Mit dem Wohnmobil durch Südamerika Okt. 2016 - April 2017
Nachdem wir Nord- und Mittelamerika mit unserem Wohnmobil bereist haben, wollen wir die nächsten 6 - 7 Monate durch Südamerika mit dem Wohnmobil eines Freundes fahren.
Wir haben es in der Nähe von Florianopolis (Brasilien) übernommen und werden es voraussichtlich im April 2017 von Cartagena (Kolumbien) nach Deutschland zurück verschiffen.
Brasilien
Am 6. Okt. starten wir von Hannover über Frankfurt, Rio nach Florianopolis. Zur Verabschiedung können dieses Mal nicht alle Enkelkinder kommen. Es sind Herbstferien und die Mädchen sind schon in Urlaub. Elsa-Lotte, unsere Jüngste, ist vom Flughafen sehr angetan und sagt, nachdem unser Flieger abgehoben hat: "Oma und Opa huii". Aber so schnell sind wir dann doch nicht da. Der Flug bis Rio dauert schon 11,5 Stunden. Amon und Willi, von denen wir den Camper gemietet haben, holen uns vom Flughafen ab. Wir haben die beiden auf unserer Nord-Amerika-Tour kennengelernt und immer Kontakt gehalten. Sie haben inzwischen auch ihre Südamerika-Tour beendet und unsere soll jetzt starten.Wir fahren zu Willis Bekannten in Ibirama, wo aus- und eingeräumt wird.
Sie haben ein sehr gepflegtes, 3 ha großes Grundstück.
Die Grosseltern der Bekannten kommen aus Tschechien und sprechen sehr gut Deutsch.
Am Samstag geht es schon nach Blumenau, wo jedes Jahr Oktoberfest gefeiert wird.
Der große Umzug startet am Nachmittag. Es herrscht eine tolle Stimmung und man hört deutsche Stimmungslieder sowie "Zicke zacke zicke zacke hoi hoi hoi". Nach dem Umzug geht es zur Wiesn. Hier muss man allerdings Eintritt zahlen (40 RS = ca. 11 €).
In den großen Festzelten schwofen die Besucher nach überwiegend deutscher Musik.
Blumenau wurde 1850 von dem deutschen Einwanderer Hermann Otto Blumenau gegründet. 40 % der Einwohner sind deutscher Abstammung. Im Ort stehen noch Fachwerkhäuser.
Nachdem wir Amon und Wiilli am Montag zum Flughafen gebracht haben, fahren wir auf einen rustikalen, aber günstig gelegenen Campingplatz auf der Ilha Santa Catarina.
Wir können alle Einkäufe zu Fuß erledigen und der Strand ist direkt gegenüber.
Hier räumen wir das Wohnmobil nach unseren Vorstellungen um. Ausserdem müssen wir uns noch um eine Versicherung kümmern. In Brasilien kann man keine für ausländische Fahrzeuge abschließen, sondern in Argentinien. Dank Internet bekommen wir auch das geregelt. Die Versicherung schließt die angrenzenden Länder mit ein.
Am Sonntag, den 16.10. starten wir in Richtung Costa Verde. Über Curitiba erreichen wir nach 440 km unseren ersten Übernachtungsplatz, eine Tankstelle. Wenn man hier volltankt kann man im hinteren, eingezäunten Bereich übernachten.
Am nächsten Tag - die Strecke führt durch Tropenwälder und Bananenplantagen -
erreichen wir Itanhaem, direkt am Atlantik. Das Wasser ist hier angenehm warm, 26/28 Grad und der Strand sehr breit und feinsandig und wir sehen Fregattvögel.
Die nächsten Tage befahren wir nun die Costa Verde bis Angra dos Reis. Die Straße schlängelt sich durch das tropische Küstengebirge. Man hat immer wieder herrliche Ausblicke auf schöne Buchten unf feinsandige Strände.
