Mit dem Rucksack durch Mittelamerika
Guatemala: Xela 22.07.-23.07.07
Es ist Zeit mich aus meiner Haengematte aufzuraffen und San Pedro zu verlassen. Zusammen mit Luke und dem Franzosen Alex mache ich mich auf den Weg nach Xela, der zweitgroessten Stadt des Landes. Um in den ca. 120km Luftlinie entfernte Zielort zu gelangen, muessen wir allerdings erst eine Odysee ueberstehen. Nach einer knappen Stunde verlassen wir klitschnass das kleine Faehrboot und suchen einen "Chickenbus", so nennen sich die alten amerikanischen Schulbusse, die hier auf Langstrecken operieren. Natuerlich will jeder gern helfen und erzaehlt uns was anderes. Wir muessten natuerlich seinen Bus nehmen, da es nur dort, wo er hinfahre einen Direktbus nach Xela gebe. Schliesslich geben wir verhandlungsmuede auf und setzen uns in einen Bus nach Solola. 25Cent kostet die Fahrt umgerechnet. Da sitze ich nun auf einer fuer amerikanische Schulkinder gemachten Sitzbank mit meinen zwei Rucksaecken und der Gitarre auf dem Schoss, waehrend sich immer mehr traditionel gekleidete Guatmalteken an mir vorbeischieben. Haette ich gewusst, was mich im zweiten Bus erwarten wuerde, waere dieser Zustand leichter zu ertragen gewesen!
Solola ist haesslich und schmutzig. Es beginnt das selbe Spiel, welches wir noch aus Panachel kennen. Schliesslich gibt es aber doch einen Direktbus, der zu unserem Aerger aus Panachel kommt. Dass wir erst hier in den Bus einsteigen, hat uns nicht nur eine Menge Stress und 25Cent gekostet, sondern auch einen guten Platz (sofern man davon ueberhaupt sprechen kann!).
Mit der Hoffnung, dass der Monsun heute einmal Pause macht, verstaue ich meinen Rucksack auf dem Dach. Sitzplaetze gibt es natuerlich keine mehr. Mit meinem kleinen Rucksack auf dem Bauch(besser gegen Taschendiebe) und der Gitarre zwischen den Beinen stehe ich nun im Gang des Busses, dessen Hoehe mir nicht einmal ein aufrechtes Stehen ermoeglicht. Ich versuche die Beine nicht durchzudruecken, um die Schlagloecher besser abfangen zu koennen - immer in der Hoffnung, dass die Gitarre zwischen meinen Beinen nicht zu sehr in die falsche Stelle schlaegt. Nach etwa einer Stunde in dieser Haltung quetsche ich mich zu zwei nicht gerade schmaechtigen Guatemalteken auf die Bank. Nur meine rechte Pobacke findet allerdings Platz auf derselben - keine bessere Postion, aber ein anderer Schmerz! Nach einer langen Weile passiert das Ersehnte: Ein Sitzplatz wird frei!!! Die Sitzbank mit geschaetzten 25cm Beinfreiheit und einer Rueckenlehne, die nicht einmal bis zu meinen Schulterblaettern reicht, kommt mir bequemer vor als alles, worauf ich je Platz genommen habe!
Waehrend sich mein Ruecken und die rechte Pobacke von den Schmerzen erholen, veraendert sich draussen die Landschaft. Aus den bewaldeten Vulkanen um den See herum, werden endlose meterhohe Maisfelder, in denen die kleinen Wellblaechhuetten der Bauern versinken. Es wird kaelter.
Xela ist anders als die guatemaltekischen Staedte, die ich bisher gesehen habe: Gross, industriell, untouristisch und trotzdem irgendwie mit Flair. Auch hier sind die Haeuserfassaden buntbemalt, vor denen das Leben wie immer sehr gemuetlich von statten geht. Der Grund fuer unseren Aufenthalt in Xela ist vor allem der nahegelgene Vulkan Tajumulco, der mit 4220m den hoechste Berg Mittelamerikas darstellt.Wir organisieren Guide und Equipment und finden weitere Interessierte. Mein Magen macht mir hier zum ersten Mal in Guatemala zu schaffen und so bin ich an diesem Tag nicht zu allzu viel in der Lage.
Aufbruch: | 04.07.2007 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 11.09.2007 |
Belize
Honduras
Nicaragua