Verschoben ist nicht aufgehoben: Westafrika

Reisezeit: April / Mai 2023  |  von Christine & Thomas R&H

17.05.2023: Bissau-zurück nach Gambia

Heute steht uns der lange Rückweg nach Gambia bevor. Es sind eigentlich nur knapp 300 km—aber wir haben 2 Grenzen zu überschreiten und bei den Straßenverhältnissen hier werden wir sicher erst abends ankommen.

Heute steht uns der lange Rückweg nach Gambia bevor. Es sind eigentlich nur knapp 300 km—aber wir haben 2 Grenzen zu überschreiten und bei den Straßenverhältnissen hier werden wir sicher erst abends ankommen.

Den Preis für die Tour haben wir ja schon vorab mit Dawdas Hilfe mit Kallilou ausgehandelt. Die Fahrt bis Ziguinchor steht ja mit 150 Euro fest.
Für weitere 75 Euro bringt er uns bis an die Gambia-Grenze, wo uns dann Dawda in Empfang nehmen will.

Um 10Uhr soll uns Kalillou am Hotel abholen. Er wartet dort auch mit etwas Abstand, in einer Parkbucht—mit dem alten Gefährt ist er am Hoteleingang wohl unpassend.

Wir fahren erst zur großen „Garage“—das ist der Platz, wo alle Fahrten starten—ich weiß nicht, ob er sich hier melden muß—jedenfalls kommt er mit einem kleinen weißen Zettel zurück, den er später einem anderen Mann in die Hand drückt.
Irgendwie scheint hier alles auch seinen bürokratischen Gang zu gehen—auch wenn es nur darum geht, dass jeder ein paar Franc vom großen Kuchen abhaben will

Wir fahren erst zur großen „Garage“—das ist der Platz, wo alle Fahrten starten—ich weiß nicht, ob er sich hier melden muß—jedenfalls kommt er mit einem kleinen weißen Zettel zurück, den er später einem anderen Mann in die Hand drückt.
Irgendwie scheint hier alles auch seinen bürokratischen Gang zu gehen—auch wenn es nur darum geht, dass jeder ein paar Franc vom großen Kuchen abhaben will

Er muß schnell noch den Ölstand prüfen…haha…als wenn hier jemand irgendwetwas vorher prüft…

Er muß schnell noch den Ölstand prüfen…haha…als wenn hier jemand irgendwetwas vorher prüft…

Da sind wir

Da sind wir

Raus aus Bissau….

Raus aus Bissau….

Der Weg zur Landesgrenze—-es gibt natürlich keine AC—-und man kann kein Fenster öffnen, sonst kommt der ganze Staub rein

Der Weg zur Landesgrenze—-es gibt natürlich keine AC—-und man kann kein Fenster öffnen, sonst kommt der ganze Staub rein

Immer im Slalom um die riesigen Schlaglöcher herum, das hält auf…

Immer im Slalom um die riesigen Schlaglöcher herum, das hält auf…

Über einige Brücken fahren wir…

Über einige Brücken fahren wir…

Oft fährt K. mit einem Radpaar auf dem Seitenstreifen, weil es dort tatsächlich besser ist.

Oft fährt K. mit einem Radpaar auf dem Seitenstreifen, weil es dort tatsächlich besser ist.

Auch so ist die Straße oft—man sieht hier deutlich den Staub

Auch so ist die Straße oft—man sieht hier deutlich den Staub

Ziegen, Hühner, Kühe und Schweine kreuzen die Straße und man muss immer wieder bremsen

Ziegen, Hühner, Kühe und Schweine kreuzen die Straße und man muss immer wieder bremsen

Kein Oma-Griff zum Festhalten vorhanden—so wird man auch öfter hin- und hergeschleudert

Kein Oma-Griff zum Festhalten vorhanden—so wird man auch öfter hin- und hergeschleudert

Um 13 Uhr sind wir an der Grenze und reisen aus Guinea Bissau aus. Wir müssen aussteigen und in das kleine Häuschen, Kallilou bleibt im Wagen und fährt langsam weiter. Nachdem wir uns bei den Beamten vorgestellt haben, einer uns beide sorgfältig handschriftlich aus dem dicken Buch wieder ausgetragen hat, können wir wieder einsteigen und weiter gehts zur senegalischen Grenze für die Einreise.
Hier hat man Computer und alles geht etwas schneller.
Natürlich wird man hier laufend von den fliegenden Händlern angesprochen. Sie wollen Wasser, Obst und Cashew-Nüsse verkaufen.
Da wir noch einiges an xOF haben, schlagen wir auch zu.

Gegen 14 Uhr sind wir in Ziguinchor—hier tauscht Kalillou seine Euro gegen xOF ein und wir warten an deiner Tankstelle, die schwer von bewaffneten Militär bewacht ist.
Sogar ein einsatzbereiter Panzer steht hier.

Gegen 14 Uhr sind wir in Ziguinchor—hier tauscht Kalillou seine Euro gegen xOF ein und wir warten an deiner Tankstelle, die schwer von bewaffneten Militär bewacht ist.
Sogar ein einsatzbereiter Panzer steht hier.

Überall auf der Straße sieht man die Reste von Krawallen, die müssen erst kürzlich hier stattgefunden haben—auch Brandstellen, mitten auf der Straße—hier wurden Barrikaden aufgebaut und Reifen verbrannt—wie damals im Libanon

Überall auf der Straße sieht man die Reste von Krawallen, die müssen erst kürzlich hier stattgefunden haben—auch Brandstellen, mitten auf der Straße—hier wurden Barrikaden aufgebaut und Reifen verbrannt—wie damals im Libanon

Später haben wir von Dawda erfahren, dass es hier Aufstände wegen der hohen Kosten für Elektrizität und Wasser gab.

