Mit dem Wohnmobil durch Südamerika Okt. 2016 - April 2017

Reisezeit: Oktober 2016 - April 2017  |  von Doris und Siegmund Annussek

Nord Argentinien und Uruguay

Eigentlich wollten wir heute, 02.11., nach Argentinien einreisen. Aber da es heftig gewittert, beschließen wir, einen Tag später zu fahren. Als das Wetter mittags besser wird, fahren wir zu einem Supermarkt, um noch Brot für den Abend zu kaufen. Wegen des Grenzübertritts haben wir unsere Vorräte runtergefahren, da man nur wenig Lebensmittel einführen darf.
Wir sind schon im Markt, als Siegmund noch einmal zum Fahrzeug zurückgeht, um zu prüfen, ob auch wirklich alles abgeschlossen ist.
Als wir von unserem kurzen Einkauf zurückkommen, steht die hintere Tür des Campers offen. Zuerst fällt uns nur auf, dass der Reisekoffer fehlt. Aber dann sehen wir, dass das Navi, die beiden Handys (zum ersten Mal im Auto gelassen), der Fotoapparat und div. andere Sachen fehlen. Sogar ein Glas Marmelade aus dem Kühlschrank haben die Diebe mitgenommen. Wir sind schon sehr betroffen. Ich vor allen Dingen - kein WhatsApp mehr, um Fotos und kleine Videos von den Enkelkindern zu bekommen.
Zum Glück haben wir sehr hilfsbereite Campingplatzbesitzer. Sie spricht sogar Deutsch und so ist vieles einfacher zu klären.
Nach der Diebstahlsmeldung bei der Polizei versuchen wir, eine neue Kamera zu kaufen. Gar nicht so einfach, da scheinbar alle nur noch mit Handy fotografieren. Im 6. Geschäft werden wir pfündig. Die Auswahl fällt nicht schwer; sie haben nämlich nur eine. Bei der Bezahlung werde ich gefragt, ob ich in Raten bezahlen möchte - nein möchte ich nicht (so teuer ist die Kamera nun auch nicht)
In Brasilien scheint es üblich zu sein, in 10-Monatsraten zu zahlen. Sogar bei Reisen wird es angeboten.

Nachdem wir nun wieder mit Handy (gleichzeitig auch das Navi) und Fotoapparat ausgestattet sind, geht es am Samstag, 05.11., nach Argentinien. Der Grenzübertritt ist problemlos. Es wird noch nicht mal nach Lebensmitteln gefragt.

Von dem Ort Puerto Iguazu bin ich zuerst enttäuscht. Ich habe auch einen modernen Ort, so wie Foz do Iguacu, erwartet. Puerto Iguazu ist keine schöne Stadt, mit schlechten Straßen und die Seitenstraßen sind oft nicht geteert, also Pisten. Aber dafür ist der kleine Campinglatz, den wir uns ausgesucht haben, super.
Am nächsten Morgen starten wir früh zu den Wasserfällen. Diese Straße ist gut ausgebaut. An der Kasse eine Überraschung: Man kann nur bar zahlen. Die Preise sind - wie in Brasilien auch - gestaffelt. Ausländer zahlen am meisten. Zum Glück habe ich genug Geld eingesteckt, denn der Bankautomat, auf den verwiesen wird, funktioniert nicht. Mit einer kleinen Bahn fahren wir 7 km durch den Urwald bis zur Station Garganta. Von hier führt ein 1-km-langer Steg zur "Garganta del Diabolo" (Teufelsschlund). Das eben noch ruhig fließende Wasser stürzt hier in einen von 3 Seiten geschlossenen Kessel - atemberaubend.
Auf den beiden Rundwanderwegen kommt man oft ganz nah an die Fälle heran. Wir sind ganz hingerissen wie schön es hier ist.
In einer Gesamtbreite von 2700 m stürzen die Wassermassen des Iguazu-Flusses in etwa 275 Einzelfällen hinab.
Auf dem Rückweg zum Ausgang nehmen wir den Dschungelweg. Hier können wir kleine Affen beobachten sowie viele bunte Schmetterlinge sehen.
Auf dem Campingplatz angekommen, genießen wir noch den schönen Pool.

