Mit dem Wohnmobil durch Südamerika Okt. 2016 - April 2017
Buenos Aires und Montevideo
Nach der schönen Natur kommt jetzt das Kontrastprogramm. Wir fahren nach Buenos Aires. Noch auf der Piste von Col. de Carlos Pellegrini nach Mercedes wieder eine Kontrolle. Dieses Mal müssen wir sogar die Reisepässe vorzeigen. Bei den vorherigen Überprüfungen reichte eine Kopie des Personalausweises. Auf der Strecke bis zu unserem Übernachtungsplatz kommen wir an einem Geschäft "La Alemania" vorbei. Hier kann man Produkte "nach deutscher Art" kaufen. Motto "teuer und wenig".
Aber bei der Mettwurst kann Siegmund doch nicht widerstehen - sie riecht schon so gut.
Nach einem Tankstopp wollen wir wieder ins Auto einsteigen, da reißt der Griff der Schiebetür ab. Da wir nach dem Einbruch alle Türen jetzt immer mit Vorhängeschlössern sichern (Vorrichtungen hatte Willy schon angebracht), wir aber nur den Schlüssel für die Schiebetür am Schlüsselbund haben, kommen wir nicht ins Auto. Da kommt der Tankwart mit einer Eisensäge und sägt den Bügel des Schlosses ab. Zum Glück ist es hier passiert und nicht irgendwo in der Pampa.
Wir übernachten an einer Tankstelle an der Schnellstraße (Tipp bei IOverlander-App)
Nachdem wir mit allen Kindern geskypt haben fahren wir heute bis nach Tigre, einem Vorort von Buenos Aires. Die letzten 2,5 km bis zum Campingplatz sind unbefestigte Straße übelster Art. Der kleine CP ist liebevoll angelegt, hat aber schon mal bessere Zeiten gehabt. Dafür ist die Besitzerin sehr freundlich und hilfsbereit.
Die erste Nacht in Buenos Aires verbringen wir auf einem sehr rustikalen Campingplatz in der Vorstadt Tigre, genau am Ufer des Parana.
Bei strömendem Regen geht es am nächsten Tag nach Buenos Aires. Zunächst erkundigen wir uns beim Buquebus-Terminal nach Preisen und Abfahrtzeiten der Fähre nach Montevideo.
Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, und wir können mit unserer Besichtigungstour starten.
Über die Plaza de Mayo, wo das Regierungsgebäude steht, bummeln wir zur Altstadt.
In der Defensa Av. findet sonntags ein grosser Flohmarkt statt.
Wir erstehen hier eine kleine Kalabasse, aus der man Mate trinkt.
Zur Stärkung gönnen wir uns ein Choripan, ein Klassiker.
Es ist eine Art frische, grobe und gut gewürzte Bratwurst, die gegrillt, längs aufgeschnitten und in ein Brot gelegt wird .
Auf dem Rückweg zum Womo kaufen wir die Tickets für die Fähre, bezahlen die Parkgebühr für den bewachten Parkplatz (rd. 60 €) und packen unsere Sachen für den nächsten Morgen.
Der Stolz der argentinischen Flotte "die Libertad". Ein Segelschulschiff der Kriegsmarine.
Wir haben das Womo erst etwas weiter weggestellt, aber der Wächter kommt und meint, wir sollen doch bei ihm vor dem Wärterhaus stehen, dann hätte er das Fahrzeug besser im Blick, wenn wir für 3 Tage nach Montevideo fahren.
Am 14.11. sind wir um 08.00 Uhr am Terminal. Bei den Ausreiseformalitäten wird sogar ein Daumenabdruck genommen und ein Foto gemacht. Den Einreisestempel nach Uruguay bekommen wir auch noch hier.
Pünktlich um 09.00 Uhr legt die Fähre ab. Nach einer Stunde Fahrt über den Rio de la Plata erreichen wir Colonia und steigen dort in den Bus um. Diese Kombination ist montags am günstigsten. Vom Bus sind wir angenehm überrascht. Gute Ledersitze und viel Beinfreiheiit (fast wie Business-Class).
