2 Große und 2 Kleine in Australien
Wwoofing: Bio-Reisfarm in Murrami
Aufenthalt vom 23.9. bis 2.10.
Unsere erste Wwoof-Farm war eine Reisfarm auf der wir schon vor 6 Jahren für 3 Wochen waren. Leider gibt es hier seit 5 Jahren eine große Dürre und somit keinen Reisanbau. Dafür versucht sich Peter mit Schafhaltung über Wasser zuhalten. Was scheinbar nur mehr schlecht als recht funktioniert. Denn Schafe bringen lange nicht soviel Geld wie Reis, was zur Folge hat, dass Sachen, die kaputt gehen nur notdürftig oder gar nicht repariert werden.
Aber ich fange lieber von vorn an: Endlich angekommen (ohne uns zu verfahren ) war die Wiedersehensfreude auf beiden Seiten groß. Katrin berichtete Peter und Jenny erst mal über unseren bisherigen Weg durch Australien, so dass Mario Zeit hatte festzustellen das sich nicht allzu viel auf der Farm verändert hatte. Es steht noch immer der alte Wohnwagen (Unterbringung für Wwoofer) an der gleichen Stelle und die beiden Pferde gibt es auch noch. Auch die Arbeitszeiten und Abläufe haben sich nicht groß verändert: Beginn gegen 8:30 Uhr und um 10 Uhr Morning tea, Lunch zwischen 12 und 1, Afternoon Tea darf nicht übergangen werden, und der Feierabend war variabel.
Zu den Arbeiten gehörten dieses Mal Gemüsebeete vom Unkraut befreien. Das ist bei dem harten Lehmboden Schwerstarbeit. Vorher Wässern erleichtert die Arbeit ungemein. Außerdem waren die Antriebe des 4Wheel Motorbike, die Fenster eines 20 alten Toyota Pkw und einige Sachen am Wohnhaus zu reparieren. Einige dicke Äste über dem Scheunendach mussten abgesägt werden, um das Dach vor Sturmschäden zu bewahren und eine alte Verladerampe abgerissen werden, deren Holz noch zum Zaunbau genutzt werden sollte. Mario fuhr fast täglich mit zum Bewässern der Weizenfelder auf der Farm von Peters Mutter. An einem Nachmittag machten Peter und Mario ein kleines Lagerfeuer, um Wasser in einen Kupferkessel zum Kochen zu bringen. Darin wurden später die 4 Hähne abgebrüht. Zu unserem Erstaunen hatten unsere Kinder grosse Freude beim Schlachten und Rupfen zuzusehen. Aber auch beim Verspeisen von 2 der Hähne einen Tag später waren sie voll dabei. Als aber einige Tage später auch noch 2 Schafe dran glauben mussten, schickten wir sie doch lieber weg. Mario hielt sich tapfer, aber meinte, solche Arbeiten müsste er auch nicht jeden Tag haben.
Erstaunlicherweise konnte wir recht gut die uns aufgetragenen Arbeiten erledigen, denn die Kinder beschäftigten sich wunderbar miteinander und allem, was sie auf der Farm finden konnten. Es muss für sie wohl wie auf einer Schatzinsel gewesen sein, fast jeden Tag fand jemand ein neues altes Spielzeug aus vergangenen Zeiten, entweder unter Sträuchern oder im Shed (Scheune-Schuppen) zwischen Ölbehältern und Werkzeugen. Die Familie hatte selbst drei inzwischen erwachsene Kinder. Verkehr war kein Problem, denn 4 km außerhalb des kleinen Örtchens (mit Post und Grundschule!) fuhren kaum Autos. Außerdem wurde die Einfahrt von Boris, dem Ziegenbock "bewacht". Beide Kinder liebten es, die Hühner zu füttern und wollten ungefähr alle zwei Stunden Eier holen. Wir hatten unsere liebe Not, ihnen klar zu machen, dass das Federvieh etwas Zeit - und Ruhe - braucht zum Legen Katrin und Jenny machten einen Ausritt, und die Jungs konnten eine Runde Sulky fahren.
Unsere sozialen Aktivitäten schlossen auch den Besuch des Kindergottesdienstes mit ein, und Piet ging einen vollen Tag (9-3) in die Grundschule und hielt sich absolut tapfer! Aber ein Tag reichte ihm, er meinte, so lange still zu sitzen wäre zu anstrengend und der Unterricht wäre auch irgendwann langweilig geworden.
Zum Abschied wurden wir mit Eiern, 10kg Reis, Honig und Orangen von der Farm von Peters Cousin versorgt. So was ist normalerweise nicht eingeschlossen in die Leistungen, die ein Wwoofer erhält. Aber andererseits sind Peter und Jenny auch eher wie Freunde.
Aufbruch: | 01.09.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 12.08.2007 |