Vietnam / Thailand 2016

Reisezeit: Januar / Februar 2016  |  von Stefan Böhm

Pho Quoc, start meiner Vietnamreise: 25.01.Erstes Sightseeing it dem Roller

Zurück bin ich dann doch gelaufen. Ich habe den Eindruck, dass es nicht mehr ganz so schwül ist. Wie gestern bin ich in die gleiche nette Kneipe unweit meines Hotels um noch Tagebuch zu schreiben und etwas zu trinken. Direkt daneben befindet sich der Zweiradverleih, bei dem heute Mittag niemand war. Jetzt stehen hier lauter Roller und drei Vietnamesen. Ich werde angesprochen und meine, dass ich morgen einen brauche, aber die Chefin meint ich soll ihn gleich mitnehmen und morgen Abend wieder bringen. Angeblich ist ein 210 ccm. Er kostet 220.000 + 50.000 für 2 Liter Benzin. Nicht gerade billig, aber ich nehme ihn. Ich fahre eine kurze Proberunde, stelle ihn im Hotel ab und gehe wie vorgesehen in die Kneipe. Dort probiere ich einen Lokalen Rum, der angeblich besonders populär sein soll. Immerhin lässt er sich recht gut pur trinken. Er schmeckt leicht süßlich die die philippinischen und recht mild. Für einen mindestens Doppelten im Wasserglas zahle ich 20.000.
Als ich heute Morgen die Tür vom Bungalow öffne könnte ich jubeln. Anscheinend hat es einen Wetterumschwung gegeben. Es scheint die Sonne, dazu weht ein fast schon kühler Wind und die Schwüle ist komplett verschwunden. Dazu passt ein Post von Alex aus Bangkok in Facebook „Kältester Tag mit 28 Grad er friert und trägt einen Pullover.
Beim Frühstück nimmt heute eine besonders kleine, zierliche Vietnamesin die Coupons entgegen. Sie schaut zu mir hoch, quickt, hüpft um die Theke und steht neben mir zum Größenvergleich während sie sich gar nicht beruhigen kann. Ein anderer Fragt „Two Meter?“ „Yes, two meter.“ Darauf die Kleine immer wieder bestimmt 4 oder 5 mal „Two Met“ während sie weg läuft.
Mit dem Roller möchte ich als erstes zum Fährhafen, um abschätzen zu können ob ich wirklich so früh morgen los muss. Unterwegs komme ich an einer Pfefferplantagenvorbei, wobei das Wort Plantage doch recht hoch gegriffen ist. Das Gelände sind vielleicht 100 Meter im Quadrat oder so. Nichts desto trotz scheint die Fläche groß genug für eine Pfefferfarm zu sein. Es ist auch gut zu sehen, wieviel Pfeffer an so einer Pflanze hängen. Andererseits bekomme ich auch die Auskunft, dass es zwei Jahre dauert, bis eine Pflanze erntereif ist.

Ich fahre und fahre und denke irgendwann, dass es doch so weit nicht sein kann. Da sehe ich zum ersten Mal einen Wegweiser zu einem Strand und den kann ich auch auf meinem Plan finden. Hoppla, da bin ich ja schon fast an der Südspitze von Phu Quoc. Tatsächlich entdecke ich wenige Meter später das Weltkriegsdenkmal für einen kurzen Foto Stopp.

Weltkriegsdenkmal

Weltkriegsdenkmal

Kurz darauf war ich dann auch schon in An Thoi. Von Tourismus ist hier noch keine Spur. Allerdings gibt es hier auch keinen Strand, keine Hotels, keine netten Restaurants. Dafür wird gerade die Straße durch dem Ort ausgebaut und die Inselhauptstraße damit verlängert.

Auf dem Rückweg hätte ich ja gerne das „Bambusgefängnis“ angeschaut, aber auch wieder nicht gefunden.
Dafür habe ich dieses Mal den Weg zum Fährhafen gefunden. Dieser besteht nur aus ein Paar Hütten und einem Pier von 1-200 Meter Länge an denen die Fähren anlegen. Links und rechts davon ist kein annehmbarer Strand zu sichten.