Schild am Eingang des Iguazu National Park in Argentinen

Schild am Eingang des Iguazu National Park in Argentinen

Leider haben wir keinen gesehen.
- Zufahrtsstraße zum Nationalpark -

Leider haben wir keinen gesehen.
- Zufahrtsstraße zum Nationalpark -

Schon von weitem sieht man den Wasserdampf der Fälle

Schon von weitem sieht man den Wasserdampf der Fälle

Es donnert gewaltig, man versteht kein Wort

Es donnert gewaltig, man versteht kein Wort

Immer wieder neue Blicke auf die gewaltigen Fälle

Immer wieder neue Blicke auf die gewaltigen Fälle

Die Affen interessieren sich mehr für die Menschen

Die Affen interessieren sich mehr für die Menschen

Auf dem Campingplatz in Puerto Iguazu treffen wir eine französische Familie, die mit diesem großen Gefährt unterwegs ist

Auf dem Campingplatz in Puerto Iguazu treffen wir eine französische Familie, die mit diesem großen Gefährt unterwegs ist

Sie sind seit 1,5 Jahren in Südamerika unterwegs. Jeden Tag wird eine Std. unterrichtet. Sie haben zu Hause alles verkauft und wollen sich in Ecuador niederlassen.

Sie sind seit 1,5 Jahren in Südamerika unterwegs. Jeden Tag wird eine Std. unterrichtet. Sie haben zu Hause alles verkauft und wollen sich in Ecuador niederlassen.

Nachdem wir eine SIM-Karte für das Handy gekauft haben (jetzt können wir auch wieder WhatsApp.einrichten und Bilder von den Enkeln bekommen) geht es nach 2 Übernachtungen in Puerto Iguazu wieder weiter.

Immer wieder Kontrollen (3 - 4 / Tag), mal durch die Polizei und mal durch das Millitär, aber alle sehr freundlich. Nur manchmal sind sie neugierig und wollen einen Blick ins Womo werfen.

Immer wieder Kontrollen (3 - 4 / Tag), mal durch die Polizei und mal durch das Millitär, aber alle sehr freundlich. Nur manchmal sind sie neugierig und wollen einen Blick ins Womo werfen.

Warum sitzt Doris denn dort im Schatten?

Warum sitzt Doris denn dort im Schatten?

Eine Brücke wird erneuert und der Verkehr komplett gesperrt.
2 Std bei 40 Grad.

Eine Brücke wird erneuert und der Verkehr komplett gesperrt.
2 Std bei 40 Grad.

Endlose gerade Straßen durch den Dschungel.

Endlose gerade Straßen durch den Dschungel.

Nach der langen und heißen Zwangspause übernachten wir im Club Rio bei San Ignacio. So eine Pool-Anlage werden wir wohl nicht mehr finden.

Bei den tropischen Temperaturen gibt es natürlich auch viele größere Insekten.
Der Stich dieser Wespe soll sehr schmerzhaft sein.

Bei den tropischen Temperaturen gibt es natürlich auch viele größere Insekten.
Der Stich dieser Wespe soll sehr schmerzhaft sein.

Ein alter Bekannter (Mai/November Käfer landet auf meiner Hand.

Ein alter Bekannter (Mai/November Käfer landet auf meiner Hand.

Abends sitzen wir noch am Pool. Plötzlich hüpfen diese ca. 20 cm große Kröten herum.

Abends sitzen wir noch am Pool. Plötzlich hüpfen diese ca. 20 cm große Kröten herum.

Zum Frühstück gibt es frischgepressten Orangensaft

Zum Frühstück gibt es frischgepressten Orangensaft

Auf der Terrasse des noch geschlossenen Cafes am Rio Parana genießen wir dann unser Frühstück.

Auf der Terrasse des noch geschlossenen Cafes am Rio Parana genießen wir dann unser Frühstück.

