Vietnam / Thailand 2016

Reisezeit: Januar / Februar 2016  |  von Stefan Böhm

04.-07.02. Da Lat: 05.02. erster Tag Sightseeing

Auf dem Weg ins Hotel zurück habe ich noch an zwei Stellen gefragt ob es Roller zu leihen gibt. Einer meinte ja, aber erst morgen. Also bin ich dort heute nach dem Frühstück vorbei.
Das Frühstück war erwartungsgemäß gut. Es hat sogar Joghurt in kleinen Tässchen auf einer Etagere gegeben. Ich sollte noch nachtragen, dass ich hier etwa 43 € pro Nacht für das Zimmer zahle. Der Roller soll 120 k am Tag kosten, was ja ok wäre, aber er will, dass ich ihn am Abend zurück bringe und dann am nächsten Tag wieder hole. Da habe ich aber keine Lust drauf. Also gehe ich wieder Richtung Hotel zurück und frage unterwegs noch einmal. Die haben aber heute keinen. Im Hotel frage ich den Türsteher und der meint, gerade aus die Treppe runter vor der großen Lotteria wäre ein Verleih.
Die alte Vietnamesin will einen Ausweis als Sicherheit. Nachdem mein Reisepass in der Hotelrezeption liegt, gebe ich ihr meinen Personalausweis. Der Roller kostet hier nur 100 k ist allerdings auch eine quietschende lahme Ente wie sich in den nächsten Tagen herausstellt. Für den Ort und die nähere Umgebung reicht es aber.
Das merke ich bereits auf meiner ersten Fahrt zum alten Bahnhof, von dem heute nur noch die kleine Nostalgiebahn nach Trai Mat fährt. Dort komme ich um 10:30 an um festzustellen, dass der letzte Zug vor 30 Minuten gefahren ist und der nächste um 11:55 fährt. Es dauert eine Weile bis ich jemanden ausfindig machen kann, der mir weiterhilft. Der meint auch, dass es nicht sicher ist, ob der nächste Zug fährt. Bei weniger als 20 Fahrgästen fällt die Fahrt aus, bei 80 ist sie ausgebucht. Im 14:00 und 16:00 finden die Fahrten statt. Da sind schon genug Buchungen da. Und schon damit zeigt sich, was mein Roller wert ist. Ohne ihn hätte ich ein Taxi hier her gebraucht und jetzt auch wieder eines um irgendwo hin zu kommen. Dabei wäre fraglich gewesen, was ich bis 14:00 mache. So bin ich einfach los gefahren und habe unterwegs an einer abseits gelegenen Pagode gehalten um mir diese anzuschauen.

Kurz danach bin ich auf der Suche nach dem Big Buddha, der auf einer Hügelkuppe thront, an einer Kirche vorbei gekommen, deren Glockenturm in Form einer Pagode gebaut ist. Auch mal wieder was neues. Leider ist sie verschlossen. Man kann aber rein schauen und sie sieht auch innen ganz interessant aus. Außerdem sehe ich von hier, dass ich mich auf dem falschen Hügel befinde.

Da drüben will ich hin

Da drüben will ich hin

Mein nächster Stopp war der schön angelegte Blumengarten in dem ich mich eine ganze Weile aufgehalten habe.

Vom hier ist es nicht weit zum Golfclub von Da Lat. Dann werde ich mir den doch jetzt einmal anschauen. Der Platz sieht sehr schön aus. 50 Bälle für die Driving Range kosten einschließlich Schlägerausrüstung ausleihen 110 k, eine halbe Stunde beim Trainer 300 k, eine Stunde Kurs 500k. Ich frage, wie lange voraus ich reservieren muss für eine halbe Stunde. Sie greift zum Hörer und meint, das geht jetzt gleich. Jetzt ist schlecht, ich möchte ja um zwei mit dem Zug fahren. Aber morgen so um 18:00. Sie schließen um 17:00. Also gut, dann versuche ich mal ob ich um 16.00 da sein kann. Wenn das so auf die schnelle geht ist es ja ok.
Nachdem ich die ganze Zeit immer wieder einmal einen Blick auf die großen sitzenden Buddha der Chua Linh Son Pagode werfen konnte, komme ich der Sache jetzt langsam näher. Das letzte Stück nach dem Tempeltor den Berg hoch schafft mein Roller kaum so steil wird es. Wieder bin ich froh, einen geliehen zu haben anstatt hier zu Fuß rauf zu ächzen. Neben dem beeindruckenden Buddha gefällt mir auch die Pagode selbst sehr gut.

Und ein schönen Blick auf die Stadt hat man auch

Und ein schönen Blick auf die Stadt hat man auch

Wieder runter zum See nehme ich einen etwas anderen Weg und halte an einem Tempel, der gerade renoviert wird. witziger weise sitzen drei fertig renovierte Buddha Statuen quasi im ersten Stock und schauen aus der Baustelle.

