Mit dem Wohnmobil durch Südamerika Okt. 2016 - April 2017
Np.Torres del Paine u.der Gletscher Perito Moreno
Auf dem Weg von Punta Arenas nach Puerto Natales ist der Wind wieder unser ständiger Begleiter. Es reisst und schüttelt am Wohnmobil.
In Puerto Natales sieht man viele Trekkingreisende. Der Ort ist der beste Ausgangspunkt für den Besuch des Nationalparks Torres del Paine, dem schönsten Nationalparks Chiles.
Wir entschließen uns, eine Tagestour in den Nat.-Park zu buchen. So hat Siegmund eine Fahrpause und dem Camper bleiben 330 km Pistenfahrt erspart.
Am Montag, 12.12., geht es frühmorgens los.
Von weitem sieht man schon die Gipfel der Südkordillere. Wir wandern zum Paine-Wasserfall, fahren an blaugrünen Gletscherseen entlang, beobachten Guanaco-Herden und Nandus. Der Kondor fliegt für das Foto leider zu hoch.
Das Beeindruckendste für uns ist aber das Südufer des Lago Grey, wo Eisberge des Grey-Gletschers nahe an den Strand treiben.
Es ist nicht gerade warm, obwohl in ein paarTagen Sommeranfang ist, und wir auf dem 51. Breitengrad stehen.
Aber der berüchtigte patagonische Wind kommt von dem größten Gletschermassiv der Erde.
2011 hat ein Tourist ein Feuer verursacht, dem, angefacht durch den immerwährenden patagonischen Wind, 17.000 ha Wald zum Opfer fielen.
Auf dem Weg zum Lago Grey geht's über diese Hängebrücke, eine wackelige Angelegenheit, es dürfen nur max. 6 Personen auf die Brücke.
Im Hintergrund der Gletscher, von dem diese Stücke abbrechen und hierher treiben, nach 2 - 3 Tagen sind sie weggeschmolzen.
Zum Abschluss der Fahrt noch ein Besuch der Milodon-Höhle. 1896 fand der Siedler Hermann Eberhard in der Höhle ein gut erhaltenes Fell sowie Knochen eines Mylodons, einem 3,5 - 4 m großen Riesenfaultieres.
Nach 11 Stunden sind wir wieder zurück. Es war für uns eine sehr lohnenswerte Tour.
Und wir werden doch noch an Weihnachten erinnert.
Hier in Chile sind die Geschäfte etwas geschmückt, aber in Argentinien gar nicht.
In beiden Ländern haben wir keine Weihnachts-Süßigkeiten gesehen - schade.
Beim Einkauf in Puerto Natales ruft mit einem Mal jemand "Doris, Doris".
Es sind Peter und Christa. Wir haben 2013 zusammen nach Halifax verschifft und uns immer mal wieder zufällig getroffen.
Es ist Mittwoch, der 14.12. und wir wechseln wieder das Land. Unser Ziel ist heute Esperanza. Übernachtung an einer YPF-Tankstelle.
Auf der Ruta 40, der längsten Straße der Welt - 6.000 km, sieht man immer wieder Europäer mit ihren Fahrzeugen. Hier überholen uns Motorradfahrer aus Deutschland.
Es geht wieder hinunter. Im Hintergrund der zweitgrößte See Südamerikas, der Lago Argentino, hier entspringt der Rio Santa Cruz.
Der Fluß Santa Cruz, der bei der gleichnamigen Stadt in den Atlantik mündet.
An der Rändern des Flusses kein Grün.
Wir sind in El Calafate angekommen und finden einen netten Campingplatz mit einer noch netteren Inhaberin. Sie heißt Elsa wie unsere Enkelin.
4 overlander: 1 Holländer, 2 Belgier und wir. Man trifft sich oft wieder, auch wenn manchmal tausende von Kilometern dazwischen liegen.
Doris nutzt das gleich aus.
Dieses Mal ist der Wind nützlich. Man muß die Wäsche nur gut festklammern.
Weil uns die letzte, geführte Tour so gut gefallen hat, buchen wir wieder eine. Dieses Mal zum Perito Moreno Gletscher, dem zweiten Highlight in Argentinien, neben den Iguazu-Wasserfällen.
Die Gletscher im Nationalpark Los Glaciares sind Ausläufer des patagonischen Inlandeises. Auf der Grenze zwischen Chile und Argentinien erstreckt sich, abgesehen von den Polregionen, die größte zusammenhängende Eisfläche der Erde, 22.000 qkm.
Das Besondere an diesen Gletschern ist, dass man sie fast auf Meeresspiegel bewundern kann.
Der Perito Moreno Gletscher gehört zu den wachsenden Gletschern. Er schiebt sich langsam vorwärts und schnürt dabei alle paar Jahre einen Teil des Lago Argentino (ganz links im Bild) vom Hauptsee ab. Der Wasserstand steigt dann bis zu 18 m und alle paar Jahre wird dann die vom Gletscher gebildete Staumauer weggesprengt. Tausende Besucher verfolgen dann dieses Schauspiel.
Auf der Halbinsel Magallanes hat man Metallstege angelegt, auf denen man dem Gletscher ganz nah kommt. Man hört das Krachen des Eises und ab und zu stürzt ein Eisblock ins Wasser - was für ein Schauspiel.
Zum Abschluss des Tages gehen wir essen. Das Bier ist allerdings etwas teuer (6 €/Flasche).
Wir verbringen noch einen weiteren Tag in El Calafate mit waschen, Friseurbesuch (schlecht geschnitten), arbeiten am Reisebericht.
Die nächsten beiden Tage heißt es wieder fahren, rd. 800 km nordwärts.
Auf dem Weg zwischen Tres Lagos und Gobernado Gregores gibt es auf der Nationalstrasse Ruta 40 noch 90 km Piste. Bei Regen ist sie mit normalen Pkws nicht befahrbar.
Willy musste hier letztes Jahr mit einem Radlader rausgezogen werden. Wir haben Glück, die Piste ist trocken. Man sieht aber noch die tiefen Fahrspuren vom letzten Regen.
In Gobernado Gregores wollen wir wieder bei einer Tankstelle übernachten. Hier finden wir allerdings keinen Schutz vor dem Wind. Wir stellen uns vor eine große Lagerhalle und können gut schlafen.
Am nächsten Tag erreichen wir Los Antigua und gehen auf den Campingplatz. Wir verschenken einen Teil unserer Vorräte an den CampingwIrt, da es morgen wieder nach Chile gehen soll.
Letztes Frühstück in Argentinien am Lago Buenos Aires.
Alles aufessen, man darf nichts mit nach Chile rübernehmen.
Aber um meine schöne geräucherte Wurst tut es mir dann leid, und so verstecke ich sie in meiner Hosentasche.
Aufbruch: | 06.10.2016 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2017 |
Argentinien