Nach dem gesunden Frühstück besichtigen wir die Ruinen von San Ignacio Mini. Es ist die besterhaltene und bestrestaurierte Jesuiten-Siedlung in Argentinien und von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt worden.

Ca. 1632 gegründet. 1715 lebten hier 4000 Menschen auf einer Fläche von 10 ha.
Nachdem die Jesuiten 1767 aus den spanischen Hoheitsgebieten ausgewiesen 
wurden, verfiel die Siedlung schnell. Erst 1941 begann man mit der Freilegung und Restaurierung.

Ca. 1632 gegründet. 1715 lebten hier 4000 Menschen auf einer Fläche von 10 ha.
Nachdem die Jesuiten 1767 aus den spanischen Hoheitsgebieten ausgewiesen
wurden, verfiel die Siedlung schnell. Erst 1941 begann man mit der Freilegung und Restaurierung.

Nach der Besichtigung fahren wir bei Dauerregen noch 200 km weiter bis zu einer großen Tankstelle. Auf der Strecke kommen wir durch viele Pinienwälder (Nutzwald). Entsprechend viele Sägewerke finden sich an der Straße.

Immer mal wieder übernachten wir bei den großen Tankstellen. Hier sind wir am Nachmittag da und haben uns hinten quer gestellt.
Im Laufe der Nacht werden wir dann zugeparkt.

Immer mal wieder übernachten wir bei den großen Tankstellen. Hier sind wir am Nachmittag da und haben uns hinten quer gestellt.
Im Laufe der Nacht werden wir dann zugeparkt.

Heute wollen wir bis Mercedes fahren. Von dort führt die Straße in die Ibera-Sümpfe.

Mittagspause - wir sind froh, daß wir eine Markise haben.
Die LKW-Fahrer sitzen unter ihren Fahrzeugen.

Mittagspause - wir sind froh, daß wir eine Markise haben.
Die LKW-Fahrer sitzen unter ihren Fahrzeugen.

Auf der Weiterfahrt wird die Landschaft zusehends flacher, und es gibt immer mehr Weideflächen. Sie sind so weitläufig, daß sich die großen Rinderherden darauf verlieren.

Gauchos treiben unsere Steaks

Gauchos treiben unsere Steaks

Verehrung des heiligen Gaucho Gil (1840 - 1878 hingerichtet)
Rotes Stirnband, blaues Hemd, schwarze Hose, roter Umhang und ein mächtiger schwarzer Schnurrbart im Gesicht - das ist Gaucho Gil, ein Volksheiliger,
der von den Reichen genommen und den Armen gegeben hat.

Verehrung des heiligen Gaucho Gil (1840 - 1878 hingerichtet)
Rotes Stirnband, blaues Hemd, schwarze Hose, roter Umhang und ein mächtiger schwarzer Schnurrbart im Gesicht - das ist Gaucho Gil, ein Volksheiliger,
der von den Reichen genommen und den Armen gegeben hat.

Als wir im Ort Mercedes angekommen, gehen wir zunächst einkaufen. Auch in diesem Supermarkt kann ich nicht mit Kreditkarte bezahlen. Es ist schon mehr als ärgerlich, da man in Argentinien bei der Bank nur 2000 Pesos (ca. 126 €) abheben kann und dafür aber fast 6 € Gebühren zahlen muss.
Wir bummeln noch etwas durch den Ort und stellen fest, dass es für eine Stadt mit 40.000 Einwohnen sehr ruhig und entspannt zugeht.

Übernachtungsplatz in dem Ort Mercedes. In vielen Orten gibt es solche Municipalen Plätze, wo man kostenlos stehen kann. Das WC ist hier katastrophal.

Übernachtungsplatz in dem Ort Mercedes. In vielen Orten gibt es solche Municipalen Plätze, wo man kostenlos stehen kann. Das WC ist hier katastrophal.

