Frühlingsrollen an die dort gelegen sind. Während die anderen erst zögern nehme ich mir eine. Erst nach und nach greifen die anderen auch zu nachdem sie die Platte immer wieder hingehalten bekommen. Dabei sind sie ganz lecker. Um 13:15 ist der Bus noch nicht da und die Russen und ich werden vom Personal nach hinten in den Speiseraum gebeten um mit Ihnen zu essen. Wieder geht es um TET. Das Essen ist bis auf ein Gericht mit superfettem Schweinefleisch ganz gut. So komme ich ganz unverhofft noch zu einem Mittagessen. Übrigens habe ich heute Morgen für die drei Übernachtungen einschließlich Frühstück, zwei Tage Rollermiete und 10 USD für das Busticket insgesamt etwa 80 Euro gezahlt. Dazu noch das nette Personal, da war mein Meckern am Anfang über die drei Sterne also sehr relativ zu sehen.
Als dann der Bus ankommt bin ich doch leicht geschockt. Es ist prompt wieder so ein Liegesitzbus. Ich wollte es noch fragen, dachte mir aber, dass man bei der kurzen Tour wohl nicht gerade so einen Bus einsetzen wird. Ich setze mich auf einen Sitz der zusätzlich ebenerdig auf einem der beiden Gänge angebracht ist. So muss ich zumindest nicht klettern und kann meine Füße ausstrecken. Dafür hält die Rückenlehne nicht. Ich stelle sie mit mühsamen Verrenkungen auf und bei jedem Anlehnen macht es knack knack knack und sie gibt nach hinten nach. Etwa bei Halbzeit, also etwa zwei Stunden halten wir. 30 Minuten Pause für Mittagessen. Ich bleibe in der Nähe vom Bus weil ich hier nichts will. Dabei sehe ich auch, dass ich mit Camel Tours reise, eine der Open Bus Betreiber und zwar der, vor dem das Reise Kow How als unzuverlässig warnt. Glückwunsch; immerhin bin ich unterwegs. Nach 15 Minuten kommt der Busfahrer zurück und ich frage, ob ich den Rest der Fahrt vorne auf dem Beifahrersitz mitfahren kann. Erst verneint er, nachdem ich aber mit Gesten auf meine Knie vor mich hin schimpfe, dass ich keinen Platz in den Sitzen habe, nickt er und schickt seinen Busbegleiter nach hinten. Toll ist der Platz vorne zwar auch nicht, aber immerhin.
Anders als ich das von früher kenne, hat der Bus uns weder in der Altstadt geschweige denn bei den einzelnen Hotels abgeladen, sondern alle miteinander vor einem kleinen Hotel am Rand von Hoi An. Nur unterwegs hat er gezielt an Hotels gehalten um noch Gäste einzuladen. Und wieder einmal stehen nur Motorradtaxen bereit um einen zum Hotel zu bringen. Mein Fahrer will erst 200 k, dann einigen wir uns auf 100. Ich bi froh, als wir endlich ankommen. Das war doch ein ganz ordentliches Stück quasi einmal quer durch Hoi An. So gesehen war unser ausgehandelter Preis ok.
Mein Huy Hoang Garden Hotel gefällt mit auf Anhieb sehr gut. Es wirkt auf mich ein bisschen wie ein altes Kolonial Hotel mit viel Atmosphäre. Das Bett ist ok und 37 € inc. Frühstück für zwei Nächte ist auch wieder ein echt günstiger Preis. Dazu kommt noch ein richtig schöner Pool, den ich auch gleich nutze bevor die Sonne unter geht. Ich kann nur nicht so ganz verstehen, was sich derjenige dabei gedacht hat, der den Rand vom Pool komplett mit Pflanzen in schweren Töpfen vollgestellt hat. Man muss sich regelrecht einen Weg durch die Gewächse bahnen. Dann ist das Wasser zwar recht frisch aber sobald man sich daran gewöhnt hat durchaus angenehm.
Mein erster Spaziergang zum Abendessen zeigt mir welch irren Touristenmassen sich inzwischen durch die Altstadt von Hoi An schieben. Es ist unfassbar, ein Disneyland der Asiaten. Überraschenderweise, vermutlich bedingt einfach durch die Tatsache, dass es sich bei den Touristen zu 90 % und mehr um Asiaten handelt, finde ich das aber gar nicht so schlimm. Trotz allem gefällt mir die Atmosphäre der Altstadt sehr gut. Die Kehrseite und damit der Vorteil für mich ist, dass nur der große Anlauf dafür gesorgt haben kann, dass inzwischen derart viele Häuser in einem so großen Viertel wieder schön renoviert worden sind.
Meine große Enttäuschung für Hoi An folgt dann als ich endlich das Cafe Des Amis finde und es wegen TET geschlossen ist. Auf dieses Essen habe ich mich schon seit Monaten gefreut. War wohl nix. Daraufhin schaue ich mir die Speisekarten von ein paar anderen Restaurants an und entscheide mich für ein kleines, dessen Name ich schon wieder vergessen habe.
Das Essen war ganz ordentlich, aber nichts Besonderes, was sich schon daran erkennen lässt, dass ich nicht mehr weiß, was es war.
Aufbruch: | 20.01.2016 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 29.02.2016 |
Thailand