Mit dem Rucksack durch Mittelamerika
Nicaragua: El Castillo 28.08-29.08.07
Es faellt uns schwer die Augen offen zu halten. Auf unseren Rucksaecken sitzend warten wir auf das erste Boot den Rio San Jaun herunter. Um 5 Uhr hat uns die Fahere von der Isla de Ometepe hier in San Carlos abgesetzt. Mit Sicherheit gibt es schoenere Ecken in Nicargaua als der Hafen von San Carlos. Srassenhunde versuchen meine Oreos aus meiner Tasche zu klauen. Viele Menschen, Laerm und Dreck. Hier harren wir 3 Stunden lang zusammen mit Barry und Ryan aus. Auch Eike, Birte und Nadia, mit denen wir im Bus nach Leon sassen haben wir wiedergetroffen. Heisser Kaffee mit Kondensmilch laesst die Zeit einigermassen schnell voruebergehen.
Schliesslich wird es hell und wir besteigen das erste Boot nach El Castillo.
El Castillo ist ein kleiner Ort am Rio San Juan, der die Grenze zwischen Coasta Rica und Nicaragua markiert. Seine (geringe) Beruehmtheit verdankt er einem kleinen Fort, das zum Schutz Granadas vor Englaendern und Piraten im 17. Jahrhundert von den Spaniern erbaut wurde.
Mit dem Motor startet auch die Stereoanlage. Elektromusik der 90er Jahre klingt in ohrenbetaeubender Lautstaerke aus den Boxen. Auch wenn es schwer faellt nach dieser Nacht eine weitere Bootsfahrt zu geniessen, so ist die Fahrt entlang des Flusses durchaus schoen.
Das Braun des Flusses und das Gruen des Waldes bieten eine willkommende Abwechslung des bisher Gesehenen in Mittelamerika
Das Boot haelt oft um Passagiere im nichts herauszulassen oder aufzunehmen. Das braune Wasser des Rios und der Dschungel am Ufer, der leider allzu oft zu Farmland gerodet wurde, bieten eine willkommende Abwechslung zu dem bisher Gesehneen in Mittelamerika.
Nach drei Stunden in den unbequemen Sitzen kommt El Castillo in Sicht.
Wir gehen an Land. Das Schnellboot macht sich auf den langen Weg bis zur Karibikkueste. El Castillo ueberrascht uns. Es gibt nicht mehr als vier Hostels und Restaurantes findet man auch nicht gerade zu Hauf. Folgerichitig laufen uns nicht viele Touristen ueber den Weg.
Das "Hostal Universal" entspricht genau unseren Vortstellungen. Idyllisch direkt am Flussufer gelegen, sind wir die einzigen Gaeste. Der Ort ist nett und klein. Gerne wuerde ich hier ein aehnliches Abenteuer wie im Februar in Laos starten und per Kanu die restlichen 200km auf dem Rio San Juan bis zu seiner Muendung in die das karibische Meer paddeln. Dafuer fehlt mir jedoch die Zeit!
Zur Abenddaemmerung steigen wir die paar Meter zum Fort herauf.
Von oben eroeffnet sich uns ein fantastischer Blick ueber den Rio San Juan und den Ort. Noch lange sitzen wir auf den alten Festungsmauern und beobachten das Wolkenschauspiel ueber dem Regenwald. Spaeter - als der gelbe-rote Vollmond schon hoch ueber dem Fluss steht, steigt auf unserer Terasse noch eine kleine Party mit dem koestlichen "Flor de Caña", dem besten Nica-Rum. Wir erzaehlen von Erlebtem und Barry und Ryan, die jeweils noch mehr als ein Jahr vor sich haben, von ihren Plaenen. Von Panama aus will Barry nach Kolumbien segeln. Es faellt schwer, dem Gedanken, den Studienplatz zu Hause ueber den Haufen zu werfen und einfach mitzukommen, zu wiederstehen! Gerade von Kolumbien habe ich, nicht zuletzt von Julia, die dort 5 Monate lang umherreisste, nun schon so viel Unglaubliches gehoert, dass es zumindets ganz oben auf meiner Reiseliste fuer die Zukunft steht.
Im Schein der Taschenlampe muss ich Barry und Ryan alles, was ich in Suedamerika zu empfehlen habe, aufschreiben - nicht gerade schoen, wenn man selber bald nach Hause muss!
Der naechste Tag vergeht irgendwo zwischen Haengematte, Fort und "Res con Tomate y Cebollas".
Um 5 Uhr morgens steigen wir in das Schnellboot zureuck nach Sn Carlos und unsere schoene Zeit in El Castillo ist vorueber.
Aufbruch: | 04.07.2007 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 11.09.2007 |
Belize
Honduras
Nicaragua