Schlösser, Burgen und Kirchen in der Steiermark
Graz : Schloss Eggenberg
Seit seiner Entstehung im frühen 17. Jahrhundert hat der Eggenberger Garten viele Veränderungen erlebt und den jeweiligen Zeitgeschmack reflektiert. Vom barocken Formalgarten der Fürsten Eggenberg, der das Schloss mit reichen Broderieparterres und Heckenkarrees umgeben hat, sind nur noch wenige Spuren erhalten.
Das Schloss liegt heute in einem weitläufigen Landschaftspark aus der Zeit der Romantik, der mit seinem wertvollen Baumbestand zu den kostbarsten Gartendenkmalen des Landes zählt.
Text aus URL
Castrum Eckenperg
Das alte Schloss der Eggenberger
Um 1460 erwarb der kaiserliche Münzmeister Balthasar Eggenberger -
damals der reichste Bürger von Graz - ein Gut westlich der Stadt
und ließ es zu einem repräsentativen spätgotischem Landhaus ausbauen.
Das Anwesen wurde nach seinem Erbauer „Castrum Eckenperg" genannt.
Beim großen Umbau von Eggenberg zur fürstlichen Residenz ab 1625
wurde dieses Gebäude nicht zur Gänze abgebrochen, sondern - hinter barockem Putz gut versteckt.
Teil des neuen Schlosses.
Bei Bauarbeiten 1990 stieß man unter diesen Putzschichten auf große Teile des mittelalterlichen Schlosses. Alte Mauersubstanz, gotische Putze und vermauerte Portale machen die Baugeschichte an dieser Stelle bis heute sichtbar.
Infotafel vor Ort
Planetengarten
Der verlorene Küchengarten des Schlosses wurde 2004 nach einem Entwurf von Helga Maria Tornquist neu angelegt. Ihre Gestaltung greift in spielerischer Form das uralte System planetarischer Signaturenlehre auf und stellt so einen Zusammenhang mit dem Bildprogramm von Schloss Eggenberg her.
Seit der Antike besteht die Vorstellung von einem verborgenen Zusammenhang aller Elemente des Kosmos. In diesem Weltmodell sind Oben und Unten, Himmlisches und Irdisches, durch ein System von sieben Seinsketten verbunden. An der Spitze jeder Kette steht eine Planetengottheit, die alle sympathischen, also ihr wesensverwandten Erscheinungsformen beeinflusst. Dabei hat jeder Planet nicht nur unter den Menschen Kinder, die seine Eigenschaften zum Ausdruck bringen, sondern auch Tiere, Pflanzen, Mineralien, Orte und Tätigkeiten, Farben und Formen tragen seine Signatur.
Aus diesem Vokabular sind hier poetische Gartenräume geformt, die unter dem Signum der sieben klassischen Planeten stehen. Das Universum dieses Gartens ist also kein astronomisches, sondern ein philosophisch-literarisches. Es führt das humanistische Programm des Schlosses fort.
Infotafel vor Ort
Aufbruch: | 23.07.2021 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 06.08.2021 |
Österreich