Schlösser, Burgen und Kirchen in der Steiermark
Oststeiermark - nördlicher Teil: Festenburg
Obwohl wir per telefon nicht eruieren konnten, ob man außerhalb einer Führung - die nur einmal pro Woche am Sonntag um 14.00 Uhr stattfindet - besichtigen kann, fahren wir auf Verdacht hin. Und es lohnt sich! Im Prinzip kann man alles sehen - Kirche offen - was es zu bewundern gibt.
[/k]Die Festenbürg und das Wechselland
Die Festen bürg wurde um 118o.vom Adelsgeschlecht der Stubenberger als Wehr-und Fluchtburg auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Felsen errichtet, jedoch 1353 erstmals .urkundlich erwähnt. Nach verschiedenen Besitzern im Hoch- und Spätmittelalter, darunter. Hugo von Montfort (1357-1423), .Landeshauptmann der Steiermark und Minnesänger, fiel sie 1416 in den Besitz des Adelsgeschlechtes der Saurau. . Heute sind von der mittelalterlichen Burg noch der Torbau mit Zwinger im nördlichen Teil und Reste des Bergfrieds an der höchsten Stelle im Nordosten zu sehen. Zur Zeit der Bedrohung durch die Osmanen 1529/1532 wurde die Burg zwar belagert, jedoch nicht eingenommen. Am Burgeingang erinnern daran noch zwei eingemauerte steinerne Kanonenkugefn. Seit 1616 befindet sich die Festenburg im Besitz des Stiftes Vorau und wurde seither im Laufe der Jahre in die jetzige Form umgestaltet. Im Zuge der Bedrohungen durch die Osmanen (1683) und während der Kuruzzenkriege (1704-1711) bot die Burg Menschen aus dem Wechselland Schutz, darunter auch den Chorfrauen aus Kirchberg am Wechsel (Niederösterreich).
Umbau
Wegen dieser Gefährdungen veranlasste der Vorauer Propst Philipp Lelsl, die Burg in eine Art Klosterburg umzubauen. Der Wehrturm wurde zu einem Kirchturm,und der Rittersaal wurde in die jetzige Kirche umgestaltet. Diese wurde vom Stiftsmaler Johann Cyriak Hackhofer, der auch in anderen Orten der Oststeiermark wirkte, mit zahlreichen Fresken ausgestattet.. Eine Besonderheit der Kirche ist der sogenannte „Festenburger Frauenhimmel".
Die Kirche wurde 1710 fertiggestellt, 1711 eingeweiht und diente damals auch als Wallfahrtsort. Festenbürg wurde 1786 von der Pfarre St. Lorenzen am Wechsel abgetrennt und zu einer selbstständigen Lokalkuratie mit allen Rechten einer-Pfarre erhoben. 1892 wurde Festenburg endgültig eine eigene Pfarre, mit den Pfarrräumen in der Burg.
Im Jahre 1712 machte Dr. Rupert Prenner (1636-1715), ein gebürtiger Festenburger und Pfarrer von Hengsberg in der Wiststeiermark, eine Stiftung für ein Armenhaus (Spital) auf der Burg sowie eine Stiftung zum Unterhalt eines Riesters und eines Schullehrers, der zugleich Organist war. Bereits seit 1749 bis zum Schulhausneubau im Jahre 1902, im ehemaligen Demmeldorf, befand sich eine Schule auf der Burg.
Festenburg im 20. Jahrhundert und heute
Das Stift Vorau und zugleich auch die Festenburg wurden 1940 vom nationalsozialistischen Regime beschlagnahmt. Im April und Mai 1945 war der Raum Festenburg ein Ausgangspunkt für sowjetische Angriffe auf deutsche Stellungen im Gebiet des Hochwechsels.
Heute beherbergt die Festenburg, neben dem Pfarramt, auch Mietwohnungen. Besonders für die Ausstellungen auf der Burg ist sie weit über das Wechselland hinaus bekannt.[/k]
Festenburger Frauenhimmef (Katharinenkirche)
Das Fresko zeigt einen himmlischen Frauenchor, der zum Empfang der Pfarrpatronin hl. Katharina von Alexandrien singt und spielt. Es ist das wichtigste Beispiel für barocke lllusionsmalereien in der Steiermark.
Johann Cyriak Hackhofer
Johann Cyriak Hackhofer (*i675 in Witten/Tirol, gest. 173.1 in Vorau) gilt als bedeutender barocker Monumentalmaler der Steiermark. Er war ab 1708 für das Stift Vorau und seine Pfarreien tätig. Neben dem Stift Vorau malte er auch in den Kirchen des Wechsellandes Bilder, so etwa in Pinggau, St. Lorenzen am Wechsel, Mönichwald und St. Ilgen bei Lafnitz. In der Festenburg schuf er neben dem „Festenburger Frauenhimmel" in der Katharinenkirche auch in sechs Kapellen Fresken und Ölbilder.
Text aus Tafel vor Ort
Bevor wir den Burgsporn verlassen müpssen wir noch einen besonderen Friedhof anschauen. Leider fängt es zum ersten mal auf der Reise während unserer Unternehmungen leicht an zu regnen.
Grab Ottokar Kernstocks am Bergfriedhof Festenburg - 1848 - 1928
Von 1875 an veröffentlichte Kernstock historische und belletristische Werke. Seine Gedichte erschienen ab 1878 in der Münchner Zeitschrift Fliegende Blätter. Nachdem er 1889 sein Amt als Pfarrer in Festenburg angetreten hatte, begann er Lyrik in der Tradition der Spätromantik zu verfassen.
Wegen des Regens entschließen wir uns - ausnahmsweise - mittags ein Restaurant aufzusuchen. In der Nähe fidnen mithilfe von Tripadvisor den Mönichwalderhof, wo wir ausgezeichent bedient werden.
Aufbruch: | 23.07.2021 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 06.08.2021 |
Österreich