Schlösser, Burgen und Kirchen in der Steiermark
Oststeiermark - südlicher Teil : Bad Radkersburg
Einen Stadtplan findet man auf der URL von Bad Radkersburg.
Der hier abgebildete stammt von der Tafel vor Ort und ist praktisch identisch, jedoch schlechter in der Qualität.
man erkennt, dass die Stadt einmal befestigt war, einige Bastione und Courtinen sind im Nordosten der Stadt erhalten und restauriert.
Wir parken den Wagen vor den Toren der Stadt (NO) und laufen entlang der erhaltenen frühneuzeitlichen Befestigungsanlagen bis zur Straßenbrücke nach Slowenien.
Dort stellen wir fest, dass ein Übergang dorthin für eine Besichtigung des Schlosses von Oberradkersburg nicht opportun ist, da bei Rückkehr erhebliche Kontrollen stattfinden würden.
Stattdessen finden wir den etwas umständlichen Weg zum Grazertorplatz, wo bis zum Jahr 1878 das so genannte Grazertor stand..
Der PIatz wird von einem dominanten Gebäude aus der Zeit des Historismus geprägt Es ist heute Sitz des Finanzamtes. Auf der Grünfläche daneben steht das ,Russendenkmal', welches an die sowjetische Besatzung nach dem Zweiten Wertkrieg erinnert Der Turm gegenüberwird als 'Puchhaus' bezeichnet. und erinnert an Johann Puch den Begründer der Grazer Puchwerlce.
Durch die Langgasse laufen wir zum Hauptplatz. Leider fängt es nun trotz negativer Voraussage an zu regnen.
Der Hauptplatz im Zentrum war ursprünglich der Marktplatz der Handelsstadt Radkersburg. Er ist umgeben von zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden die einst im Besitz wohlhabender Handelsherren und Adeliger waren. Der Rathausturm ist das Wahrzeichen der Stadt.
In unmittelbarer Nähe befindet sich die Stadtpfarrkirche Johannes der Täufer
Den Kern bildet eine Pfeilerbasilika aus dem 14. Jahrhundert. Anfang des 16. Jahrhunderts entstand das prächtige Hauptportal. Ausschlaggebend für die Situierung des Eingangsbereiches an der Ostseite war, dass die Kirche wie auch der Dechanthof wehrtechnische Aufgaben zu erfüllen hatten.
Dechanthof - an der Westseite des Turmes - Teil der Stadtbefestigung - sind noch Schießscharten zu sehen
Ebenfalls in der Langgasse befindet sich Palais Herberstorff. Der Name des Hauses geht auf seinen Besitzer, Karl von Herberstorff, zurück. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der Protestanten in Radkersburg.
Ein mittelalterlicher Turm, der Teil der gotischen Stadtbefestigung war, ist mit dem Haus verbunden.
Die in der Steiermark 'verpflichtende' Mariensäuie in der Mitte des Haupt-Platzes erinnert an die Pestplage von 1680.
Da wir auf die Öffnung des Stadtmuseums warten und das Gewitter abwarten wollen, nehmen wir unter den Sonnenschirmen Platz. Während unseres Aufenthaltes müssen wir aufgrund des heftigen Regens mehrmals das überschüssige Wasser 'abstreifen' lassen. Hier bekomme ich dann endlich mal etwas Süßes: Gibanica - eine slowenische Spezialität aus Äpfeln, Topfen, Mohn und Nüssen.
Museum im alten Zeughaus
Das Museum im alten Zeughaus befindet sich im ehemaligen landschaftlichen Zeughaus. Im Renaissancehof befinden sich zweigeschossige Arkaden. -
In der 'Verlängerung' des Hauptplatzes liegt am Frauenplatz die Frauenkirche.
Im Bereich des Frauenplatzes lebte im Mittelalter die jüdische Bevölkerung.
Die Frauenkirche - das Kleinod unter den Kirchen von Bad Radkersburg, Herzstück eines eigenen Kleinkirchenbezirkes am Frauenplatz.
Ein reich stuckierter Torbogen schmückt die Südseite des Hauptplatzes. Am Giebel dieses „Frauentors" grüßt bereits die Gottesmutter die Pilger, die durch dieses Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert den Frauenplatz betreten.
Vor der 1496 errichteten Kapelle gab es an dieser Stelle eine Synagoge. Im Chor sind Reste gotischer Bunddienste dieser Marienkapelle sichtbar. Die neue Kirche wurde im Stil des Frühbarock 1643 erbaut. Dies zeigt eine Bauinschrift neben dem nördlichen Seitenportal.
Über dem ersten Joch des südlichen Seitenschiffes ragt der Turm empor. Vier überlebensgroße Steinfiguren blicken von hoch oben beschützend ins Land: Sebastian schütze vor der Pest Florian bewahre vor dem Feuer, Urban sorge für guten Wein und Johannes Evangelist wehre den Hagel. Der Bildhauer Johannes Prandtner hat sie 1666 aus Stein gemeißelt
Am Hauptportal an der Westseite schuf der weststeirische Künstler Franz Weiß ein Relief der Verkündigung an die Gottesmutter Maria. Darüber empfängt eine steinerne Pietä die Eintretenden.
Im Inneren tut sich eine weite, dreischiffige Hallenkirche auf. Der eingezogene Chor zeigt in zarten Farben einen gemalten Altaraufbau. Der Grazer Maler Matthias Schiffer hat dort Darstellungen des Anbetungsengels, Gott Vaters, des Heiligen Geistes und religiöser Symbole abgebracht
Dazwischen im Altaraufbau steht die Titelheilige der Kirche: Maria die Gottesmutter als Himmelskönigin mit dem Jesuskind (1829). Die Barockzeit hat noch manch weiteres, verborgenes Kleinod hinterlassen: das Kommuniongitter (1754) oder die barocken Wangen der Bänke.
Etwas versteckt - d.h. in andere Gebäude hineingezwängt -finden wir das Kirchengebäude zu dem vom Parkplatz zu sehenden Turm.
Kapuzinerklosterkirche
Ende des 14. Jhdt. wurde in Radkersburg ein Kloster für Augustiner-Eremiten erbaut das Sandsteinportal ist noch aus dieser Zeit erhalten geblieben. Mitte des 16. Jhdt wurde das Kloster aufgelassen und 1614 wieder mit Kapuzinern aktiviert, es bestand bis zum Jahr 1816. Vom gesamten Gebäudekomplex existiert heute nur mehr die Kirche. Sie befindet sich heute in Privatbesitz.
Der Kirchenraum wurde unterteilt und z.T. als Weinkeller und Theater genutzt. Die Klostergebäude wurden 1940 abgebrochen. Auch heute macht das Kirchengebäude einen verwahrlosten Eindruck.
Aufbruch: | 23.07.2021 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 06.08.2021 |
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