Ostwärts - immer ostwärts
Finnland - das kam unerwartet
Helsinki
... Helsinki. Wie Helsinki?
Jo, Helsinki!
Am Fährhafen in Stockholm überraschte uns eine überaus freundliche Dame am Schalter mit der Info, dass wir den morgigen Tag etwa sieben Stunden in der finnischen Hauptstadt anlegen würden. Das kam unerwartet, aber first things first:
Wir hatten also in unserer Kabine eingecheckt. Innenkabine mit zwei Einzelbetten, eigenem Bad, ohne Fenster, aber dafür mit stickiger Luft. Kostenpunkt 130€ für zwei Personen bei einer Überfahrtsdauer von 38 Stunden. Nach den Preisen, die wir aus den letzten Tagen in Dänemark und Schweden gewohnt waren, also quasi ein Schnapp.
Für uns beide war es das erste Mal auf einer größeren Fähre über Nacht und ich muss wirklich sagen, es gibt schlimmere Arten zu Reisen.
Wir genossen den Sonnenuntergang vom Deck des Schiffs, während wir allmählich den langen Irrweg durch den Stockholmer Schärengarten nahmen. Wie zum dramatischen Abschied aus Europa, spannte sich ein riesiger Regenbogen als Tor zum Osten über den Hafenausgang östlich von Stockholm. Kitschig aber wahr.
In Helsinki gingen wir gegen frühen Mittag an Land und verbrachten dann erstmal knapp zwei Stunden in einem Café. Anschließend gings einmal quer durch die Stadt, die ich aus meiner Zeit während eines vierwöchigen Finnischsprachkurses im August 2013 noch recht gut kenne.
Helsinki ist okay. Es gibt einiges zu sehen und hier liegt das unbestrittene metropolitane Herz Suomis. Aber: als Stadt kann Helsinki mit Kopenhagen und Stockholm nicht wirklich konkurrieren und repräsentativ für den Rest von Finnland ist sie auch nicht. Wer also nur Helsinki bereist, kann bei Leibe nicht behaupten, Finnland zu kennen. Aber um ehrlich zu sein, verhält es sich so wahrscheinlich mit jedem Land und seinen Metropolen.
Wir machten also den Stadt-Quickie: Felsenkirche, Dom zu Helsinki (oder Heilige Darude-Sandstorm Kathedrale) und Hafen mit Fischmarkt und Uni, an der ich meine Kurse hatte.
Am späten Nachmittag waren wir zurück auf der Fähre und ab ging es, ins Land des Bären, der Borschtsch und der kalten Winter.
Aufbruch: | 04.09.2019 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 22.03.2020 |
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