Wieder am Hotel angekommen, habe ich den Mittag am Meer verbracht. Gegen 15:00 bin ich wieder aufgebrochen. Ich hatte Hunger und wollte eine Kleinigkeit essen. Um diese Zeit gibt es aber nichts. Sämtliche Kneipen sind noch geschlossen. Also fahre ich nach Duong Dong rein um mich da ein bisschen umzusehen. Tatsächlich stoße ich auch gleich auf eine hübschen Tempel den ich mir anschaue. Ein alter Mann winkt mir aus einer Hängematte im Tempel, das ich die Schuhe ausziehen und rein kommen soll. Was ich natürlich mache. Wie üblich ist der Tempel eher klein, aber sehr hübsch.

Vor dem Tempel steht eine Frau mit einem Wagen aus dem sie etwas länglich frittiertes verkauft. Das nehme ich. Es ist eine Art frittiertes Bananenbrot. Ich mag eigentlich keine Bananen, aber das schmeckt zwar sehr fett aber auch echt lecker. Und es reicht mir bis zum Abendessen.
Nur ein kurzes Stück die Hauptstraße entlang lande ich schon beim nächsten Tempel. Der ist um einiges größer und dient wie so oft in Asien auch als Schule. Auch hier werde ich wieder herein gebeten und lasse dieses Mal am Ende ein Tipp zurück.

Eigentlich würde ich gerne an der Küste entlang fahren weil es da am oberen Ende einen kleinen Tempel geben soll laut Karte. Dummerweise finde ich den Weg nicht und lande wieder auf der Hauptstraße, eben dies mal in Richtung Norden oder besser Westen. Immerhin komme ich an diversen auch größeren Pfefferfarmen sowie Hundeaufzuchten vorbei. Phu Quoc ist angeblich nicht nur weltweit größter Pfefferproduzent sondern es soll hier auch eine besondere Hunderasse geben, die besten Jagdhunde Vietnams. Irgendwann wird aus der vierspurigen Autobahn plötzlich eine zweispurige kleine Straße. Ich bin wohl im Nationalpark angekommen. Zumindest ist die Natur hier ziemlich urwüchsig. Nachdem die Zeit voranschreitet und mein Benzintank sich langsam leert wird es Zeit, umzukehren.

Kurz vor Sonnenuntergang komme ich ins Hotel zurück und mache noch ein paar Fotos.

Im linken wohne ich auf der Rückseite.

Im linken wohne ich auf der Rückseite.

Das Wasser kommt heute ziemlich hoch.

Das Wasser kommt heute ziemlich hoch.

Im Tank ist noch genug Sprit um zum Nachtmarkt und zurück zu kommen. Ich fahre heute gleich etwas später als gestern. Dieses Mal suche ich mir ein anderes Restaurant. Hier bestelle ich mir gegrillte jung Oktopusse, einen Gemüse Spies, einen kleinen Spies mit kleinen Jakobsmuscheln und eine Riesengarnele. Am Tisch habe ich noch gekochten Reis dazu bestellt. Weder der Gemüse Spies, noch die Garnele sind gekommen. Dafür kam irgendwann die Bedienung mit der Rechnung. Einer der nicht identifizierbaren Posten sollte 438 k kosten (ab sofort steht k für tausend). Ich frage, was das sein soll, er ist verwirrt und läuft zur Chefin. Er war am falschen Tisch, dafür ist jetzt sie gekommen und fragt ob alles in Ordnung ist. Ich zeige auf den Tisch „Gemüse fehlt, Garnele fehlt.“ „Oh, bitte zwei Minuten.“ „Ok, aber das Gemüse brauche ich jetzt nicht mehr. Zum satt werden habe ich noch eine Meeresfrüchtesuppe bestellt, die zwar ganz gut geschmeckt hat, in der aber nicht wirklich viele Meeresfrüchte zu finden waren. Insgesamt ist das Ganze, was man sich an frischer Ware aussucht kein große Kochkunst. Es wird so, wie man es vor sich (schwimmen) sieht, auf den heißen Grill gelegt. Der große Trumpf ist eben die Frische.
Nachdem ich meinen Roller wieder abgegeben habe, bin ich auf meine üblichen Gute Nacht Biere nebenan. Heute habe ich zum ersten Mal nicht gleich jedes Getränk zahlen müssen.

Meine "Stammkneipe"

Meine "Stammkneipe"

© Stefan Böhm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mein Flug geht dieses Mal über Bangkok nach Saigon weiter nach Qhu Quoc. Von dort arbeite ich mich durch das Mekong Delta, weiter nach Norden bis Hanoi. Von da geht es noch 8 Tage nach Pattaya, Bangkok und wieder heim.
Details:
Aufbruch: 20.01.2016
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 29.02.2016
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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