Verabschiedung von Amon und Willi. Er sagte noch: "Behandle das Wohnmobil als wenn es Dein eigenes wäre"
Mal sehen wie es nach 7 Monaten aussieht.
Einer der besten Campingplätze an der Costa Verde. Es muß viel Arbeit machen,
den in Ordnung zu halten .
Was uns auffällt: Brasilien ist sehr sauber, sogar bei den entlegenen Gehöften wird der Müll abgeholt.
Wir sind nicht in New York, sondern die bekannte Statue ist das Wahrzeichen einer großen Supermarkt-Kette.
Beim Duschen muss man nicht so genau nach oben schauen, 220 Volt, blank zusammengerödelt.
Aber es funktioniert, und wir haben noch keinen Stromschlag bekommen.
In dem Kolonialstädtchen Parati, dem schönsten Ort an der Costa Verde, verbringen wir 2 Tage. Das Centro Historico wurde von der UNESCO unter Denkmalschutz gestellt. Künstler bezogen die alten Häuser und haben sie liebevoll restauriert.
Von hier aus unternehmen wir eine Bootsfahrt in die vorgelagerte Inselwelt.
Die Seufzerbrücke, ähnlich wie in Venedig.
Wen man mit Fahrzeug über diese Brücke fährt, seufzt man tatsächlich erleichtert auf. Man hat die Rumpelei über das alte, verschobene, sehr grobe Kopfsteinpflaster geschafft.
Weiter geht die Fahrt entlang der Costa Verde, vorbei an kleinen versteckten Fischerdörfern, in denen wir immer mal wieder unsere Tour unterbrechen.
Hier frühstücken wir, und die Geier hoffen auf etwas Leckeres.
Unsere nördlichste Übernachtung ist mal wieder auf einem Parkplatz,, mitten In Angra dos Reis. Aber gegenüber gibt es eine Polizeistelle.
Als Doris morgens aus dem Fenster schaut, warten schon die üblichen Begleiter.
Auf dem Weg von der Küste zu den Iguacu-Wasserfällen übernachten wir zweimal an großen Tankstellen mit angeschlossenem Restaurant. Diese haben 24 Std. geöffnet und man hat gutes Internet.
Einige Male werden wir gestoppt von der indigenen Bevölkerung, die gegen Landbeschneidung protestieren.
Nach drei Tagen fahren und 1500 km sind wir auf dem Internationalen Campingplatz in Foz de Iguacu angekommen und treffen auf Rotel-Tours.
Am nächsten Tag geht es dann endlich zu den "schönsten" Wasserfällen Amerikas.
Dadurch, daß es in den letzten Tagen geregnet hat, ist das Wasser braun, und es gibt ein schönes Farbenspiel.
Wir sind auf der brasilianischen Seite, hier sind Stege gebaut worden. Beim Begehen wird man ordentlich nass.
Auch der lange Zeit größte Staudamm der Welt wird besichtigt. Wir haben die Panoramic-Tour gebucht und werden 1,5 Std. über das Gelände kutschiert.
Daß Wasserkraftwerk Itaipu ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Brasilien und Paraguay.
Die Staumauer hat eine Höhe von 196 m und eine untere Breite von 273 m.
20 Riesengeneratoren erzeugen 14.000 MW.
Damit man eine Vorstellung hat von der Größe der Turbinen, wurde vor dem Einbau des Turbinenringes darin ein Konzert gegeben.
Natürlich besuchen wir auch den sehenswerten Vogelpark, vor den Wasserfällen gelegen. Er wird von einem Deutschen geführt.
Immer wieder fielen uns diese gelben Streifen auf den Fußwegen auf. Sie sind stark gerillt bzw.gepunktet, wenn 2 streifen sich treffen.
Irgendwann klärte uns ein Einheimischer auf: "Das sind Hilfsstreifen für den Blindenstock"
Aufbruch: | 06.10.2016 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2017 |
Argentinien