Vietnam / Thailand 2016

Reisezeit: Januar / Februar 2016  |  von Stefan Böhm

07.02. Hue - ein knapper Reiseplan funktioniert: 08.02. Beim sightseing nicht alleine

Das Hotel ist so klein, dass es kein Frühstücksbuffet gibt, sondern für jeden Gast seines zubereitet wird. Nach dem Frühstück steht auch mein Roller bereit. Leider gibt es keinen vernünftigen Plan, wie man zu den Königsgräbern kommt. Ich möchte gerne alle sechs anschauen. Die Vietnamesin an der Rezeption schaut mich verwundert an und meint, nur drei, die anderen seien zu weit weg und nichts zu sehen. Das ist mir aber egal. Allerdings nur bis ich zur Ausfallstraße aus Hue raus in Richtung der Gräber komme und plötzlich umringt bin von unfassbar vielen Zweirädern und Autos. Es hat den Anschein, als würde jeder zweite Hue’er in dieser Richtung aus der Stadt wollen. Als erstes halte ich an einer Pagode in der es zu geht wie auf dem Jahrmarkt. Allerdings wird überall gebetet. Zwei Mönche winken mir nacheinander, dass doch in die Halle reinkommen soll, obwohl ich vorher schon drin war. Also komme ich eben noch einmal rein.

Leider lässt sich gar nicht richtig einfangen, wie voll die Straße wirklich war.

Leider lässt sich gar nicht richtig einfangen, wie voll die Straße wirklich war.

Dann halte ich kurz an der Opferstätte der Könige. Hier ist nichts los, es gibt aber auch nicht viel zu sehen. Kurz überlege ich, ob ich tanken soll. Angeblich war mein Roller ja vollgetankt, die Anzeige zeigt aber jetzt schon weniger als die Hälfte an. Naja, ich riskiere es und tanke noch nicht. Ein paar hundert Meter weiter dann Ende. Die Fahrzeugmassen in beide Richtungen haben sich so verkeilt, dass selbst die vietnameschen Rollerfahrer nicht mehr weiter kommen und das auf eine Strecke die leicht abschüssig ist so weit ich sehen kann. Nein danke, da habe ich keine Lust drauf, drehe in dem Gewühle um und biege gleich rechts ab in einen kleinen Weg, den auch der eine oder andere Fahrer nutzt.

Hier wird es relativ ruhig. Ich stolpere erst über einen kleinen aber ganz hübschen Tempel Chua Tu Hoa. Gleich gegenüber steht der Choa Pho Te. Nur wenigen Minuten später bin ich dann auf den Chua Thien Tu gestoßen. Hier lerne ich zwei junge Mönche kennen, die sich unbedingt mit mir fotografieren lassen wollen. Mit dem älteren bin ich jetzt über Facebook befreundet.

Chua Tu Hoa

Chua Tu Hoa

Chua Tu Hoa

Chua Tu Hoa

Chao Po The

Chao Po The

Chao Po The

Chao Po The

Chua Thien Tu

Chua Thien Tu

Chua Thien Tu

Chua Thien Tu

Chua Thien Tu

Chua Thien Tu

Chua Thien Tu

Chua Thien Tu

Thien Tri Tran, mein neuer Facebookfreund

Thien Tri Tran, mein neuer Facebookfreund

Anschließend lande ich auf einem Friedhof. So wie der angelegt ist, könnte es sich um einen Soldatenfriedhof handeln. Ein Vietnamese, der mir entgegen kommt fragt, ob ich jemanden hier liegen habe. Ich verneine und sage, dass ich zufällig vorbei gekommen bin und ihn mir anschauen möchte. Er freut sich, dass ich den Friedhof besuche meint, das sei der schönste seiner Art in Vietnam und wünscht mir noch viel Glück. Direkt neben den Soldatenfriedhof befindet sich auch noch ein erstaunlich großer „normaler“ Friedhof mit imposanten Grabsteinen.

Ich habe absolut keinen Plan, wo ich mich befinde, aber dank OMSand komme ich an einer anderen Stelle wieder auf der Straße raus, die mich zum am weitesten entfernten Kaisergrab bringt. Hier und vor allem „inzwischen“ hat der Verkehr deutlich nachgelassen. Zwischendrin lande ich noch einmal in echtem Gewusel. Hier sind Parkplätze und drum herum für den wohl wichtigsten Tempel der Umgebung zu dem man aber noch ein Stück den Berg hoch muss. Ein anderes Mal, wenn weniger los ist.
Jetzt erreiche ich aber erst einmal das Minh Mang Grab. Zumindest sagt mir das ein Wegweiser an einem Zweiradparkplatz bzw. dass es 200 Meter einen kleinen Pfad entlang zum Haupteingang sind. Das Parken soll hier tatsächlich 10 k kosten. Der Aufpasser meint aber, wenn ich nachher etwas bei ihm trinke ist das auch ok. Ein Touristenpaar, das gerade auf dem Pfad zurück kommt meint aber es seien eher 500 Meter. Ein Blick auf mein OSM hilft auch hier weitere. Es ist sowohl der Fußweg eingezeichnet, als auch die Straße um die Anlage herum. Über die komme ich auch an eine Brücke über die ich die letzte Grabanlage erreichen könnte zu der ich bisher noch keinen Weg gefunden habe. Ich gebe also meine Parkmarke zurück, trinke aber trotzdem einen Eiskaffee beim ihm bevor ich weiter ziehe.

