Verschoben ist nicht aufgehoben: Westafrika
04.05.2023: Kunta-Kinthe-Island
Unsere heutige Tagestour: Es geht nach „Kunta Kinteh Island“
Die Insel hieß bis 2011 „James Island“ —Der spannende Teil dieses Ausflugs wird die Überfahrt mit der Fähre von Banjul nach Barra sein
Dawda erzählt uns, dass hier auch Schrott gesammelt wird. Man bekommt hier 4GMD für das Kilo und die Händler verkaufen es für 6 GMD an die Inder.
Ob da auch Schrottautos zugehören, weiß ich allerdings nicht
Da ist die Fähre schon, allerdings sind noch alle Passagiere an Bord-es wird noch dauern
Dawda meint, es fährt im Moment nur eine Fähre hin- und her.
Alle anderen sind kaputt
Ich laufe herum und sehe dann wie sich ein junger Mann ein Baguette belegen lässt.
In Erinnerung an das leckere Baguette von Dawda am ersten Tag, schaue ich mir das genauer an. Hier kommen Gurken und gebratener Fisch drauf, welchen die Dame aus Teilen mit der Gabel von den Gräten kratzt und das Baguette damit belegt. Ich bestelle auch eines, lasse es in 3 Teile teilen und es wird in Zeitungspapier gepackt für später…
Dawda trifft einen Freund—er scheint überall und viele Freunde zu haben.
Eine alte Frau kommt und bettelt. Dawda und sein Freund geben ihr je 20 GMD
Irgendwie schafft es Dawda, dass wir als erste auf die Fähre kommen. Weit hinten, bei dem weißen großen Gebäude, gibt es einen riesigen Wartebereich, dort warten hunderte von Menschen dicht gedrängt
Dieser Lärm dabei, ist unglaublich! Die Motoren, das Geschrei der Menschen…Kinder…die Einweiser haben auch immer was zu brüllen…
Das obere Deck füllt sich und immerzu laufen Händler zwischen die Reihen und verkaufen alles was das Herz begehrt: Obst, Eis, Gemüse, Nüsse, Elektroartikel, Kleidung….sogar Zahnbürsten und andere Hygieneartikel
Es wird immer voller…oben sind natürlich auch die begehrtesten Plätze
Wir futtern unser Baguette-Dawda schenkt seinen Teil dem Jungen, der uns gegenüber sitzt. Ich mag meinen Teil nicht, da zu viele Gräten drin sind-Dawda verdrückt alles
Man kann sich auch einen Platz auf einem dieser Boote kaufen, wenn es schneller gehen soll. Wir beobachten, wie die Passagiere durch das Wasser zu den Booten getragen werden
Mit Gepäck kommt der Junge trockenen Fußes ins Boot
Der Preis für die große Fähre beläuft sich auf 30 GMD-für einen Platz auf dem kleinen Boot zahlt man etwa 600 GMD
Wir kämpfen uns aus dem Gewusel raus …immerzu will man uns etwas verkaufen.
Vor allem Süßigkeiten für die Kinder unterwegs.
Hier wartet unser Jeep, mit dem Fahrer „Arms“ (wie Armstrong) ..
Der Jeep hatte auch einige Male kleine Startschwierigkeiten…
Wir sind hier in Albreda mit dem Boot gestartet
Hier gibt es auch ein kleines Restaurant und wir bestellen uns hier Fisch, wenn wir wieder zurück kommen soll er fertig sein—der war übrigens köstlich!!
Das Eiland ist eine kleine Binneninsel im Fluss Gambia-wie schon erwähnt, trägt sie den Namen erst seit 2011 und ist 30km vom Festland entfernt
Der Roman „Roots“ , den wir als Film alle in unserer Kindheit gesehen haben, erschien 1976. Er handelt von dem aufsässigen Sklaven „Toby“ und war eine bewegende Geschichte der Sklaverei.
Auch im Ghana und Senegal gab es den Sklavenhandel, doch war er in Gambia am aktivsten. Er begann hier 1456 durch die Portugiesen
Sie blieben hier nur wenige Tage, manche Frauen wurden von den Aufpassern geschwängert, so erhöhten sie die Preise. Denn für Schwangere gab es mehr Geld
Viele starteten den Versuch von der Insel in die Freiheit zu schwimmen, aber keiner schaffte es. Alle waren Nichtschwimmer. Man sagt, auf dem Meeresboden liegen unzählige Leichen
Das Fort auf Kunta Kinthe-Island wurde seit dem frühen 19.Jahrhundert von den Briten übrigens dafür verwendet, das Sklavenhandelsverbot zu überwachen.
Dieses wurde immer wieder von Afrikanern und Arabern verletzt.
Fort Bullen bei Barra wurde nur zu diesem Zweck gebaut
Ein paar Kilometer weiter ist hier der portugiesische Platz „Santo Domingo“ wo Kunta Kinteh gefangen genommen wurde..
Hier verabschiedet sich unser Guide endlich—der erste Guide, der uns sehr unsympathisch war. Gleich zu Anfang legte er fest, wieviel „Tip“ er erwartete
Keiner kommt darauf, was das ist: bunte kleine Paprika?
Nein—obendrauf sind die Cashew-Kerne!!
Man löst sie ab und kann dann auch den unteren Teil essen. Der ist sehr, sehr saftig und süßlich-sauer!
Hier können wir unsere gekauften Süßigkeiten verteilen. Die Kinder sind bescheiden, wenn sie versehentlich 2 Teile in der Hand haben, geben sie eines sofort weitert
Es geht wieder zurück und wir sind wieder als erste an Bord und beobachten die Menschen beim Entladen der Boote
Wir fahren wieder durch Banjul-hier der „Arch22“ -ist ein Monument anlässlich des Militärputsches vom 22. Juli 1994
Das Denkmal findet man auch auf der Rückseite der 100 GMD-Banknote
Eigentlich wollten wir morgen einen Ruhetag einlegen. Aber Dawda möchte uns zum Essen einladen-seine Frau kocht für uns und wir sollen im Haus von Angela essen.
Außerdem fürchtet er, dass wir den „Monkey-park“ verpassen.
Er möchte uns morgen Vormittag dorthin fahren!
Können wir nein sagen?
Wo ich doch Affen SO liebe…
Aufbruch: | 30.04.2023 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.05.2023 |
Senegal
Guinea-Bissau