Mit der Enfield durch Indien & ohne Enfield durch Nepal

Reisezeit: Mai - November 2006  |  von Meike Oppermann

Kalkutta

Nachdem wir Kalkutta tatsaechlich AUF DIE MINUTE PUENKTLICH morgens um sechs erreicht hatten, schnappten wir uns ein Taxi ins Touriviertel. Die Fahrt von Howrah zur Sudder Street war schon sehr eindrucksvoll, noch beeindruckender war aber fast der Unterschied den wir schlagartig erleben konnten als wir die Sudder Street erreichten. Von einem Moment auf den anderen kommt man aus dem chaotischen und beaengstigenden Kalkutta in die heile Welt des Touristenkalkuttas.

Hier gingen wir erstmal zu einem Hotel von dem wir wussten dass zwei andere Deutsche drin sind die wir schon aus goa kannten. Es war mittlerweile fast halb sieben, also beschlossen wir die beiden zu wecken und mit unserer Gesellschaft zu erfreuen. Erstaunlicherweise schienen sie um diese Uhrzeit gar nicht so erfreut und waren wohl froh als wir beschlossen erstmal zu fruehstuecken.

Im laufe des Tages suchten wir uns dann weniger schaebige Zimmer und schauten uns die Stadt ein wenig an (aber nicht zu weit weg von der sicheren Sudder Street!!). Zu den Highlights gehoerten das Victoria Memorial, ein Besuch der nepalesischen Botschaft zwecks Visum, ein Spaziergang ueber die Shoppingmeile und eine Fahrt mit der Metro.

Martin kam auch noch auf die Idee sich die Gegend um die Sudder Street etwas anzuschauen, die allerdings sofort ein anderes Bild von Kalkutta uebermittelt als die Touristenenklave. Man haelt automatisch die Tasche ein wenig fester wenn dubiose Gestalten und kastenlose nackte Menschen sich um einen herumdraengen.

auf den ersten blick koennts auch berlin sein, aber...

auf den ersten blick koennts auch berlin sein, aber...

...ohne worte

...ohne worte

Es gibt hier ueberraschenderweise gar keine Rickschas, zumindest keine Motorrickschas. Es gibt dafuer die "Laufrickschas", wo man in einer Art kleinen Kutsche drinsitzt und ein meist kleiner schmaechtiger Inder zieht sie im Laufschritt. Fuer uns ist diese Art der Fortbewegung etwas seltsam, es kommt uns ziemlich dekadent vor bei fast 40 grad da drin zu sitzen und vor uns rackert sich ein anderer ab. Man sieht auch so gut wie nur Inder die dieses Transportmittel waehlen, fuer die scheint es normal zu sein. Auf der anderen Seite ist die Rickscha natuerlich das womit der Inder sein Essen bezahlt, was wiederum heisst, dass man ihm etwas gutes tut wenn man mit ihm faehrt. Zwickmuehle, wie so oft in diesem Land.

die oeffentlichen Verkehrsmittel Kalkuttas

die oeffentlichen Verkehrsmittel Kalkuttas

Victoria Memorial

Victoria Memorial

Im grossen und ganzen ist Kalkutta aber nicht so schlimm wie wir dachten, erstens hatten wir es uns wesentlich chaotischer vorgestellt, und zweitens sind wir nach jetzt mittlerweile vier Monaten auch einigermassen abgehaertet und zucken nicht mehr erschrocken zusammen wenn bettelnde Kinder uns am arm haengen.

© Meike Oppermann, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplant war eine Rucksacktour, doch ploetzlich wurde daraus eine Motorradtour durch Indien. Ueber die staendig Flucht vor dem Monsun, jede Menge Tiervolk auf der Strasse und die schlimmste aller verkehrsteilnehmenden Spezies'; der Inder!
Details:
Aufbruch: 31.05.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 16.11.2006
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Meike Oppermann berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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