Heute, 10.11., geht es nach Colonia Carlos Pellegrini. Die Siedlung (800 Einwohner) am Ufer der Laguna Ibera gelegen, ist der beste Ausgangspunkt für Touren in die Sümpfe.
Nach 38 km Teerstrasse beginnt die Piste.

Auf dem Weg nach Col. Carlos Pellegrini, die letzten 80 km sind Piste.

Auf dem Weg nach Col. Carlos Pellegrini, die letzten 80 km sind Piste.

Überholen ist schwierig, wenn man nichts sieht.

Überholen ist schwierig, wenn man nichts sieht.

Ein Wasserschwein flüchtet noch rechtzeitig.

Ein Wasserschwein flüchtet noch rechtzeitig.

Geschafft - 80 km in 2,5 Std.

Geschafft - 80 km in 2,5 Std.

Leider können wir nicht auf den Campingplatz fahren. Der Torbogen ist für unser hohes Wohnmobil (3,20 m) zu niedrig. Aber wir können direkt davor stehen - auch okay. Wir sind von der guten Ausstattung des kleinen Campingplatzes überrascht. Ausserdem ist alles sehr gepflegt.

Im Ort wird erstmal ein Spaziergang gemacht. Ein Regenschirm kann man auch anderweitig verwenden

Im Ort wird erstmal ein Spaziergang gemacht. Ein Regenschirm kann man auch anderweitig verwenden

Die Sümpfe von Ibera sind eine 5000 qkm große Wasser- und Sumpflandschaft in der Provinz Corrientes. Sie sind zugleich einer der größten Süsswasserspeicher Südamerikas, der sich vor allem aus Regenfällen speist.

Für 17.30 Uhr haben wir eine Bootstour gebucht. Wir sind pünktlich da. Der Bootsführer wiederholt noch mal 17.30 Uhr. Mehr verstehen wir leider nicht. Und dann warten wir und warten wir. Es treffen noch 4 Gäste ein. Um 18.30 Uhr geht es dann endlich los.

Siegmund nutzt die Zeit für ein Nickerchen

Siegmund nutzt die Zeit für ein Nickerchen

Zum Glück haben die Diebe nicht das Fernglas mitgenommen.

Zum Glück haben die Diebe nicht das Fernglas mitgenommen.

Sehen viele verschiedene Vögel ...

Sehen viele verschiedene Vögel ...

... und anderes Getier.

... und anderes Getier.

Nest aus Lehm

Nest aus Lehm

Eine Familie Wasserschweine.

Eine Familie Wasserschweine.

Ein Sumpfhirsch

Ein Sumpfhirsch

Schwimmende Inseln

Schwimmende Inseln

Viele schöne, blühende Sumpfpflanzen

Viele schöne, blühende Sumpfpflanzen

Der sieht ja graesig aus

Der sieht ja graesig aus

seine Kinder

seine Kinder

So ein Bild darf natürlich nicht fehlen.

So ein Bild darf natürlich nicht fehlen.

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, um um 07.00 Uhr vom Besucherzentrum aus die Rundwege in die Sümpfe zu machen. Als wir losmarschieren wollen kommt der Ranger angelaufen und erklärt uns, die Wege sind noch gesperrt. Erst um 07.00 Uhr dürfen wir starten. Da vergleichen wir erst die Uhrzeiten. Wir haben eine Zeitumstellung nicht bekommen. Das Boot fuhr gestern also doch pünktlich ab.
Bei den lohnenswerten Wanderungen sehen wir wieder viele Wasserschweine, Sumpfhirsche, Kaimane und natürlich jede Menge Vögel.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir Nord- und Mittelamerika mit unserem Wohnmobil bereist haben, wollen wir die nächsten 6 - 7 Monate durch Südamerika mit dem Wohnmobil eines Freundes fahren. Wir haben es in der Nähe von Florianopolis (Brasilien) übernommen und werden es voraussichtlich im April 2017 von Cartagena (Kolumbien) nach Deutschland zurück verschiffen.
Details:
Aufbruch: 06.10.2016
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 30.04.2017
Reiseziele: Brasilien
Argentinien
Der Autor