Auf dem Weg zum Bahnhof wollte ich am Terrassenkaffee noch einen Eiskaffee trinken. Ersten gibt es keinen Kaffee, zweitens ist alles völlig überteuert. Also bin ich wieder weiter und in ein offensichtlich nagelneues 24 Stunden Kaffee kurz vor dem Bahnhof um da meinen Kaffee zu trinken.
Am Bahnhof stelle ich mich am Schalter an und höre vor mir „ausverkauft“. Die Leute werden weg geschickt. Wie jetzt, erst heißt es ich soll meine Karte heute Mittag kaufen und jetzt ist ausverkauft? Ich will gerade ärgerlich werden als der Mann am Schalter ich vor winkt und mir eine Karte verkauft. Entweder er hat sich an heute Morgen erinnert oder es hat eben diese eine Karte noch gegeben, keine drei oder vier mehr. Jedenfalls bin ich froh, nicht wieder umsonst herausgefahren zu sein. Eine Weile später fährt das Bähnchen mit drei voll besetzten Wagons los. Wenn ich mir vorstelle, dass das Ticket für die 8 Kilometer hin und zurück rund 230 k kostet ist das wohl das mit Abstand profitabelste Verkehrsmittel in Vietnam. Die Fahrt ist ganz nett aber die früher sicher einmal schöne Landschaft ist nicht mehr vorhanden. Man fährt bis Trai Mat mehr oder weniger durch eine mit Plastik abgedeckte Landschaft. Das Ganze erinnert mich stark an die Cameron Highlands in Malaysia.

Der alte Bahnhof von Da Lat

Der alte Bahnhof von Da Lat

Die steht leider nur zur Verzierung da

Die steht leider nur zur Verzierung da

Das ist unser Züglein

Das ist unser Züglein

Dort angekommen bin ich erst einmal in die falsche Richtung gelaufen. Man muss sich links halten und dann gleich rechts den Berg hoch. Ich bin auf die andere Seite des Bahnhofs und habe so leider ein paar meiner kostbaren 45 Minuten Aufenthalt verloren. Es hat trotzdem gereicht um die völlig irre Linh Phuoc Pagode, die die Attraktion des Ortes und der Fahrt ist anzuschauen. Sie ist aus Millionen von Scherben zusammengesetzt und ich finde sie echt beeindruckend.

Es gibt auch noch eine überraschend große Kirche im Ort, die aber komischerweise nirgends erwähnt wird. Sie befindet sich auch auf einem anderen Hügel. Die auch noch anzuschauen schafft man zeitlich nicht. Meistens sind die Kirchen ja eh geschlossen

Es gibt auch noch eine überraschend große Kirche im Ort, die aber komischerweise nirgends erwähnt wird. Sie befindet sich auch auf einem anderen Hügel. Die auch noch anzuschauen schafft man zeitlich nicht. Meistens sind die Kirchen ja eh geschlossen

Zurück in Da Lat habe ich einen Stopp in einem Kaffee auf der anderen Seite des Sees, direkt am Kreisverkehr eingelegt und einen Eiskaffee getrunken. Man sitzt hier so nett wie in dem Terassenrestaurant auf der anderen Seite, hat einen mindestens genauso schönen Blick, eher schöner und es ist deutlich günstiger. Hier habe ich endlich einmal ein paar Postkarten geschrieben. Dann wollte ich an der Kathedrale vorbei schauen und auf die Post. Die Kathedrale habe ich zwar gefunden, aber keinen Platz zum Halten und die Post auch nicht. Also bin ich eben weiter gefahren und am Big C vorbei. Wenn es hier schon einen gibt, dann schaue ich auch rein. Mal sehen was für besondere Lebensmittel der Big C hier führt. Ich kenne sie ja schon aus Thailand. Als ich aber vor dem Eingang stehe und wieder die Pulks an der Kasse habe ich keine Lust mehr und gehe.
Heute war ich zum Abendessen im Ichi, einem kleinen aber feinen Japaner. Das Ganze war früher von der Einrichtung her sicher einmal ein Bar. Die Theke mit dem typischen Barregal dahinter gibt es immer noch und beherbergt eine ganz ansehnliche Whiskeysammlung. Es gibt nur zwei kleine Tische aber hier sitzt man eh an der Theke. Ich habe gebratenen Tunfisch und eine Regenbogenrolle bestellt. Der Tunfisch ist in acht kleinen Häppchen mit jeweils einem Scheibchen geröstetem Knoblauch und etwas knusprigem Grünzeug gekommen. Die Rolle mit verschiedenen Fischscheiben außen und einer frisch knusprig gebratenen Tempura Riesengarnele innen. Beides mit insgesamt rund 230 k relativ teuer aber absolut köstlich. Hier also den größeren Geldbeutel mitnehmen und genießen.
Danach habe ich erst das Hangout, dann die Escape Bar gesucht, aber keine von beiden gefunden und bin so im F-Club, am See auf der anderen Seite der Straße beim Thanh Thuy. Hier ist richtig was los. Djs legen ganz gute Musik auf und es ist so voll, dass ich mich außen an einen Tisch zu einem jungen Vietnamesen setze, der die meiste Zeit am Telefonieren ist. Er kommt aus Hanoi. Ob er beruflich oder zu Urlaub hier ist weiß ich nicht. Jedenfalls scheint das Personal hier recht gut zu kennen. Essen kann man hier auch, aber da gehe ich persönlich dann doch lieber wo anders hin.

© Stefan Böhm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mein Flug geht dieses Mal über Bangkok nach Saigon weiter nach Qhu Quoc. Von dort arbeite ich mich durch das Mekong Delta, weiter nach Norden bis Hanoi. Von da geht es noch 8 Tage nach Pattaya, Bangkok und wieder heim.
Details:
Aufbruch: 20.01.2016
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 29.02.2016
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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