Bilderbuch Indochina
die Mitte Vietnams: Hué - Zitadelle/ verbotene Stadt
Danach geht es schnacks zur Zitadelle, die mit ihrer Größe bei vollständiger Besichtigung wohl ein Tagesprogramm darstellen würde, da man allein 10 km um das Quadrat herumlaufen kann. Obwohl ich in der Regel von Know-Reiseführern überzeugt bin, machen die Autoren Bühler/ Kottmann die Zitadelle regelrecht runter. Sie haben natürlich recht, dass alles rekonstruiert ist, aber das ist Warschaus Innenstadt auch. Und ob die UNESCO den Wiederaufbau unterstützen würde, wenn es denn tatsächlich so wenig ‚antik’ ist, wie sie meinen, wage ich zu bezweifeln.. Wir waren jedenfalls nicht nur von der Größe der Anlage und von den Ähnlichkeiten zu Vaubans Festungsanlagen begeistert, sondern auch von den möglichen Parallelen zu dem Komplex am Roten Platz in Peking.
Was die Amerikaner unter dem Motto ‚wir mußten die Stadt zerstören, um sie zu retten', angerichtet haben, ist GottseiDank tw. wieder errichtet worden.
Direkt am Parfumfluß liegt der Flaggenturm, der noch auf Kaiser Gia Long zurückgeht. Der Unterbau besteht aus drei Terrassen. Auf der obersten waren Unterstände für Kanonen. Am mehr als 20 hohen Fahnenmast wehte während der Kaiserzeit die Herrscherfahne
Wir betreten die Zitadelle durch das Mittagstor, das gegenüber dem Flaggenturm – einem dreistöckigen massiven Backsteinbau – liegt. Im Prinzip ist die Zitadelle eine Festung in der Festung einer Festung.! Am Modell oder auch im Grundrißplan ist dies deutlich zu erkennen.
das Mittagstor ist das Haupteingangstor, zu welchem drei Brücken führen - die mittlere Brücke und das mittlere Tor waren dem Kaiser vorbehalten.
auf dem Plan bei Wikipedia sind noch nicht wieder aufgebaute Teile grün gekennzeichnet.
Die Symbolik, die praktisch überall eine Rolle spielt, kann man uns zwar erklären, aber verstehen tun wir sie kaum und behalten kann man sie noch weniger. Jedenfalls spielt immer wieder Ying und Yang eine Rolle. Fast alles taucht doppelt auf.
Hat man die Kaiserstadt mit den ersten großen Gebäuden verlassen, tut sich ein großer Platz auf, der schon zur verbotenen Stadt gehört. Riesige Bronzekübel, Bonsai, bunte Fassaden, Fische als Wasserspeier, all das imponiert jedem Architektur-Interessierten. Im Gebäude der 13 Söhne – darf man nicht fotografieren, aber von außen darf man es dann doch. Ähnlich ist es mit dem Palastkomplex der Kaisermutter.
Mit dem Auto fahren wir dann einmal um die Zitadelle herum, wobei in einem Teil wohl auch normale Straßen und Geschäfte zu finden sind, denn erst nach geraumer Zeit fahren wir durch eine Art Stadttor überqueren den Song Huong, um zu unserem heutigen Nachtquartier zu gelangen.
Die Hué Ecolodge liegt etwas außerhalb und ist vor allem geschützt vor der Hektik der gegenüber der Zitadelle liegenden Stadt.
Es ist wohl noch nicht Saison, denn wir scheinen fast die einzigen Gäste zu sein, so haben wir das gesamte Personal für uns. Gegenüber einem Hotel der gehobenen Klasse ist die Lodge tatsächlich alternativ. Einzelne Bungalows mit reizender Einrichtung liegen in einem weitläufigen Park.
Zum Abendessen können wir jedoch nicht in die Stadt sondern müssen das hiesige ‚leere’ Lokal aufsuchen. Meine Frau Ulrike probiert nun einmal einen lokal wine red, sie meint er wäre trinkbar, ich bleibe jedoch bei Bier, denn bei der Hitze benötige ich Flüssigkeitsmengen. Eine Suppe mit Lotussamen interessiert mich, sie ist lecker, Ulrike nimmt süßsaure Porkrippe, während ich einen marinierten Flußfisch im Folie bestelle.
Aufbruch: | 07.11.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 27.11.2016 |
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