2 Große und 2 Kleine in Australien
Wwoofing II: Ostkueste Tasmaniens
7. April - Freycinet National Park
Wir hatten echt Glück, am Osterwochenende ohne Vorausbuchen noch einen Platz auf dem Campingplatz in Coles Bay zu bekommen. Kurz vor unserer Ankunft hatte jemand abgesagt!
Bei herrlichem Wetter haben wir uns am Samstag auf den Weg gemacht, die Wineglass Bay zu erkunden. Eine Stunde bergauf brachte uns zum Aussichtspunkt auf die Bucht, die so gleichmäßig rund ist wie ein Weinglass. Dann ging's immerzu bergab, bis an den weißen Strand. Vom Ausguck hatten wir die vielen Wanderer nicht sehen können, die sich unten tummelten. Aber nach deutschen Standards war es immer noch ziemlich leer. Etwas nervig war nur, dass wir am Weg ständig Leute überholen lassen, oder welche von vorn vorbei lassen mussten. War halt Osterwochenende und halb Tasmanien plus Touristen in dem bekannten Nationalpark unterwegs.
Die Kinder konnten sich ausgiebig im Sand wälzen, Mario machte ein Nickerchen und anschließend gab's Picknick. Für den Rückweg mussten wir diverse Strategien anwenden, um Theo den Berg hochzulotsen. Mit Piet allein wären wir sicher schon recht gut vorwärts gekommen. Egal, wir schafften den Weg zurück. Einen kleinen Schreck gab's noch kurz vor dem Parkplatz. Piet war vorgelaufen und an einer Kreuzung falsch abgebogen. Wir vermuteten ihn am Camper, aber da war er nicht. Also Katrin wieder zurück. Zum Glück war der Wald nicht so dicht, also konnte man Piet schon von einiger Entfernung jammern hören. Er war der Meinung, er hätte sterben müssen, ganz allein im australischen Busch. Naja, er wird wohl beim nächsten Mal an der Weggabelung anhalten und nicht mehr so weit vorrennen.
8.April - Bay of Fires
Heute wollten wir zu Bay of Fires. Piet bekam ein furchtsames Gesicht und wollte nicht mit. Es stellte sich heraus, dass er nicht in ein Buschfeuer Gebiet wollte! Wir bekamen zwar auf dem Weg nach Norden diverse Waldstücken zu sehen, in denen die Feuer vom Dezember gebrannt hatten, aber die Bucht der Feuer nennt sich vermutlich so weil die Steine mit orangen Flechten überzogen sind. Jedenfalls wurde die Küste, die eigentlich schon die ganze Zeit herrlich aussah, nördlich von St Helens noch atemberaubender. Wir fanden einen Platz auf einem kostenlosen Campingplatz. Mit dem Camper hinzukommen war etwas schwierig, weil die Äste so tief hingen, dass wir nicht überall durchkamen. Und erst Holzfäller spielen wollten wir auch nicht. Wir hatten nur ein paar Schritte zum Strand, an dem große runde Felsbrocken eine kleine Bucht abteilten, die ideal für die Kinder zum spielen war. Dort haben wir auch Ostereier "versteckt" (bzw. in den Sand und zwischen die Steine geworfen). Piet und Theo waren völlig aus dem Häuschen und wollten gar nicht mehr aufhören zu suchen! Abends machte Mario ein kleines Feuer. Weil uns eine Flasche Wasser im Tiefkühlfach eingefroren war, konnte wir sogar Baileys on Ice unterm Sternenhimmel und Marios Didgeridoospiel genießen. Mal abgesehen davon, dass wir alle schwarze Füße von der Kohleasche hatten und wegen dem besagten Osterwochenende Himmel und Leute in den Dünen zelteten und parkten, war das ein wirklich idyllisches Fleckchen Erde.
Einen herben Verlust haben wir zu beklagen: Mario wollte Wellen fotografieren und dabei ist im die Digitalkamera ins Wasser gefallen. Nichts lieben diese kleinen Technikbündel mehr als Salzwasser. Deswegen muss der Bericht ohne Bilder auskommen, bis wir wieder eine neue haben, vermutlich in Melbourne. Katrin wird versuchen, dieses Manko durch extra blumige Beschreibungen auszugleichen
Aufbruch: | 01.09.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 12.08.2007 |