Mit dem Wohnmobil durch Südamerika Okt. 2016 - April 2017
Perus Küste bis Ecuador
Nachdem wir das kleine Museum von M. Reiche besichtigt haben, fahren wir noch bis Paracas. Vom Stellplatz am Strand können wir den Kitesurfern zuschauen. Gleich neben dem Stellplatz beginnt ein Vogelschutzgebiet mit vielen Flamingos, Pelikanen und Möwen.
Wider Erwarten war die Nacht ruhig, keine jungen Leute, die Party gemacht haben.
Wir starten früh zum Hafen, wo wir eine Bootstour zu den Islas Ballestas machen wollen. Nachdem wir Hafengebühr und Inselschutzgebühr bezahlt haben, können wir die Tickets kaufen. In rasanter Fahrt geht es zunächst zu "El Candelabro" und dann weiterzu den Islas. Es ist eine sehr zerklüftete Inselgruppe, die von zehntausenden von Seevögeln (Pelikanen, Guano-, Bigua- und Buntscharben) bevölkert wird. In einer Bucht gibt es viele Seelöwen. Die Inseln dürfen aber nicht von Touristen betreten werden.
Nach einem Frühstück an der Strandpromenade geht es weiter nach Lima, das wir gegen 17.00 Uhr erreichen. Beim Club Germania kommen wir leider nicht mehr unter.
Aber das gut gelegene Hostel "Hitchhiker" hat noch einen Stellplatz für uns.
Am nächsten Morgen bringt uns ein Taxi in die Innenstadt zur Plaza Mayor. Für die rd. 8 km benötigt der Fahrer 40 Minuten. Der Verkehr in Lima ist chaotisch.Es wird gedrängelt, gehupt, rechts überholt, manchmal bei Rot über die Kreuzung gefahren.
Das historische Viertel wurde restauriert und sieht mit den großen Erkern und holzvergitterten Fenstern phantastisch aus. Wir besichtigen zunächst die Kathedrale und dann beginnt die Zeremonie der Wachablösung mit einem halbstündigen Konzert der Militärkapelle.
Weiter geht's mit einem Bummel durch die Altstadt, dem Besuch des Klosters San Francisco mit den Katakomben. Abends bringt uns ein Taxi (wieder 40 Min.) zum Hostel.
Für Mittwoch haben wir einen Besuch des Nat. Archäologischen Museums geplant.
Wir landen bei der Universität San Marcos. Der Pförtner am Eingang versichert uns aber, das wir hier richtig seien. Für uns werden extra zwei Räume aufgeschlossen, wo wir alte, feingewebte Stoffe sehen und eine Mumie, das war's. Auch das nächste Museum über peruanische Kultur habe ich mir anders vorgestellt. Es gibt nur eine Vitrine mit alten Keramiken der Nasca, ansonsten ist es eine Ausstellung eines Künstlers aus dem 20. Jahrh.
Nach einer erfrischenden Dusche im Hostel wandern wir zur Steilküste. Hier gibt es
gepflegte Parkanlagen mit Spielplätzen, Fitnessgeräten und Radwegen. Lange Treppen führen zum Strand hinunter. Am Ende einer Seebrücke gibt es ein nettes Lokal, wo wir ein Päuschen einlegen.
Wir verlassen Lima am 23.02.. Es dauert 2 Stunden bis wir die Stadt und Vororte hinter uns gelassen haben. Über Huacho, wo wir einen neuen Kompressor kaufen, fahren wir bis zur Lagune El Abufeira. Es ist ein kleines Paradies mitten in der Wüstenlandschaft.
Hier gibt es weiße Reiher, Kuhreiher, Kormorane zu sehen.
An diesem idyllischen Platz haben wir wunderbar geschlafen. Nach der lauten Stadt Lima mit dem teilweise chaotischen Verkehr ist es eine Wohltat so schön zu stehen.
Um 11.00 Uhr machen wir uns dann auch erst auf den Weg.
Die Strecke ist sehr abwechslungsreich. An der Küste entlang, wieder etwas ins Inland, über einen kleinen Pass. Die Wüste/Berge changieren über hellgelb, ocker, rötlich, grünlich. Es gibt fruchtbare Täler, wo Mais, Spargel, Zuckerrohr, Wein und Gemüse angebaut wird. 20 km vor Casma übernachten wir in einem kleinem Fischerort am Strand.
