Vietnam / Thailand 2016
26.01. Mit der Fähre nach Ha Tien
Um 06:30 klingelt der Wecker. Wie eklig. Ich bin tatsächlich der erste beim Frühstück. Allerdings tauchen in den nächsten Minuten die nächsten Gäste auf und auf dem Weg zum Bungalow zurück begegnen mir erste Gäste die zum Strand strömen um die „besten“ Plätze zu belegen. Oh mein Gott. Es wird Zeit dass ich weiter komme.
Auf der Rechnung stehen rund 4,8 Mio Dong für drei Übernachtungen im Deluxe Superior Bungalow plus Reinigung extra. Ich frage noch mal nach und sie zeigt mir meine Buchungsbestätigung über den Preis (allerdings als Standardzimmer). Die Reinigung hat etwa 10 – 12 Euro gekostet einschließlich meiner Jacke, die ich damit endlich einmal habe reinigen lassen drei Hosen und diversen anderen Sachen.
Es gibt zwei Wege zum Fährhafen. Durch die Stadt und dann vierspurig oder am Flughafen vorbei zweispurig. Mein Fahre wählt die zweite Alternative. 07:40 sind wir gemütlich am Fährhafen. Er hält vor dem Tor. Ich gebe ihm Zeichen, weiter zu fahren. Er nickt und fährt mir zur ersten Fähre, wo er meinen Koffer auslädt, das Geld 210 k Dong kassiert und abfährt. In dem Moment fragt einer, wo ich hin will. Ich zeige mein Ticket und muss noch mal 100 Meter weiter laufen. Solche Fahrer mag ich.
Anscheinend ist die Fähre tatsächlich ausgebucht und ich habe noch einen Platz in einer Art Notfallraum bekommen. Zumindest nicht im regulären Fahrgastsitzbereich. Die Fahrt ist echt heftig. Selten bin ich auf einer Fähre derart durchgeschüttelt worden. Ich habe ordentlich zu kämpfen gehabt um nicht brechen zu müssen. Die beiden vietnamesischen Ladies neben mir haben den Kampf verloren.
Immerhin sind wir pünktlich um 09:15 in Ha Tien angekommen. Ich sage einem der Schlepper „Kim Co 2“. Er fragt ob ich schon gebucht habe und ich sage auf Verdacht einfach mal „ja“. Die Taxen sind hier etwas teurer als auf Phu Quoc. Es geht bei 12 k los und der Kilometer kostet auch etwas mehr. Man muss etwas außen herum und über die neue Brücke fahren. Am Ende kostet es 45 k. Als ich dem Fahrer 50 geben will schaut er mich irritiert an so dass ich es lasse. Trinkgeld scheint in Vietnam noch nicht verbreitet zu sein wie ich ja schon auf Phu Quoc gemerkt habe. Durchaus angenehm.
Es war auch ein Zimmer frei, das natürlich nicht mehr dem bisherigen Standard der Reise entspricht, dafür aber auch nur 300k, also etwa 12 € kostet. Es hat ein Fenster zu einem Innenhof, Aircondition, Toilette mit abgetrennter Dusche, Fernseh und Minibar. Der Fernseh hat zwar keinen Empfang und der Kühlschrank ist ausgeschaltet, dafür ist es sauber und die Aircon funktioniert gut.
Irgendwie habe ich den Eindruck den Tag über, dass ich der einzige Gast bin. Andererseits habe ich auch nicht den Eindruck, dass sie besonders scharf auf Kundschaft sind. Ich habe in Asien selten so lustloses und fast schon unfreundliches Hotelpersonal erlebt. Nicht, dass sie unfreundlich gewesen wären, aber die sonst überall herrschende Herzlichkeit fehlt komplett. Ich sehe auf der Theke ein Schild mit Fahrkarten und frage nach einer Fahrkarte für Übermorgen. Nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten ruft der Boy an. Kurz darauf drückt er mir die Hörer in die Hand. Eine englischsprachige Stimme erklärt mir, dass ich morgen wieder anrufen soll weil nur der lokale Bus ohne Aircondition fährt und für den gibt es die Karten erst einem Tag vorher. Dafür kostet die Karte nicht 10 USD, sondern nur 7.