Mein Roller hier.

Mein Roller hier.

Duftfluss

Duftfluss

Am Grabmal zahle ich 100 k Eintritt, aber interessanterweise will niemand Parkgebühr für meinen Roller. Vielleicht, weil ich vor dem Gelände parke. Andererseits ist hier aber auch nichts los. Dabei ist das Minh Mang Grab eines der drei, die wenn überhaupt von den Touristen angeschaut wird. Allerdings wie gesagt von den wirklich sehenswerten das am weitesten entfernte.

und hier, am hinteren Ende des Weges auf diesem Bild kommt dann das eigentliche Grab.

und hier, am hinteren Ende des Weges auf diesem Bild kommt dann das eigentliche Grab.

Nach der Besichtigung folge ich der Straße über die Brücke und entdecke am anderen Ende tatsächlich einen Wegweiser Richtung Gia Long Grab. Ich kann nur nicht erkennen, welche der drei Richtungen gemeint ist. Eine denke ich ausschließen zu können, die zweite sieht eher wie eine Baustelle, bzw noch nicht fertig gebaute Straße aus und so lande ich letztendlich auf einem besseren Feldweg, der mich nach zahllosen Windungen auch tatsächlich an ein größeres Grab führt, das aber zum einen geschlossen ist, zum zweiten auch keinerlei Vergleich zum vorhergehenden stand hält. Langsam neigt sich der Tag dem Ende zu und vor allem die Tankanzeige ganz bedenklich. Zeit, mich auf den Rückweg zu machen.

In solchen Ecken begegne ich definitiv keinen Reisegruppen mehr weil auf diesen Wegen keine Busse mehr fahren können

In solchen Ecken begegne ich definitiv keinen Reisegruppen mehr weil auf diesen Wegen keine Busse mehr fahren können

Das ist leider alles, was vom Gia Long Grab übrig geblieben ist.

Das ist leider alles, was vom Gia Long Grab übrig geblieben ist.

Unterwegs halte ich dann aber doch noch am Khai Dinh Grab. Das kostet mich keinen extra Sprit sondern nur Zeit. Und natürlich wieder 100 K Eintritt und 10 K Parken. Ich sage der recht schick angezogenen Dame, dass mir das zu teuer ist. Daraufhin frägt sie ob ich danach etwas bei ihr trinke. Gut, das kann ich machen. Hier sind jetzt richtige Touristenmassen unterwegs. Trotzdem ist das Grab in seiner schon schillernden Pracht innen absolut sehenswert. Schade nur, dass das Wetter bewölkt ist. Da werden die Fotos einfach nicht so wirklich toll. Der Vorteil dieser Anlage ist, dass sie sehr steil nach oben geht, also einen schönen Blick auf die Landschaft bietet und sich gleichzeitig nicht so weit ausdehnt und deshalb etwas schneller besichtigt ist.

Plan der Grabstätte

Plan der Grabstätte

Wie ausgemacht habe ich bei der Dame einen Zuckerrohrsaft getrunken und dann hat die mir 30 k abgezockt. 20K für den Saft und 10 fürs Parken, wobei auch die 20 für den Saft selbst schon zu teuer waren. Während ich da gesessen bin habe ich beobachtet wie immer mehr Reisebusse und PKW ankamen und so langsam mein Roller richtig eingeparkt wurde. Nachdem die Lady die 30 k von mir kassiert hat, habe ich mir gedacht „na warte“ und ihr meinen Rollerschlüssel provokativ hingehalten. Sie hat mich ziemlich pikiert angeschaut, wie ich das nur tun kann, aber nicht mit mir. Normalerweise hole ich mir meinen Roller selbst, aber die soll was tun für ihr Geld. Notgedrungen musste sie in ihren Stöckelschuhen und ihrem Anzug zwischen den Rollern durch und meinen raus bugsieren.
Ich habe es dann rechtzeitig zur Tankstelle geschafft und war dann doch erleichtert, nicht unterwegs stehen geblieben zu sein. Für 50k war er wieder vollgetankt. Wieder im Ort bin ich in ein völlig plüschiges Kaffee in einer alten Villa und habe dabei festgestellt, dass ich das Stopp an Go gestern verwechselt habe. Heute von der anderen Seite kommend habe ich gemerkt, dass es etwas nach hinten versetzt ist und auch einen Zettel gesehen, dass er wegen Tet die nächsten Tage immer nur bis 14:00 geöffnet hat. Dann versuche ich es doch morgen noch einmal.
Bevor ich heute Abend umsonst in der Gegend herummarschiere klappere ich erst noch vier Empfehlungen zum Essen gehen ab, die aber alle geschlossen sind. So stelle ich meinen Roller im Hotel ab zu gehe zum Abendessen in die Doi Kung, der absoluten Touristengasse von Hue, aber hier hat wenigstens alles offen. Dafür habe ich hier gefühlt das schlechteste Abendessen bisher auf der Reise. Auch die Hue Pfannkuchen sind einfach nur hart und trocken. Zum Feierabendbier bin ich wieder ins DMZ.

© Stefan Böhm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mein Flug geht dieses Mal über Bangkok nach Saigon weiter nach Qhu Quoc. Von dort arbeite ich mich durch das Mekong Delta, weiter nach Norden bis Hanoi. Von da geht es noch 8 Tage nach Pattaya, Bangkok und wieder heim.
Details:
Aufbruch: 20.01.2016
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 29.02.2016
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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