Mit dem Wohnmobil durch Südamerika Okt. 2016 - April 2017
Ecuador
Auf unserem letzten Stellplatz in Peru lernen wir Christa und Stefan kennen. Sie kommen gerade von den Galapagos-Inseln und schwärmen von dem Juwel. Und da Juwelen bekanntlich sehr teuer sind, beschließen wir, diese kostspieligen Inseln doch nicht zu besuchen, zumal wir auf unserer Reise schon sehr viele Tiere gesehen haben.
Am Freitag, den 03.03., überqueren wir die Grenze nach Ecuador. Dieses Mal werden keine Lebensmittel kontrolliert und nach 45 Minuten sind wir im Land. Worüber wir allerdings verwundert sind, dass man keine Versicherung für das Fahrzeug abschließen kann. Der Grenzbeamte sagt uns, dass man die Versicherung vor zwei Jahren abgeschafft hat und dass wir eben vorsichtig fahren sollten - klingt nicht so beruhigend.
Bis nach Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors, fahren wir zunächst durch Reisanbaugebiete und dann kilometerweit durch Bananenplantagen. Neben dem Erdölexport ist die Ausfuhr von Bananen ein wichtiger Wirtschaftszweig Ecuadors. In der Stadt angekommen, kaufen wir zunächst in einer modernen Mall ein. Außerdem benötigen wir wieder eine neue Telefonnummer für das Land. Bei dem Anbieter Claro verbringen wir eine Stunde bis alles wieder eingerichtet ist. Inzwischen ist es schon dämmerig geworden, und so fahren wir nur noch bis zum bewachten Parkplatz beim Flughafen.
Am nächsten Morgen bringt uns ein Taxi in die Innenstadt. Im Park Seminario können wir viele Grüne Landleguane beobachten, die von den Bäumen herunterkommen, um die von den Einheimischen mitgebrachten Salatblätter zu futtern.
Wir schauen uns die neugotische Kathedrale an und starten dann zu einer zweistündigen Sightseeing-Tour per Bus. Wir sitzen oben im offenen Doppeldeckerbus und ziehen automatisch den Kopf ein, wenn der Bus unter den tiefhängenden Kabelsträngen durchfährt. Nach der Tour bummeln wir noch die schön gestaltete Uferpromenade entlang, genießen die Aussicht vom hohen Riesenrad bevor es per Taxi zum Flughafen zurückgeht. Für 14 $ haben wir hier gut und sicher gestanden.
Am Abend erreichen wir wieder den Pazifik und übernachten bei einem Hostel in Santa Elena.
Heute, 05.03., geht es weiter die grüne Küstenstraße entlang bis Puerto Lopez. Hier buchen wir für den nächsten Tag einen Ausflug zur Isla de la Plata (auch Klein-Galapagos genannt). Wir bezahlen bar und sind überrascht, dass sogar die 20 $ - Scheine mit einer Flüssigkeit auf Echtheit überprüft werden. In Ecuador ist scheinbar viel Falschgeld in Umlauf.
Beim zweiten Anlauf finden wir ein schönes Hostel mit Swimmingpool und klimatisiertem Zimmer für mich. Hier an der Küste ist es unerträglich heiß und im Wohnmobil noch heißer.
Nach dem Frühstück in dem blühenden Garten bringt uns ein Mototaxi (Tuc-Tuc) zum Hafen. Per Schnellboot geht es zur 40 km entfernten Insel. Bevor wir anlegen sehen wir viele große Wasserschildkröten um das Boot schwimmen. Obwohl die Insel nur 140 m hoch ist, ist der Aufstieg bei Temperaturen von 30 Grad sehr schweißtreibend.
Bald begegnet uns der erste Blaufußtölpel - super. Wir sehen sogar zwei weiße Küken und noch größere Jungtiere, ebenso viele Fregattvögel. Manche davon mit aufgeblähtem roten Kehlsack. Nach der lohnenswerten Wanderung gibt es an Bord einen Snack und dann kann geschnorchelt werden. Auf der Rücktour kommen wir an einem Trawler vorbei, der von hunderten von Pelikanen,Tölpeln und Fregattvögeln belagert wird.