Vom Bus-Terminal nehmen wir ein Taxi zu unserem Hotel. Wie wir im Nachhinein feststellen, hat uns der Fahrer beim Wechselgeld betupft. Wir kannten den Umrechnungskurs noch nicht.
Am Nachmittag unternehmen wir eine 4-stündige, sehr interessante und informative Stadtrundfahrt.
Abends dann unser zweiter Versuch, ein gutes Steak in Südamerika zu essen. Aber auch dieses Mal ist das Fleisch nicht so besonders.
Unser Hotel 120 $ für 2 Übernachtungen mit excellentem Frühstück und mitten in der Altstadt gelegen.
Hier gibt es kein Haschisch zu kaufen.
sondern Hanferzeugnisse, Tragetaschen , Hosen, Hemden usw.
aber es riecht nach Cannabis.
Entfernungsmesser vom deutschen Schlachtschiff Graf Spee, das hier vor der Mündung des Rio de la Plata 1939 von der Mannschaft versenkt wurde, weil der Kommandant nicht gegen eine angebliche Übermacht der englischen Kriegsschiffe, die auf dem Atlantik warteten, kämpfen wollte.
Bevor er sich erschoss, sagte er "Mir sind tausend junge Matrosen lieber als tausend tote Helden"
Die Besatzung wurde bis Kriegsende in Argentinien interniert, einigen gelang aber die Flucht, und sie kamen irgendwie nach Deutschland.
Am Mittwoch geht es wieder zurück nach Buenos Aires. Dieses Mal nur per Schiff.
Montevideo hat uns sehr gut gefallen. Es ist eine sehr grüne und gepflegte Stadt. In den Straßen der Altstadt stehen überall Platanen und auch in den neuen Vierteln hat man viele Bäume gepflanzt.
Am späten Nachmittag bummeln wir durch das schicke Hafenviertel. Auch hier wurden die alten Speicher zu Wohnungen umgebaut und die Straßen begrünt.
Puente de la Mujer (Brücke der Frau) - eine originelle Fußgänger-Drehbrücke, die das Hafenbecken Nr. 3 überspannt
Am nächsten Morgen, 17.11., geht es noch einmal zu Fuß in die Innenstadt. Wir bummeln durch die Fußgängerzonen, bewundern die alten imposanten Gebäude, ähnlich wie in Paris, und machen eine Führung im 1908 eröffnetenTeatro Colon. Hier werden keine Theateraufführungen gezeigt. Es ist ein Opernhaus mit 2.400 Sitzen sowie 500 Stehplätzen. Die Bühne misst 35 x 37 m.
Man wähnt sich eher in einem Schloss als in einem Opernhaus.
Monument in der 130 m breiten Prachtstrasse von B. A.
Der 67,50 m hohe Obelisk wurde am 25. Mai 1936 (25. Mai = Unabhängigkeitstag)
zum 400. Jahrestag der Stadt aufgestellt.
Andenken an die Gefallenen des Falkland/Malvinen Krieges 1982 gegen England
vor dem Regierungsgebäude auf der Plaza de Mayo.
Plaza de Mayo
Hier haben zur Zeit der Militärdiktatur die Mütter und Frauen gegen das Verschwinden ihrer Söhne und Männer protestiert.
Die bekannteste Menschenrechtsorganisation Argentiniens "Madres de Plaza de Mayo"
Die paar Frauen, die noch leben und hierherkommen, tragen auch die weissen Kopftücher.
Was uns auffiel:
Überall wird in einer Schlange angestanden, so gibt es nirgends Gedränge.
Hier am Busbahnhof.
Bei der Ausfahrt aus Buenos Aires Richtung Süden kommen wir in die Rushhour, auch die Argentinier müssen mal langsam fahren, 20 km/2 Std.
Aufbruch: | 06.10.2016 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2017 |
Argentinien