Ostfriesland für Fischliebhaber und Nicht-Wassersportler

Reisezeit: September 2023  |  von Herbert S.

Ostfriesland Süd - (Rastede u.a.): Schwimmendes Moor

Das Schwimmende Moor oder Sehestedter Außendeichsmoor ist ein am Jadebusen in der Gemeinde Jade beim Ortsteil Sehestedt gelegenes einzigartiges Naturdenkmal. Das Moor ist das einzige Außendeichsmoor der Welt und wird heute zu den Überflutungsmooren gerechnet.
Weltweit einzigartig ist dieses Resthochmoor - nur wenn extreme Sturm- oder Orkanfluten in Sehestedt mehr als 1,70m über dem mittleren Tidehochwasser auflaufen, beginnt die mehr als 3 Meter dicke „Moorinsel“ zu schwimmen, daher der Begriff „Schwimmendes Moor“.

In absehbarer Zeit wird dieses Relikt, das zum Nationalpark und UNESCO-Weltnaturerbe gehört und unter Naturschutz steht, verschwunden sein.
Also laufen wir nun los!

Das Moor ist über einen 150m langen Bohlenweg zugänglich, darf ansonsten wegen seiner Einzigartigkeit und Trittempfindlichkeit aber nicht betreten werden um es möglichst lange zu erhalten.

Das Moor ist über einen 150m langen Bohlenweg zugänglich, darf ansonsten wegen seiner Einzigartigkeit und Trittempfindlichkeit aber nicht betreten werden um es möglichst lange zu erhalten.

Deichbau mit Hindernissen
In historischen Zeiten war der Bereich des heutigen Jadebusens ein riesiges Hochmoor. Diesem Umstand verdanken wir das "Naturwunder" des Schwimmenden Moores.
Für den Deichbau brachte der moorige Untergrund große technische Schwierigkeiten mit sich. Als der Deich quer durch das Friesische Moor gebaut wurde (1721-25), kippte man den schweren Kleiboden aus dem Vorland einfach auf den Moorboden und drückte diesen dadurch zusammen. Dabei versank der Kleiboden zum größten Teil im bis zu sechs Metern mächtigen Moor. So war der Deich nach Abschluss der Bauarbeiten nur etwa mannshoch. Immer wieder wurde er seit dieser Zeit erhöht, immer wieder versackte er, presste das Moor weiter zusammen. Bis zum heutigen Tag steht dieser Deich auf schwankendem Untergrund. Deswegen kam es in der Vergangenheit oft zu sogenannten Grundbrüchen, zuletzt 1958. Damals sackte der Deich an dieser Stelle innerhalb weniger Tage, auf einer Länge von 200 m, mehr als zwei Meter ab. Die Torfmassen im Untergrund wurden größtenteils in Richtung Binnenland gedrückt. Sie hoben die Straße und die anschließenden Ländereien, heute noch deutlich sichtbar, um etwa zwei Meter an. Um weitere Grundbrüche zu vermeiden, wurden Spundwände am Fuß des Deiches in den Boden eingepresst.

Wir können von der Aussichtsplattform ausgehend bei einer Wanderung auf dem Salzwiesenerlebnispfad einmal rings um das Schwimmende Moor laufen. Auf zahlreichen Stellen sind die 'Inhalte der Schautafeln' allerdings bereits demontiert.

© Herbert S., 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach langer Zeit (Corona und 3 abgesagten Urlauben) können wir uns noch einmal aufraffen, ein Stück unerlebtes Deutschland zu entdecken. In der Zeitschrift Landlust hat meine Frau Ulrike eine Ferienwohung entdeckt, die uns reizt. Auf der Hinfahrt sind allerdings in den Niederlanden noch ein paar Besichtigungen eingeplant.
Details:
Aufbruch: 10.09.2023
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 19.09.2023
Reiseziele: Niederlande
Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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