Mit dem Wohnmobil durch Südamerika Okt. 2016 - April 2017
Atlantikküste Argentiniens
Da wir im Feierabendverkehr von Buenos Aires länger feststecken, erreichen wir unser geplantes Ziel nicht und übernachten an einer großen Tankstelle. Hier gibt es gutes Internet und wir arbeiten noch etwas am Reisebericht.
Die Nacht ist überraschend kalt (8 Grad).
Morgens noch weiter am Reisebericht gearbeitet, getankt und um 11.00 Uhr sind wir wieder unterwegs. In Argentinien ist Diesel schon teurer als in Brasilien. (1,22 € / 1,00 €).
Auch Nüsse und Mandeln sind wie in Brasilien teuer. 100 g = 3,50 €.
Ansonsten sind die Preise ähnlich. Rindfleisch ist billiger und Schweinefleisch nicht immer zu bekommen.
Wir fahren durch die flache Landschaft mit großen Weide- und Ackerflächen. Ab und
zu Baumgruppen - als Schattenspender für die Tiere angepflanzt.
Manchmal gibt es beiderseits der Straße einen schmalen Sumpfstreifen. Hier kann man weiße Reiher und Störche sehen - eine kleine Abwechslung.
Wir erreichen Azul und übernachten auf dem Municipalen Campingplatz.
Hier lernen wir 2 Australier kennen, die erstmal ein halbes Jahr Südamerika bereisen wollen. Ein Schweizer Ehepaar trifft auch noch ein. Sie haben zu Hause alles aufgegeben und wollen jetzt reisen.
Als wir am Morgen aufwachen, sehen wir, dass wir 3 Aufpasser hatten.
Kosten für eine Nacht Wache: 3 Würste.
Uns gefällt es auf dem hübsch gelegenen Platz so gut, dass wir noch einen Tag länger bleiben. Außerdem ist mal wieder Wäschewaschen fällg.
Wir machen einen Spaziergang am Fluss entlang, ca. 4 km. Irgendwann raschelt es im Gebüsch und unsere Aufpasser begleiten uns den ganzen Weg.
Heute, Sonntag 20.11., wollen wir bis Bahia Blanca fahren. Die ersten 170 km wieder nur flaches Land und natürlich Rinderherden. Dann wird es wieder leicht hügelig und es geht durch Getreidefelder. An einem kleinen See sehen wir sogar einige Flamingos.
Um 16.00 Uhr erreichen wir den Campingplatz zeitgleich mit den Australiern.
Nächsten Morgen fahren wir um 08.00 Uhr zur Mercedes-Werkstatt, weil der Camper nach rechts zieht. Um 11.00 Uhr sollen wir wiederkommen. Wir sind pünktlich da, aber die Mechaniker beginnen mit dem Check erst um 14.00 Uhr. Es liegt nicht an der Achse, sondern am hinteren, größeren Reifen. Aber Reifen hat die Werkstatt nicht.
Für die zwei neuen Reifen werden wir quer durch die Stadt gelenkt. Dabei fällt mal wieder auf, wie schlecht die Straßen in den Innenstädten sind.
Nochmals Übernachtung in Bahia Blanca.
Dienstagmorgen fahren wir zur Gasstation in Bahia Blanca. Wie wir gehört haben, soll es hier problemlos funktionieren.
Gasflaschen auffüllen lassen ist oftmals ein Lotteriespiel. Weil es deutsche Flaschen sind, braucht man einen Adapter, damit an den Gaswechsel-Stationen unsere Flaschen aufgefüllt werden können.
Manchmal wird einfach gesagt, können wir nicht, wenn sie keine Lust haben, etwas außer der Reihe zu machen.
Auch das Wechseln ist eine Prozedur!
Die alte Flasche wird in ein Drahtkarussell gestellt, der Mitarbeiter dreht das Karussell, nimmt die alte Flasche heraus, stellt eine neue hinein, dreht das Karussell soweit, dass die neue Flasche draußen ist und kassiert in bar 80 Pesos, ca 6 €
Nach 50 Minuten haben wir unsere mit Propagngas gefüllte Flasche zurück.
Propagngas ist teurer als Butangas. Wir zahlen 270 Pesos.
Vor der Provinzgrenze Buenos Aires zu Rio Negro gibt es eine Obstkontrollstation sowie eine Desinfektion des Unterbodens. Man darf kein Obst mitnehmen.