Ich beziehe mein Zimmer wobei das schnell geschehen ist nachdem ich für zwei Nächte nicht groß auspacke, sondern nur das nötigste aus dem Koffer hole. Dann mache ich mich auf den Weg zu einem Streifzug durch den Ort. Die Promenade ich bereits gut ausgebaut und sehr ansprechend. Auch als ich irgendwann einmal nach links in den Ort rein abbiege, gefällt er mir ausgesprochen gut. Alles wirkt sauber und gepflegt. Zur Altstadt auf der anderen Seite des Flusses kann ich gar nichts sagen. Aber alleine das kurze Stück von der Fähre zeigt, dass dieser Stadtteil zumindest im Moment keine Zukunft hat.
In einem Kaffee bestelle ich Einen und bekomme, anders als ich das von damals in Erinnerung habe ein weiteres großes Glas mit Eiswürfeln dazu. Das scheint wohl gerade in zu sein. Man brüht sich den Kaffee wie gehabt mit dem Metallfilter, füllt dann aber in das große Glas um und hat einen ausgesprochen kräftigen und leckeren Frappee.
In einem Tour Office frage ich, ob sie Roller vermieten. Leider nein. Dafür habe ich jetzt hier mein Busticket doch schon für übermorgen kaufen können und werde auch noch im Hotel abgeholt. Na das ist doch praktisch. Ich zahle mit 187 k zwar wohl einen kleinen Aufpreis, aber das ist ok.
In der Nähe vom Hotel sitzen ein paar Vietnamesen beim Kaffee. Der kommt mir gerade recht. Während ich meinen Kaffee trinke kann ich beobachten, wie an der ganzen Uferpromenade Tische und Stühle aufgestellt werden. Da bin ich ja mal gespannt.
Zum Abendessen wollte ich in das Huong Bien, die Empfehlung für Ha Tien aus meinem Handbuch. Am Mittag waren ein paar Leute drin gesessen, aber jetzt, so gegen 19:00? Absolut niemand. Vielleicht bin ich ja wieder etwas früh dran. Also laufe ich noch eine Runde. Es ist immer noch niemand da. Egal, rein. Eine Horde kichernder Mädchen empfängt mich soweit man sich verstecken als empfangen bezeichnen kann. Eine traut sich und zeigt mir einen Tisch. Ich bestelle Shrimps süß sauer, hier heißt da mit Tomaten in vierteln, Gurkenstücke, Ananas und etwas Chili und Kräuter. Durchaus lecker und kostet laut Karte 70 K. Einen Teller gekochten Reis und ein Flasche Saigon dazu zahle ich am Ende 87 K.
Ich bin am Rausgehen, als der Chef auch schon angestürzt kommt, und den Laden mit Eisenbalken vor den Fenstern dicht macht. Also war ich nicht zu früh sondern zu spät.
Auf dem Weg her hat vorhin einer ganz nett gesungen. Da könnte ich direkt ein Bierchen trinken. Allerdings gleicht die Musik inzwischen mehr getretener Katze und ich beschließe, nach der Oasis Bar zu suchen, eine Bar von einem Auswanderer, die im Handbuch gelobt wird. Leider konnte ich sie nicht finden. Dafür bin ich noch ein bisschen in dem Tuy Thien, einem gemütlichen Kaffee auf einem Boot hängen geblieben. Wenn die jetzt noch ein bisschen nette Musik laufen lassen würden und vielleicht noch etwas bequemere Sitze, dann wäre das echt ein toller Platz.
In Kaffee vom River Hotel habe ich mir dann noch ein letztes Bier bestellt, dass ich dann stürzen musste, weil sie im Affentempo angefangen haben, sämtliche Tische und Stühle wieder abzubauen, kaum dass das Bier vor mir stand. Es ist 22:00. Vielleicht haben sie ja Sperrstunden und müssen Schluss machen, aber dann wäre es ganz nett gewesen, das zu sagen.
Aufbruch: | 20.01.2016 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 29.02.2016 |
Thailand