Äthiopien und das Horn von Afrika:Djibouti
02.05.2019: Mekele -Lalibela
Wieder sind wir früh wach und gehen in den Nachbargeschäften Kaffee trinken und frühstücken.
Immer wieder kommen Kinder und betteln uns an. Schon gestern haben wir eine Gruppe beobachtet, die scheinbar sehr arm ist.
Denn ein Junge hat die Reste des Obstsalates vom Nebentisch stibitzt, als die Leute bezahlt haben und gegangen sind.
Das mußte er heimlich machen, denn die Geschäftsinhaber vertreiben diese Straßenkinder, weil sie nicht möchten, dass ihre Gäste belästigt werden.
Die „Tuktuk“ heißen hier übrigens „Bajaj“
Gegenüber unserer Pension ist das Unigelände—es ist riesig!
Mekele ist eine Universitätsstadt und sehr sauber.
Leider funktionier heute in der ganzen Stadt das Internet nicht—auch die ATMS sind alle wieder „out of order“
Wir vermuten, dass es da einen Zusammenhang gibt.
Kein Internet—kein Geld vom ATM!
Überall kann man hier sitzen und essen oder trinken...vor den Restaurants sind oft Wasserkanister (hier der gelbe) zum Hände waschen...
Der pfiffige Junge von der „Gerealta Pension“ bekommt bald mit, dass unser Auto Verspätung hat und telefoniert mit der Agency.
Schließlich ist unser Fahrer um kurz vor 9 Uhr da. Mit einem 12-Sitzer-Kleinbus in dem schon 2 ältere Japanerinnen sitzen.
Wir sammeln noch ein junges japanisches Paar ein. Das Mädel ist eine Püppi mit aufgespritzten Lippen und falschen Wimpern.
Alle wollen nach Lalibela mit einem „Private car“ und haben 50 US$ bezahlt.
Wir fahren zur Agentur und hier stellt sich heraus , dass wir alle zusammen in eben diesem Kleinbus nach Lalibela fahren.
Die älteren Japanerinnen quieken was das Zeug hält, sie bestehen auf ihren „Private Car“ und zerren ihre Hartschalenkoffer aus dem Fond des Bus.
Der Fahrer ist genervt, er erklärt, dass dies das „private car“ ist und hievt das Gepäck wieder hinein.
Es kann sich keiner vorstellen, in welchen Tonlagen diese Damen imstande sind zu schmpfen. Ich komme aus dem Lachen nicht mehr heraus. Der arme Fahrer!
Irgendwann bekommen sie die Info, dass sie später in ein anderes Fahrzeug umsteigen dürfen und geben Ruhe.
Das Pärchen holt sich indes die Differenz des Fahrpreises wieder, als sie erfahren was wir bezahlt haben.
Um 9.30 Uhr kann die ca 320km lange Fahrt beginnen.
Stop in „Alamata Raya“ nach ca 170km für einen Kaffestop und ATM-Besuch. Wir genießen einen Mangojuice und versorgen wieder einige Bettler u.a. eine junge Frau mit Kind, für die wir Brot kaufen.
Die LAndschaft ist vielfältig—grün und kahl—bergig vor allem.
Bis jetzt haben die 2 Damen noch keinen „private car“ bekommen—aber die Fahrt ist angenehm, denn jeder hat 2 Plätze für sich!
Irgendwann machen wir aus nicht ersichtlichen Gründen einen Schlenker und fahren nach „Woldia“ . Hier stoppen wir an einen gut aussehendem Hotel für ein Mittagessen.
Von hier sind es nun noch 168km bis Lalibela.
Ich bestelle mit ein Steak und bekomme 3 Kohlebrocken. Den Japanern ergeht es nicht anders. Außer denen, die die Info bekommen: Steak is finish. Es gibt nur 3 Portionen. Dafür kostet es nur etwa 6 Euro
Hier verbringen wir eine weitere Stunde und müssen unseren konfortablen Bus gegen einen „Public“ bus eintauschen.
Auch die beiden Damen wechseln, allerdings immer noch nicht in einen „private car“ sondern auch in einen anderen Bus.
Das junge Paar mit „Püppi“ bleibt bei uns. Dazu kommen noch ein paar Einheimische—aber wir sitzen immer noch bequem.
Weiter geht es! Unterwegs versucht der Beifahrer noch weitere Fahrgäste zu gewinnen, indem er sich halb aus dem Bus lehnt und immer „Lalibela-Lalibela“ ruft
Obwohl der Weg wieder holperig ist, sind alle guter Laune. Die Männer kauen ihren Khat und wollen unbedingt dass wir auch probieren. Dirk versucht es, aber er kann dem nix abgewinnen.
Wir verteilen unsere weißen Haribo-Mäuse. Aber als sie erkennen, dass dies „Rats“ sind—ekeln sie sich davor. Ebenso voe den Gummifröschen...
Die Stimmung ist gut, obwohl wir furchtbar durchgeschüttelt werden und der Weg irgendwie immer länger wird.
Alle schlagen sich in die Büsche und wieder kommen Kinder um zu betteln.
Wir verteilen alles, was nicht niet- und nagelfest ist: Kekse, Seifen, Kugelschreiber, Bonbons....Der junge Japaner fragt, was wir machen und wir erklären: „give presents to the children“. Er ist begeistert und verteilt nun auch seine Vorräte...
Wir schleppen uns mit maximal 20km/h durch die Berge. Rechts ist der Abhang und es geht in die Tiefe—links die steile Felswand. Unentwegt dringt Staub durch die Fenster rein. Aber die Fenster zu schließen, ist undenkbar, dann würden wir ersticken!
Leider sehen wir auch immer wieder Unfälle.
Erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen wir Lalibela. Der Ort befindet sich im dunkeln, denn es ist mal wieder Stromausfall
Happy erwartet uns. Unterwegs hat er schon mit unserem Fahrer telefoniert, nachdem er den Fahrer von der Agency erfahren hat.
Dies ist das Land der 1000 Möglichkeiten...
Leider ist auch unsere Reservierung im „Blue Nile“ schief gelaufen und wir landen im „Bete Kidus Lalibela Hotel“
Etwa die gleiche Preisklasse: 600 Birr pro Nacht.
Aber ist uns egal—im dunkeln bezahlen wir für 4 Nächte und beziehen unser Zimmer.
Aufbruch: | 19.04.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 06.05.2019 |
Dschibuti