Mit der Enfield durch Indien & ohne Enfield durch Nepal

Nach dieser Wahnsinnsstrecke erreichten wir das naechste Ziel; Anjuna.

Wir haben uns dann nach langer Suche in ein Guest House in Anjuna eingemietet, womit wir aber nicht wirklich zufrieden waren, da in Anjuna noch so gut wie ALLES geschlossen ist und es dementsprechend langweilig ist.

Also sind wir am naechsten Tag umgezogen nach Baga, was uns zwar zurueck ins Leben gebracht hat, aber in was fuer eins!
Dieser Teil Goas war auf den ersten Blick ziemlich enttaeuschen, denn alles ist vollgepackt mit Hippi & PseudotranceDjtourikrams und das zu Preisen wo man die Haendler auslacht wenn man vorher in anderen Teilen Indiens war (oder besser gesagt; wenn man vorher in Indien war). Die meisten Restaurants schlagen auch ordentlich auf die Preise drauf, fuer einen Teller Nudeln zahlt man das vierfache wie in Palolem.

Wir sind am Samstag umgezogen und an unserem ersten Abend in Baga durften wir erleben wie scheinbar halb Indien ins Tito's stroemt. Der (laut reisefuehrer) "angesagteste Club Indiens" hat naemlich schon geoeffnet und wenn man berechnet dass wir jetzt in der Nicht-Saison hier sind muss im Winter hier die absolute Hoelle los sein!

In Baga aber immernoch nicht ganz zufrieden - weil ja uncooler Komerz und ueberhaupt viel zu teuer - suchen wir weiter nach "dem ultimativen Goa". Mittlerweile beschleicht uns der Verdacht dass wir dafuer einfach 20 Jahre zu spaet kommen. Nichts desto Trotz haben wir nach drei Tagen in Baga und weiterem Rumfahren beschlossen noch einmal hier umzuziehen und zwar diesmal nach Arambol. Dort ist zwar auch noch nicht viel los, aber es scheint der "alternativste" und "chilligste" Ort in Goa zu sein den wir bis jetzt gesehen haben.

Der erste Besuch in Arambol in einem Strandcafe lief dann folgendermassen ab;

zuerst trafen wir einen deutschen Pedro, 47 Jahre alt und mit 15 nach Goa getrampt und lebt seitdem da von Geschaeften die ich an dieser Stelle nicht naeher definieren moechte.
Im naechsten Moment stand ein kleines, sehr kommunikationsfreudiges, japanisches Maedchen an unserem Tisch und plapperte munter drauflos. Zuerst dachten wir; naja, sie sehen ja schon alle irgendwie sehr aehnlich aus, aber als sie uns ihren Namen sagte fiel uns die Kinnlade runter; gerade hatten wir zum zweiten Mal innerhalb von 10 Tagen Nachbarn aus dem Green Hotel in Mc Leod Ganj getroffen. Die Mama im Cafe nebenan raeumte dann die restlichen Zweifel aus der Welt. Vor uns stand Lala, 5 Jahre alt und mit ihrer Mama auf reisen in Indien, die genauso erstaunt war wie wir uns nach drei Monaten und 2000 km weiter suedlich wiederzusehen (wobei das fuer Lala die natuerlichste Sache der Welt zu sein schien).

Waehrend Lala uns mit "magic Tricks", Bonbons und Knusperriegeln versorgte, bekamen wir von Pedro ganz andere Sachen angeboten und zeitgleich erzaehlte er uns Geschichten von seinem Leben in Goa. Obwohl wir in den letzten Monaten hier in Indien einige seltsame Voegel getroffen haben, wird Pedro bei den "Top Ten Voegeln" sehrsehrsehr weit oben rangieren.

Bevor wir aber umziehen nach Arambol werden wir fuer ein paar Tage nach Hampi in die Berge fahren. Die Enfield ziert mittlerweile ein formschoenes Schild mit der Aufschrift "FOR SALE" und wir sind auf der Suche nach einem Kaeufer. Auf der einen Seite sind wir natuerlich froh wenn wir jemanden finden der sie uns abkauft, aber andererseits wird uns der Komfort des unabhaengigen Lebens bestimmt fehlen.