Später kommt noch eine Fleischkontrolle. Unser Kühlschrank ist fast leer und die Kontrolleure sind begeistert. Die teure Mettwurst haben wir vorsichtshalber hinter den Gasflaschen versteckt - man weiß ja nie.
Am späten Nachmittag erreichen wir die weltgrößte Felsensittichkolonie.
Auf den letzten 20 km sehen wir schon viele Schwärme.
Promenade in Balneario el Condor, bei der Felsensittichkolonie, unser heutiger Übernachtungsplatz am Ende der Promenade.
Die Nacht ist ruhig (kein Geschrei von den Sittichen und die Polizei fährt alle paar Stunden vorbei.
Man ist gerade dabei, den Ort für die Saison (Mitte Dez. - Ende Febr.) hübsch zu machen. Zurzeit ist alles noch geschlossen.
Auf dem "Balkon". Die Bruthöhlen sind manchmal bis zu 2 m tief in den weichen Kalkstein hineingekratzt.
Heute, 23.11., besuchen wir die 20 km entfernte Seelöwen-Kolonie.
Vom kleinen Besucherzentrum führt ein Steg zur Aussichtsplattform.
Man benötigt aber schon ein Fernglas, um die 2.000 - 7.000 Tiere beobachten zu können.
Auf dem Weg nach Las Grutas halten wir noch mal in Viedma. Hier gibt es einen Walmart und Siegmund entdeckt ein Garmin-Navigationsgerät. Leider funktioniert auch hier angeblich meine Visa-Card nicht und Dollar nehmen Sie nicht. Das wäre immer so kompliziert mit dem Eintauschen. Also ist weiterhin unser Handy auch das Navi.
Bei den großen Tankstellen kann ich immer mit Visa-Card bezahlen - manchmal ist es schon merkwürdig.
Auf dem Campingplatz in Las Grutas macht auch gerade eine Schulklasse aus der Provinz Neuquen Ferien. Die ca. 12 jährigen sind neugierig und fragen woher wir denn kommen. Da wir kein Spanisch sprechen geht die Verständigung etwas über Englisch. Sie haben seit einem Jahr Englischunterricht. Nachdem ihre Neugierde befriedigt ist, verabschieden sie sich von uns - zu unserer Überraschung - mit einem Kuss auf die linke Wange.
Auf der Fahrt zu dem Strand, von dem man die Wale beobachten kann.
Leider sind wir zu spät angekommen. Die Wale haben den Golfo Nuevo schon verlassen.
Wir wechseln noch mal den Standplatz, aber auch sind keine Wale mehr zu sehen.
Auf diesem Platz lernen wir Regina und Max kennen. Das österreichische Pärchen tourt mit Zelt seit August durch Südamerika. Im Dezember geht es dann mit dem "Round-the-world-ticket" nach Neuseeland und Australien.
Am nächsten Tag regnet es ausgiebig, und wir nehmen sie mit nach Trelew.
Hier besuchen wir eines der besten paläontologischen Museen weltweit. Patagonien ist das El Dorado der Fossiliensammler.
Dutzende Skelette, alle hier gefunden. Immer wieder melden Estanzieros neue Funde. Bei jedem größeren Regen werden Knochen prähistorischer Tiere freigelegt.
Und weiter geht's nach Punta Tombo, einem Naturreservat für Magellan-Pinguine. Die letzten 50 km sind nur Piste. Leider dürfen wir nicht am Eingang - wie von anderen gesagt - mit dem Camper über Nacht stehen, sondern müssen 10 km bis zu einem Gehöft zurückfahren. Max und Regina schlafen mit im Wohnmobil. Sie geben sich mit 65 cm Breite für beide zufrieden.
Am nächsten Morgen sind wir fast die ersten Besucher.
Auf markierten Wegen, Stegen und Aussichtspunkten kann man die Tiere beobachten.
Die Bruthöhle wird noch weiter ausgepolstert.
Es ist Brutzeit und manche Küken sind schon geschlüpft.
Manchmal kann man für einen kurzen Moment zwei dunkelgraue, flauschige Küken sehen.
Nach diesem schönen Erlebnis wollen wir noch See-Elefanten bestaunen, die 80 km weiter zu sehen sein sollen.
Aufbruch: | 06.10.2016 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2017 |
Argentinien