Verschoben ist nicht aufgehoben: Westafrika
18.05.2023: Brufut
Heute mal „Lazy day“….im Haus von Angela
Ich schaffe es tatsächlich heute bis 7 Uhr zu schlafen, dann setze ich mich nach draußen und schreibe etwas…
Wir gehen mit Gil einkaufen in der Umgebung—der Bäcker ist nur ein paar Häuser weiter—hier reservieren wir uns 3 Baguettes
Auch hier ist wieder ein Baobab-Baum. Den Früchten sagt man eine gewisse Heilkraft zu. Sie sollen den Blutdruck senken, aber auch bei Malaria-Erkrankung ein Helfer sein.
Hier sind Menschen mit heller Haut keine Seltenheit, aber trotzdem werden wir angeschaut—die meisten kennt man hier
Wir kommen an vielen Häusern vorbei—die hier Compounds genannt werden—die von Deutschen gebaut wurden und zeitweise auch von ihnen bewohnt werden.
Das Leben der Fremden und Einheimischen ist sehr harmonisch. Wir werden überall freundlich begrüßt
Wir kaufen Bambusbutter an einem kleinen Stand—damit bekomme ich später eine Massage von Gil—die Frau schneidet es in Stücke und zerreibt die restlichen Krümel auf ihrer Haut..
…..ich staune und bin etwas neidisch auf ihre schöne Haut…ich nehme auch noch ein paar Stücke für zu Hause mit
Wir kaufen hier nicht viel—unser Ziel ist ein größerer Supermarkt an der Hauptstraße um Butter und Käse zu kaufen
Die Marktstände werden fast ausnahmslos von Frauen beschickt. Diese Tätigkeit liegt in den Händen der Frau. In Gambia ist es übrigens Tradition, dass die Frauen mehr arbeiten als die Männer. Dafür gilt aber in diesem Land die Gütertrennung und Frauen erwerben somit auch einen eigenen Besitzstand. Sie behalten übrigens auch ihren Namen, während die Kinder den Namen des Vatern erhalten.
Hier gibt es auch wieder Holzkohle kaufen. Sie wird für das Kochen benötigt. Kaum jemand hat hier eine Gas- oder Elektroherd.
In einem großen Supermarkt an der Hauptstraße bekommen wir Butter, Orangenmarmelade, Käse, Hähnchenbeine, Kartoffeln, Eier, Milch, Öl…..
Also alles für unser Frühstück und auch Abendessen.
Es wird auch langsam Zeit—wir haben Hunger….
Nun haben wir so viel, dass wir ein Taxi zurück nehmen. Die Fahrt kosten knapp 2 Euro. Zwischenzeitlich ist auch Dawda zum Haus gekommen. Er war über Nacht bei sich Zuhause.
Wir holen die 3 reservierten Baguettes ab und teilen alles für uns 4–denn leider gab es kein weiteres Baguette mehr.
Aber dank einer Pfanne voll Spiegeleier ist es mehr als genug…Gil wäscht ab und Thomas schwingt das Trockentuch
Dann ist Siesta angesagt—ich versuche mich draußen zu entspannen und zu lesen, aber die Fliegen nerven—und oft wird am Tor geklopft. Einmal will eine junge Frau Minze verkaufen…..
….dann kommt eine junge Frau mit einem Eimer frischer Kuhmilch—Gil holt leere Flaschen und sie füllt diese umständlich voll
Es hat sich rumgesprochen, dass in Angelas Haus der Weihnachtsmann Geschenke verteilt und es kommen immer noch mehr Kinder..
Sie sind wirklich ganz süß und bescheiden. Erstmal werden wir mit Handschlag begrüßt und dann schauen sie mit großen Augen auf die Sachen…
Ich glaube, besonders die Stifte haben es ihnen angetan—und ein kleiner Spiegel war der Renner…
Für den Abend hat sich der Präsident und der Oppositionsführer angesagt. Sie kommen für ein Meeting nach Brufut. Nicht weit von unserem Haus wird der Tross vorbeikommen und deshalb gehen wir zur Straßenkreuzung.
Schnell sind wir im Gespräch mit einigen Einheimischen. Eine junge Frau, die viele Jahre für einen Deutschen im Haushalt gearbeitet hat und jetzt eine Massage- und Pediküre-Praxis betreibt, erzählt uns, dass der Präsident nicht sehr beliebt ist. Ihm fehle die Bürgernähe. Der vorherige Präsident wäre ausgestiegen und hätte sich unter die Menge gegeben.
Der lange Tross hat zur Konsequenz, dass der komplette Verkehr zum Erliegen kommt. Aber das wird hier sehr gelassen genommen. Niemand will sich hier mit der Polizei oder mit dem Militär anlegen.
Sehr interessant für uns war, dass wir sehr schnell mit den „locals“. Im Gespräch waren. Sie sind sehr freundlich, überhaupt nichts aufdringlich. Gerne haben sie auch etwas zur allgemeinen Situation und zum Präsidenten zu erzählen.
ALs wir zurück gehen, kommen einige Kinder auf uns zu und strecken uns ihre Hände entgegen—zum Schütteln—wohlgemerkt—sie freuen sich über einen Händedruck!
Aufbruch: | 30.04.2023 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.05.2023 |
Senegal
Guinea-Bissau