2 Große und 2 Kleine in Australien

Reisezeit: September 2006 - August 2007  |  von Mario Prager

Wwoofing: Stadthaus in Hobart

Seit Freitag, den 13.Otober sind wir in Hobart. Donnerstag nachmittags haben wir uns am Station Pier in Melbourne eingefunden, um den heißen Tag am Strand ausklingen zu lassen und uns in die Reihe der wartenden Autos einzugliedern. Nach Motorcheck und der braven Verneinung der Frage nach Waffen wurde der Camper im Bauch der großen Fähre verstaut, und wir konnten unsere Kabine 8067 in Augenschein nehmen. Wir waren müde und viel zu sehen gab's bei der Nachtüberfahrt eh nicht. Die Kinder hatten Glück, das sie schon in der Bucht vor Melbourne eingeschlafen waren - wir beiden Großen hatten dann doch etwas mit Seekrankheit zu kämpfen, als wir in der Waagerechten jede Welle erfühlen konnten.
Um 6 Uhr wieder raus und nach dem Verlassen der Fähre noch die Prüfung wegen Obst und Gemüseeinfuhr absolvieren. Das erfordert vielleicht umsichtige Planung, um nicht soeben in Melbourne gekaufte Vorräte wieder wegschmeißen zu müssen!

Die ersten Eindrücke von Tasmanien nahmen wir vom Highway auf: der grüne landwirtschaftlich geprägte Norden ging in die trockenen midlands über. Tunbrigde wird sogar als Wüste kategorisiert! So wenig jährliche Niederschläge gibt es dort. Am späten nachmittag erreichten wir Hobart und fanden im Stadtteil Mt Stuart auch das Haus von Bernd, Maka und Gypsy Anna(3). Es gab einen Raum mit Doppelstockbett, den wir beziehen konnten. Schlafen im Camper ging nicht, die Strasse hatte zu viel Gefälle.

Im Garten von 6 Montagu Street

Im Garten von 6 Montagu Street

Für Mario war "basement digging" (Keller graben) angesagt. Bernd wollte unter dem Haus Stauraum schaffen und deswegen wurde ein Gang ausgehoben, die Restfläche begradigt und Paletten ausgelegt. Ein kleiner Schuppen sollte als Arbeitszimmer hergerichtet werden, und Mario spachtelte und schliff die alte Tür.

Die Minenarbeiter

Die Minenarbeiter

Da Katrin 4 von 5 Tagen an der Uni verbrachte, blieben die Gartenarbeiten (Unkraut jäten), Hausarbeit (kochen, abwaschen) und Kinder bespielen für abends und Wochenende (obwohl Mario von all dem auch reichlich tun durfte). Tägliche Pflicht war Hühnerfüttern und Eier holen. Bei letzterem hatte Katrin natürlich tatkräftige Unterstützung von einem Dreikäsehoch.

...und Freitag sind Mario und die Kinder bei der Dad's Play Group (Papa-Kind-Spielgruppe)

...und Freitag sind Mario und die Kinder bei der Dad's Play Group (Papa-Kind-Spielgruppe)

Katrins Uni Erlebnisse

Hobart ist per Rad eine Herausforderung. Der Weg von Mt Stuart zur Uni (ohne Verfahren) dauerte 30 min, der Rückweg bergauf 60 min. Per Bus dauerte es genauso lange, da man im Zentrum umsteigen muss.

Die Beschreibung der ersten Arbeitstage wurde nach Beruecksichtigung der Ratschlaege eines wohlgesonnenen Lesers privatisiert. Es ist nicht angebracht, Betriebsinterna ins Netz zu stellen. Vor allem, wenn man sich bei seinem Arbeitgeber wohl fuehlt und noch laenger dort verweilen moechte. Ich muss echt noch eine Menge lernen, ueber die Reichweite des Internets und ueber gewisse Gepflogenheiten im Arbeitsleben.

Aber eins muss ich noch anmerken: Ich verstehe jetzt sehr gut, warum der pensionierte "Grumpy old bugger" (Eigenvorstellung) es so genoss, seine Gedanken frei aussprechen zu koennen. Nach den vielen Arbeitsjahren, in denen Loyalitaet etc. oberste Prioritaet hatten, sah man ihm an, dass es ihm unheimliches Vergnuegen bereitete,(relativ) ungefiltert zu diskutieren.
(Oje, was fuer ein Schachtelsatz!)

Noch keine Dauerlösung

Irgendeiner dieser Tage brachte leider auch die Mitteilung, das unsere Wwoof-Familie uns nicht länger als eine Woche beherbergen konnte. Also ging es wieder an emailen und telefonieren. Nun verbringen wir das Wochenende südlich von Hobart in Snug auf einem Campingplatz und sprechen Montagabend in Margate bei einer Familie mit 5 Acre Farm vor.
Bis dahin gilt es eine neue Busverbindung zu meistern, einen Zahnarzt für Piet zu finden, die Schulanmeldung beim Bildungsministerium und der Schule selbst über die Bühne zu bringen, Kindergartenplätze für Theo auszuloten, und obendrein noch alles mit Marios Wwoof-Anforderungen und meiner Arbeit zu koordinieren.

© Mario Prager, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Familie plant einen fast einjährigen Aufenthalt in Australien. Tasmanien ist dabei ein "MUSS" aus arbeitstechnischen Gründen, wo es uns sonst noch hinverschlägt, wird die Zeit zeigen. Flexibilität ist durch einen Camper gewährleistet.
Details:
Aufbruch: 01.09.2006
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 12.08.2007
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Mario Prager berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.