Der Wind hat aufgefrischt, und wir werden manchmal ganz schön durchgeschüttelt.
Puerto Lopez. Bei dieser Agentur buchen wir unsere Tour zu der Isla de la Plata, auch Klein-Galapagos genannt.
Auf dem Weg nach Mindo übernachten wir an einem Restaurant, wo wir mit der Besitzerin, deren Bruder und den Nichten einen lustigen Abend verbringen.
Die Mädchen (16 und 13) wünschen sich blonde Haare und blaue Augen. Die Haarfarbe könnte man ja ändern.
Der kleine Ort Mindo, 1300 m hoch, liegt in dem Naturschutzgebiet Mindo-Nambillo. Er ist umgeben von Nebelwäldern und ein guter Ausgangspunkt für Vogelbeobachtungen.
In Mindo angekommen, finden wir dank der App "iOverlander" eine sehr gute Lodge mit 4 Stellplätzen für Wohnmobile. Die Zufahrt ist allerdings etwas abenteuerlich. Wir müssen sogar die tiefhängenden Stromkabel mit einer Stange hochhalten, damit wir mit dem Womo durchkommen.
Nachdem wir uns etwas eingerichtet haben, buchen wir für den nächsten Tag eine Vogelbeobachtungstour.
Morgens um 06.00 Uhr werden wir abgeholt. Bei der 4stündigen Wanderung können wir Tukane, bunte Spechte, Greifvögel, Papageien, einen Kuckuck und viele andere Vögel per Fernglas beobachten. Für Fotos haben wir leider nicht das richtige Objektiv.
Am Nachmittag starten wir noch einmal auf eigene Faust und sehen dabei viele bunte Schmetterlinge und Blumen.
Am Freitag, den 10.03., verlassen wir Mindo und fahren auf kurviger Strecke zum Pululahua-Krater (2.850 m) hinauf. Beim sehr steilen Abstieg zittern schon mal die Knie. Aber der Ausblick auf diese große Caldera (4 km Durchmesser) ist grandios.
Der fruchtbare Kraterboden wird landwirtschaftlich genutzt. Der Aufstieg von 500 m bedarf dann einiger Verschnaufpausen.
Auf der Weiterfahrt kommen wir am Äquator-Denkmal "Mitad del Mundo" vorbei. Ein Fahrstuhl bringt uns zur oberen Plattform und von dort geht man die Stockwerke hinab durch ein ethnologisches Museum. Zum Abschluss kann man in einem interaktiven Museum u. a. testen, wie das Wasser auf der Nord- und Südhalbkugel abläuft (rechts-und linksherum)
An diesem Abend finden wir einen Stellplatz bei der Hosteria Alemana.
Die letzte Nacht war nicht so gut. Die "glücklichen Hühner samt Hahn" der Hosteria Alemana haben sich doch tatsächlich um unser Womo versammelt und natürlich des öfteren gekräht.
Nach einem starken Kaffee geht es dann nach Quito. Dort können wir bei einem Hostel in der Einfahrt stehen.
Am Nachmittag bringt uns ein Taxi in die Altstadt, wo wir zunächst die Kathedrale besichtigen. Als wir rauskommen, regnet es in Strömen und unser weiterer Altstadtbummel fällt sozusagen ins Wasser.
Dafür bummeln wir in einer modernen Mall durch die Geschäfte.
Abends im Hostel erfahren wir zufällig, dass der Inhaber auch Fahrten in den Dschungel vermittelt und da Siegmund das ganze Getier (Schlangen, Spinnen usw.) einmal hautnah erleben möchte, buchen wir so eine Tour.
Sonntagmorgen wollen wir das Nationalmuseum von Quito besuchen. Es bedarf dreier Taxifahrer und Auskunft von zwei Polizistinnen, bis wir es endlich gefunden haben, und dann hat es geschlossen. Wie es aussieht schon seit längerer Zeit. Scheinbar besuchen die Einheimischen keine Museen.
