Schlösser, Burgen und Kirchen in der Steiermark

Reisezeit: Juli / August 2021  |  von Herbert S.

Graz : Schlossberg Graz

Schlossberg Graz

Von der Murinsel gelangt man sofort zu den Treppen des Schlosseberges. Dort ist allerdings auch ein Aufzug in Höhe. Nach Studieren des Stadtplans stelle ich jedoh fest, dass der Aufzug die Anhöhe nur zur Hälfte bewältigt. Daher laufen wir ein Stück weiter nach Norden, um die Schlossbergbahn zu nehmen, die uns fast an den höchsten Punkt der Erhebung bringt.

Treppen und Aufzug zum Schlossberg

Treppen und Aufzug zum Schlossberg

man ist stolz auf den bau der Schlossbergbahn

man ist stolz auf den bau der Schlossbergbahn

gegenüber dem Aufzug hat die Bergbahn den Vorteil eines direkten Panoramas

gegenüber dem Aufzug hat die Bergbahn den Vorteil eines direkten Panoramas

Der Glockenturm
Der 34 Meter hohe, achteckige Glockenturm wurde 1588 im Auftrag von Erzherzog Karl II erbaut. In seinem Inneren befindet sich die drittgrößte Glocke der Steiermark, die 1587 in Graz von Mert Hilger gegossene „Liesl". Sie hat einen Durchmesser von knapp zwei Metern und wiegt 4632 kg. Die Glocke wird täglich um 7 Uhr, 12 Uhr und 19 Uhr mit 101 Schlägen geläutet. Durch Interventionen der Grazer Bürger blieb dier Glockenturm im Jahr 1809 von den Sprengungen der Franzosen verschont.

Tafek vor Ort

Die Thomaskapelle
Bis 1810 stand neben dem Glockenturm die dem Apostel Thomas geweihte Burgkapeile. Es handelte sich um einen romanischen Rundbau, der vermutlich im 11. Jahrhundert errichtet worden war. Vor den Sprengungen der Franzosen blieb das Bauwerk bewahrt; es wurde aber seines kupfernen Daches beraubt. Bedingt durch Witterungseinflüsse verfiel die Kapelle; und wurde schließlich teilweise abgetragen. Unmittelbar verwandt mit St. Thomas ist die Kapelle der Kaiserpfalz in Goslar.

Tafel vor Ort

Oberhalb der Katakomben leigt ein schöner - nicht überlaufender - Park.

Das gotische Burgtor
Dieses im Jahre 1982 von Peter Laukhardt wiederentdeckte Burgtor führte aus dem „Hinteren Zwinger" in das Innere der mittelalterlichen Burg und trug die Bezeichnung „Hinteres Tor". Hier stand im Mittelalter ein mächtiger, zinnengekrönter Torturm mit zwei Torbögen. Der äußere Torbogen ist heute noch in gutem Zustand erhalten, der innere nur mehr in Teilen. 1820 wurde auf den Fundamenten des Turmes das Haus des Feuerwächters errichtet. 1894 wurde das Plateau zu einer Aussichtsterrasse umgewandelt.

Tafel vor Ort

Major Franz Hackher zu Hart erhielt im Mai des Jahres 1809 den Befehl, den Schlossberg gegen napoleonischen Truppen zu verteidigen. Zusammen mit 17 Offizieren und 896 Soldaten hielt er die Festtung gegen den mächtigen Feind. Die Franzosen hatten mehr als 3.000 Mann und unternahmen acht erfolglose Sturmangriffe. Erst nach dem Waffenstillstand zog Hackher mit seinen Leuten ab. Dem heldenhaften Verteidiger wurde hier 1909 ein Denkmal gesetzt - der „Hackher-Löwe".
Tafel vor Ort

Wir beginnen den 'Abstieg' auf der Nordostseite, schauen kurz in die Kasematten hinein, in denen die Aufbauarbeiten für ein größeres Event laufen und erreichen Stallbastei.

Kasematten

Kasematten

Die Stallbastei
Der Bau dieser gewaltigen Bastei mit mehr als 20 m hohen und bis zu 6 Meter starken Stützmauern begann 1544 und ersetzte ein an geleicher Stelle stehendes Vorwerk der mittelalterlichen Burg.

das vorgeblendete ‚Ägyptische Tor’wurde 1820 errichtet, die Pergola um 1900

das vorgeblendete ‚Ägyptische Tor’wurde 1820 errichtet, die Pergola um 1900

Blick von der Pergola auf Graz - das blaue Dach der Kunsthalle ähnelt einer 'Schuhsohle mit Noppen'

Blick von der Pergola auf Graz - das blaue Dach der Kunsthalle ähnelt einer 'Schuhsohle mit Noppen'

Der Chinesische Pavillon & „Bischofsstuhl"
Der „Chinesische Pavillon" wurde um 1890 errichtet und ersetzte eine ältere romantische Weinlaube. Als „Bischofsstuhl" wird die steinerne Bank mit verwitterten Schriftzeichen und gotischem Blendmaßwerk auf der Rückseite bezeichnet. Sie ist ein Fundstück aus der spätgotischen Epoche der Burg auf dem Schlossberg. Der Legende nach verstarb hier 1796 bei einer Rast der nach 40-jähriger Haft aus den Kerkern des Schlossberges entlassene Bischof Graf Nadasdy.

Tafel vor Ort

vom chin. Pavillon blickt man auf den Uhrturm (Endstation de Aufzuges)

vom chin. Pavillon blickt man auf den Uhrturm (Endstation de Aufzuges)

Blick auf die zurückliegende Stallbastion

Blick auf die zurückliegende Stallbastion

Blick auf die Mariahilfkirche

Blick auf die Mariahilfkirche

Der Uhrturm
Das Wahrzeichen der Stadt Graz gehört gleichzeitig zu ihren ältesten Gebäuden. Der Turm an der höchsten Stelle der Stadtmauer wurde schon 1265 genannt. Nach 1560 erhielt der Turm seinen charakteristischen hölzernen Umgang und eine Uhr, deren Räderwerk aus dem Jahre 1712 stammt. Im Dach befinden sich drei Glocken: im Südwesten die „Armensünderglocke" (1450) und die große Stundenglocke (1382). Der nach Südost gerichtete Glockenstuhl birgt die im Jahre 1645 gegossene Feuerglocke.

Tafel vor Ort

Am tiefsten Punkt dr Schlossberganlage angelangt, beschließen wir den Abstieg in die Stadt über die Hainbuchenallee.
Ideen zur Begrünung des Schloßberges enstanden bald nach dem Abzug der Franzosen, da eine Wiedererrichtung der Festung nicht mehr möglich war. Auf Anregung des Landeshauptmannes Ferdinand Graf Attems wurden zur Verschönerung der Schlossberganlagen bereits 1816/17 erste Pläne vorgelegt und nach der Instandsetzung einiger Wege Alleen gepflanzt. Aufgrund der Jahresringzählung wird das Alter der Hainbuchen mit ca. 200 Jahren beziffert. Diese Allee stammt also von der ersten bepflanzungsaktion um 1818.
Tafel vor Ort

© Herbert S., 2021
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bereits vor der Corona-Krise hat uns ein zweiteiliger Bericht über die Steiermark angeregt, eine Reise dorthihn zu planen. Die Durchführung konnte aber erst nach erfolgter Doppelimpfung und Öffnung Österreichs in die Tat umgesetzt werden. Außerdem nutzen wir die Gelegenheit alte Freunde im Süden zu besuchen
Details:
Aufbruch: 23.07.2021
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 06.08.2021
Reiseziele: Deutschland
Österreich
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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