Ostfriesland für Fischliebhaber und Nicht-Wassersportler
Ostfriesland West (Emden u.a.)
Emden
Der heutige Stadtplan von Emden weist aus, dass die Stadt einmal eine Art Festung war. Heute ist der ehemalige Festungswall durch Baumpflanzungen des 17. Jahrhunderts ein weitläufiger Park geworden.
Von 1606 bis 1616 hatten der städtische Baumeister Gerhart Evert Pilooth, später beraten durch den niederländischen Festungsbaumeister Johan van Valckenburgh, die Stadt durch die Anlegung des Emder Walls auf den neuesten Stand der Verteidigungstechnik gebracht. Dadurch war die Stadt im Dreißigjährigen Krieg vor dem Zugriff auswärtiger Heerführer geschützt, während der Rest der Grafschaft große Not zu leiden hatte.
Wir parken am Wall und laufen zu den wenigen als Sehenswürdigkeiten ausgewiesenen Punkten. Da wäre zunächst der repräsentative Bau des Ostfriesischen Landesmuseums, der im 16. Jh. ursprünglich als Rathaus von Emden durch den Antwerpener Stadtbaumeister Laurens van Steenwinkel errichtet wurde.
Nach fast völliger Zerstörung durch die Luftangriffe auf Emden im Zweiten Weltkrieg wurde es in modernen Formen wiederaufgebaut, dabei wurden einige Elemente des Vorgängerbaus aufgegriffen. nach Auszug der Stadtverwaltung beherbergt der Bau das Ostfriesische Landesmuseum.
Um die große Bedeutung des Seenot-Rettungswerks für die Stadt Emden zu dokumentieren, liegt der Seenotkreuzer “Georg Breusing” seit 1988 als schwimmendes Museum im Emder Ratsdelft.
Koordiniert werden sämtlichen Maßnahmen des maritimen Such- und Rettungsdienstes (SAR = Search and Rescue) von der Seenotleitung der DGzRS in Bremen. Die DGzRS hat die Zuständigkeit für diese hoheitliche Aufgabe. Das Einsatzgebiet umfasst die Nord- und Ostsee - von Borkum im Westen bis Uekermünde im Osten, eine der meistbefahrensten Schifffahrtsrouten der Welt.
Ebenfalls als Sehenswürdigkeit ausgewiesen ist das Otto-Huus.
auch wenn wir es nicht so mitdem Humor des Ostfriesenkünstlers haben, den Ottifanten kennen auch wir.
Am Ende der Hafenpromenade liegt das einzige Tor aus alter Zeit. In der ratsdelft sieht man das Museumsfeuerschiff 'Deutsche Bucht'
Eigentlich für uns interessant könnten die angekündigten Renaissance-Bürgerhäuser sein.
Das Gebäude stammt aus der Zeit um 1570/80. Die Datierung beruht auf den Hölzern des Daches und vorgefundenen Steinmetzzeichen. Von außen fallen die
roten Backsteinwämde mit den schlichten hellen Sandsteinbändern auf.
Zwischen diesen Sandsteinbändern sitzen die Fenster, die jeweils von Entlastungsbögen überfangen werden. Die Bogenfüllungen sind um 1800 erneut ausgemauert worden.
Der Giebel erinnert mit seinen leicht vorstehenden Pilastern an holländische Treppengiebel und trägt schön geschweifte und sich einrollende Verzierungen. Auf die Spitze wurde eine Muschel mit Dreiecksgiebel gesetzt.
Die Tür entstammt der Zeit des Umbaus um 1800. Die etwas zu weit gehende „Restaurierung" um 1909 hat den ganzen Steinverbund auseinander genommen und die Fassade unter Verwendung alter Steine neu aufgemauert.
Für den Rückweg wählen wir den Wall, der mit ursprünglich 10 Zwingern erbaut, heute einen weitläufigen Park im die Innenstadt bildet. ,
Insgesamt sind wir von dem Rundgang etwas enttäuscht - die Stadt macht einen modernen Eindruck mit wenigen historischen Bauten und einigen speziellen Museen.
Aufbruch: | 10.09.2023 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 19.09.2023 |
Deutschland