Am folgenden Tag müssen wir noch einige Besorgungen für die Dschungeltour machen: Unbedingt zwei gute Taschenlampen, da das komplette Licht in der Lodge um 22.00 Uhr abgeschaltet wird, etwas Verpflegung für unterwegs usw.
Almuth und Hans treffen heute beim Hostel ein, und wir verbringen einen gemütlichen Abend zusammen.
Am Dienstag, den 14.03., ist es dann soweit. Mit dem Flugzeug geht es zunächst nach Lago Agrio. Von dort per Bus (1,5 Std) und Boot (2 Std.) zur Guacamayo-Lodge, wo wir 3 Nächte verbringen werden. Auf dem Programm stehen für die nächsten Tage Bootstouren, Dschungelwanderungen (auch nachts) und der Besuch einer Community.
... und dann fahren wir 2 Std. mit dem Boot bis zur Lodge Guacamayo.
Wir haben Glück, dass gerade Regenzeit ist und die Flüsse soviel Wasser führen. Ansonsten dauert die Fahrt mit dem Boot bis zu 8 Stunden.
Unser Gast beim Abendessen: Eine große Tarantel, die sich tagsüber in dem mit Palmenblättern gedeckten Dach versteckt, kam jeden Abend hervor und saß genau über unserem Tisch.
Sehr zur "Freude" einiger junger Chinesinnen, die sich spontan umsetzten.
Einer unserer Mitbewohner.
Als wir die Tür zu unserem Zimmer öffnen, verschwinden einige unter den Betten zur "Begeisterung von Doris"
Unser toller Guide erklärt uns den Urwald.
Es ist unglaublich, wieviele Tierstimmen er nachmachen kann.
Anschließend machen wir eine Nachtwanderung durch den Dschungel und sehen etliche Nachttiere.
Hier eine Dschungel Languste ..
Nach 4 erlebnisreichen Tagen, wo wir sogar ein Faultier, viele verschiedene Affen, Spinnen, Schlangen, Kaimane (sogar an unserer Lodge), bunte Schmetterlinge und verschiedenartige Vögel gesehen haben, bringt uns das Boot wieder zurück zur Anlegestelle.
Am Samstag, 18.03., verlassen wir Quito. Zunächst kaufen wir ein, und dann besuchen wir die monumentale Sonnenuhr von Quitsato. Weiter geht es zum großen Markt in Otavalo. Es ist der größte Kunsthandwerkermarkt Ecuadors. Die Otavalenos sind für ihre Webarbeiten berühmt.
Als wir wieder am Womo ankommen, sehen wir, dass der hintere rechte Reifen platt ist. Bei strömenden Regen wechselt Siegmund den Reifen.
Am Abend erreichen wir die Finca "Sommerwind". Sie wird von einem deutschen Paar geführt. Der Besitzer hat einige Zeit in Soltau gelebt und seine Partnerin stammt aus Bremen. (Was für Zufälle es gibt)
Die gut geführte Finka ist Anlaufstelle für viele Womo-Reisende.
Am Wochenende ist das kleine Restaurant auf der Finka geöffnet, und es gibt Currywurst mit Pommes - einfach lecker nach 6 Monaten.
Es wird sogar Brot gebacken und verkauft - es schmeckt köstlich nach all dem fluffigen Brot bisher.
Hier erfahren
Auf dem bekanmten Markt in Otavalo kaufen wir nach langem Feilschen für unsere Enkel noch 5 goldene Zeremonienmesser.
Die meisten Frauen sind hier sehr klein gewachsen.
Eigentlich wollten wir bei der Finka Sommerwind noch einen Tag länger bleiben, aber das Wetter ist ziemlich verregnet, und so machen wir uns am 20.03. auf in Richtung Grenze zu Kolumbien.
Aufbruch: | 06.10.2016 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2017 |
Argentinien