Mit dem Rucksack durch Mittelamerika
Nicaragua: San Juan del Sur 01.09.07
Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch gewesen. Jedenfalls entaeuscht mich San Juan del Sur von Anfang an. Der Ort hat zwar nebst nette Athmosphaere, gute Partys und traumhafte Sonnenunetrgaenge einiges zu bieten, ist aber trotzdem nicht das, was ich mir fuer die letzten Tage meiner Reise gewuenscht hatte. Ich wollte etwas Ruhigeres, mit wenigen netten Travellern. Genauso wie ich es damals auf Ko Chang im Golf von Thailand gefunden hatte.
Ich checke im streomeden Regen im "Casa de Oro" ein, dem beliebtesten Backpacker Hostel der Stadt. Seit Flores in Guatemala schlafe ich zum ersten mal wieder in einer Dorm, etwas, das ich mit Sicherheit nicht vermisst habe.
Einen entspannten Tag verbringe ich hier. Gemuetlich schaue ich mit die bunt bemalten Haeuserfassaden an und setze mich zum Sonnenuntergang auf eine Palme am Strand.
Spater gehe ich mit Ayalat was trinken. Nach kurzem "Traveller-Smalltalk" erzaehlt sie mir vom Palestineserkonflikt aus Sicht eines gemaessigten Israelis. Hass schwingt nicht in ihrer Stimme mit, als sie mir von jahrelangen Schlafstoerungen und Angstattacken erzaehlt und davon, wie sie nur noch im Zimmer ihrer Eltern schlief, damit sie im Falle eines Anschlags wenigstens zusammen mit ihnen sterben wuerde. "Ihr koennt euch das in Deutschland gar nicht vorstellen wie das ist. Die staendige Angst vor Bomben!", sagt sie ohne Vorwurf, als ich sie vorsichtig auf die ebenfalls leidene palaestinensische Zivilbevoelkerung aufmerksam mache. "Und dann hagelt es aus aller Welt Protest, wenn wir uns eine Schutzmauer bauen, die nachweisslich mehr Sicherheit bringt?! Wuerdest du eine solche Mauer nicht auch wollen?"
Mittlerweile koenne sie wieder schlafen. Die Angts wird zum Alltag und nicht mehr so bedrohlich, so scheint es.
Auf dem Rueckweg - wir sind bereits aus der letzten Bar geflogen - erzaehlt sie mir noch die Geschichte von ihrem Lehrer und Nachbar: Eines Abends als dieser mit seiner Familie am Abendbrottisch sass, erschoss ein Terrorist die ganze Familie, jeden Einzelnen, sogar den zwei jaehrigen Sohn. "So etwas passiert bei uns jeden Tag, nur verheimlicht es die Regierung wo es nur geht aus Ruecksicht auf die Tourismusindustrie!" Ayalat hat angefangen zu weinen. Wir hoeren auf ueber Bomben und Terror zu reden.
Aufbruch: | 04.07.2007 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 11.09.2007 |
Belize
Honduras
Nicaragua