Heute, 25.02., besichtigen wir gleich frühmorgens die Ruinenstätte Selchin (Chavin-Kultur, 1800 - 1300 v. Chr.) Das besondere hier sind die gut erhaltenen Reliefplatten.
Auf der Weiterfahrt nach langer Zeit mal wieder eine Polizeikontrolle: Das Licht
war nicht korrekt eingeschaltet.
Am Nachmittag erreichen wir Chan Chan, ehemals Hauptstadt des mächtigen Chimu-Reiches (1.000 - 1.450 n. Chr.). In ihrer Blütezeit hatte sie ca. 50.000 - 80.000 Einwohner. Sie war in ihrer Zeit die wohl größte Stadt der Welt.
Die Stadt wurde komplett aus Lehmziegeln errichtet. Durch starke Regenfälle wurden die Ziegel, wo nicht geschützt, aber stark abgetragen.
Im gut gestalteten Museum gibt es viele schöne, alte Keramiken zu sehen.
Übernachtungsplatz heute in Huanchaco an einem Strandparkplatz.
Die letzte Nacht war wieder sehr laut. Die Disco in der Nähe begann um 22.00 Uhr und ging bis 05.00 Uhr.
Siegmund hat sich heute eine lange Fahrstrecke vorgenommen, bis Zorrito kurz vor der Grenze nach Ecuador, aber soweit kommen wir dann doch nicht.
Gegen 17.00 Uhr erreichen wir Piura. Hier muss es kurz vorher ein Unwetter gegeben haben: Umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste und auf den Straßen steht das Wasser.
Wir finden einen schönen CP mit Pool und kleinem Restaurant, wo wir es uns gutgehen lassen.
Am nächsten Morgen kommen wir besser durch die Stadt als gedacht. Die gesperrten Brücken hat man wieder freigegeben. Die Straße bis Sillana ist noch sehr gut. Aber hinter der Stadt wird sie zusehends maroder (viele tiefe Löcher, wellig, sehr rauher Aspalt) Und dafür muss man sogar noch Maut bezahlen!
Wir halten in Palara, wo man mit Schildkröten schwimmen kann. Als wir auf den Pier gehen, nehmen die Fischer gerade die Fische aus und werfen den Abfall ins Meer.
Viele Pelikane und Fregattvögel haben sich eingefunden und dazwischen sieht man die großen Schildkröten. Aber dazwischen nun schwimmen müssen wir dann doch nicht. Wir schauen uns noch den bekannten Badeort Mancora an bevor wir Zorrito erreichen. Das kleine Hotel hat 3 Stellplätze für Womos und liegt direkt am Strand.
Mit dem hellen, feinsandigen Sand und den Palmen erinnert es schon an die Karibik.
Außerdem gibt es hier eine Waschmaschine - welch ein Luxus.
Hier bleiben wir vier Nächte bis es über die Grenze geht.
Auf halbem Weg geht es am "El Candelabro" vorbei. Diese uralte und rätselhafte,
180 m hohe und 70 m breite in den Wüstensand eingekerbte Figur dient seit ewigen Zeiten den Fischern als Orientierungspunkt.
Stilistische Ähnlichkeiten mit den Bodenritzungen sind unverkennbar.
Beim Verlassen Limas kommen wir an riesigen Container-Lagern vorbei, Deutschland ist immer stark vertreten.
Ein ölverschmierter Kormoran am Strand von Huacho, ein schöner Strand, aber keiner badet.
Die Wellen sind richtig braun von Öl, unglaublich wie hier die Umwelt verschmutzt wird.
Hundert Kilometer weiter nördlich ist die Welt wieder in Ordnung.
Ein schönes Ressort mit Stellplätzen für Wohnmobile.
Manchmal ist der Verkehr schon ein bisschen chaotisch, aber jeder hat eine Hupe und die wird alle paar Sekunden getestet.
Aber unsere geht auch und da wir größer sind, haben wir oft Vorfahrt.
Doris klammert sich dann immer am Sitz fest.
MOTTO "Wer bremst verliert"
Es ist schon spannend durch knietiefes Wasser zu fahren, zumal manchmal auch die Gullydeckel fehlen.
Wenn es geht, lasse ich immer jemanden vorfahren.
Aufbruch: | 06.10.2016 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2017 |
Argentinien