Dawda erzählt uns auch wie das hier mit dem Strom funktioniert:

Er bezahlt eine bestimmte Summe und dann hat er für eine bestimmte Zeit Strom. Früher hat er z.B. abends 100 GMD bezahlt und er hatte bis morgens um 8 Uhr Strom, dann bis 5 Uhr und heute reicht es nur noch bis 3 Uhr-

Die Strecke von Ziguinchor bis zur gambischen Grenze ist noch mal ganz schlimm—man kann hier nur undeutlich sehen, wie tief die Schlaglöcher sind. Wir brauchen für die 70km fast 2 Stunden!

Die Strecke von Ziguinchor bis zur gambischen Grenze ist noch mal ganz schlimm—man kann hier nur undeutlich sehen, wie tief die Schlaglöcher sind. Wir brauchen für die 70km fast 2 Stunden!

Thomas sitzt hier nicht in besonders lässiger Haltung im Wagen—nein—er muß die Schiebetür zuhalten, die sich sonst dauernd öffnet, weil sie auch kaputt ist…
Da kommt wenig frische Luft rein, aber mehr Staub…

Thomas sitzt hier nicht in besonders lässiger Haltung im Wagen—nein—er muß die Schiebetür zuhalten, die sich sonst dauernd öffnet, weil sie auch kaputt ist…
Da kommt wenig frische Luft rein, aber mehr Staub…

Wir verlassen Senegal, geben unser letzten xOF aus und kaufen ca 10kg Mango—und weitere Pakete Cashew-Kerne.

Auch hier geht der Länderwechsel recht schnell und komplikationslos.

Allerdings erwartet.uns bei der Einreise nach Gambia eine Überraschung

Nach der Ausreise aus Senegal erwartet uns Dawda—unser Gepäck wird umgeladen

Nach der Ausreise aus Senegal erwartet uns Dawda—unser Gepäck wird umgeladen

Wir freuen uns über das Wiedersehen! Kallilou und Dawda haben sich auch gefunden und ich hoffe, sie werden zukünftig öfter „zusammenarbeiten“ - ich hätte da ja Ideen für eine schöne Tour….

Wir freuen uns über das Wiedersehen! Kallilou und Dawda haben sich auch gefunden und ich hoffe, sie werden zukünftig öfter „zusammenarbeiten“ - ich hätte da ja Ideen für eine schöne Tour….

Es ist inzwischen 16.30 Uhr als wir an der gambischen Grenze unsere Pässe vorzeigen. Wir haben damit gerechnet, dass es auch hier recht fix geht.
Aber als sie hören, dass wir auch Guinea-Bissau kommen, werden wir in einen extra Raum gebeten, mit unserem kompletten Gepäck!
Hier wird jedes Teil genauestens untersucht: Die Medikamente besonders—die Fotoausrüstung von Thomas—es wird nach dem Wert gefragt—nur aus Neugier—beschämt geben wir einen niedrigeren Wert an und der Officer sagt, dafür müsse er ein ganzes Jahr arbeiten…a, wir wissen, dass es uns gut geht…

Thomas fragt einen der Zöllner, wonach sie suchen und man antwortet: Drogen.
Später erzählt uns Dawda, dass Bissau Hauptumschlagplatz für Drogen aus Südamerika ist. Insbesondere Kokain. Guinea-Bissau hat ja bekannter Weise viele vorgelagerte Inseln, auf denen der Umschlag stattfindet. Auch über den Hafen in Bissau kommen sehr viel Drogen auf den afrikanischen Kontinent. Von hier aus gehen sie dann weiter nach Europa.

Die Regierung und die Polizei in Guinea-Bissau sind in den Schmuggel verstrickt. Sie achten flissentlich darauf, dass der Fluß der Drogen nicht behindert wird. Es gibt in diesem Land viele Hände, an denen das schmutzige Geld kleben bleibt.

Als man an der Grenze zu Gambia gehört hat, dass wir aus Bissau kommen, stand fest, dass wir durch die Gepäckkontrolle müssen.

Unsere Geldbörsen werden kontrolliert—die Geldscheine begutachtet—es ist für sie viel Geld. Sie wundern sich, dass Thomas Dollarnoten dabei hat…Fragen…Fragen…
Unsere Dreckwäsche lassen sie zum Glück zu, nachdem sie den Beutel nur „durchmassiert“ haben.

Aber wir sind nicht die einzigen, die so „gefilzt“ werden—es sind noch andere hier im Raum, deren innerstes nach außen gekehrt wird…

Nach 10 Minuten intensivem Durchsuchen des Gepäcks, lässt das Interesse der Zollbeamten nach. Sie helfen sogar beim Einpacken und die Prozedur ist beendet.
Sie wünschen uns noch eine Gute Reise und sind ausgesprochen freundlich.

Weiter geht es Richtung Brufut. Es ist sehr voll auf den Straßen und um 19 Uhr treffen wir am Haus von Angela ein—machen uns dann auf die Suche nach etwas Essbarem und dann gehts in die Heia…

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die für Dezember geplante Reise musste aus Familiengründen verschoben werden. Nun haben wir den Hin-und Rückflug Banjul/Gambia gebucht und weil wir so viel Zeit haben und das Land so klein ist, bastele ich noch eine Route in Senegal und Guinea-Bissau dazu.
Details:
Aufbruch: 30.04.2023
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 22.05.2023
Reiseziele: Gambia
Senegal
Guinea-Bissau
Der Autor
 
Christine & Thomas R&H berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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