Mit dem Rucksack durch Mittelamerika
Belize: C. Caulker-Placencia-Ein Segeltrip 31.-02.08.
Wie lange hatten wir ueberlegt diese sich so unglaublich anhoerende, wie ebenso teure (Backpackermassstab), drei taegige Segeltour bis nach Placencia zu buchen? Schliesslich siegt der Traum an einsame Karibikinseln ueber den bereits nach drei Tagen in Belize verheerend ausfallenden Blick in den Geldbeutel. Wir buchen!
So stehen wir an einem wie immer sonningen Dienstag Morgen am Strand von Caye Caulker und besteigen zusammen mit einer internationalen Truppe den "Raggaking". Zusammen sind wir 15 und den meisten treibt die brennede Sonne schon am fruehen Morgen Schweissperlen ins Gesicht.
Nach einer Stunde stechen wir in die tuerkisblaue See. Was folgt kommt mir vor wie ein drei taegiger Traum!
Drei Stunden lang liegen wir auf dem Sonnendeck eingekreisst vom karibischen Meer. Eine leichte Briese macht die Temperaturen angenehm, waehrend Raggaebeats aus den Boxen droehnen. Mario, der Co-Captain sitzt am Ruder und pafft einen Joint. Auch auf dem "Raggaking" ist ein Schriftzug mit "GO SLOW" zu finden. Dann reisst das Segel und wir tuckern mit Hilfsmotor zu einer winzigen Insel. "When you break down in Belize", meint Mario "at least you break down in a very nice place." Recht hat er! Eine Stunde lang blicken wir auf den Ozean und gehen Schwimmen. Dice, Mario und Rafael - unsere Crew - tun es uns gleich. Anstallten etwas zu reparieren oder organisieren machen sie jedenfalls nicht.
Egal, es geht weiter - ohne Segel.
Wir werden koeniglich verkoestigt und gehen gestaerkt schnorcheln. Hier ist die Unterwasserwelt noch gut intackt. An den Fischreichtum vieler Kuesten in Asien kommt die Karibik allerdings nicht mehr heran. Wir sehen beeindruckende Weichkorallenformationen, Rochen und Baracudas, nur die vielen kleinen Fische, die man von Asien gewoehnt ist, scheinen nicht mehr dort zu sein.
Mit der Daemmerung erreichen wir "Rondeveau Caye", diesen Traum von Karibikinsel, den man so oft in Reiseprospekten versprochen bekommt. Fuenf Palmen gibt es auf der Sandinsel mit ca. 80 Meter Umfang.
Als sich die ersten Sterne am naechtlichen Himmel zeigen steht unser Zelt bereits. Mario und Rafael bereiten die beiden ueber einen Meter grossen Baracudas, die wir vom Boot aus gefangen haben, vor, waehrend ich mich mit Gitarre ans Wasser setze. So richtig kann ich mein Glueck nicht fassen.
Spaeter steigt noch eine kleine Party auf dem Boot. Rumpunsh fliesst zu Hiphopbeats.
Durch den halbgeoeffneten Zelteingang faellt unser Blick an einer Palme vorbei auf den blauen Ocean - der naechste Tag hat begonnen.
Nach Pancakes zum Fruehstueck haben wir noch Zeit zum Schwimmen, Schnorcheln oder einfach nur Geniessen, bevor wir das Paradis verlassen muessen. "Looks like we gotta leave paradise now?!", rufe ich scherzhaft Mario zu, der nur laechelnd "to go to another one!", hinzufuegt.
Ich hatte es am ersten Tag mit der Sonne wohl etwas zu gut gemeint. Jedenfalls merke ich meinen Ruecken bei jeder Bewegung. Die Aussicht ist jedoch zu genial um sich unter Deck zu verkriechen. Waehrend Rondeveau Caye kleiner und kleiner wird, bis sie schliesslich ganz am Horizont verschwindet, spiele ich ein paar Songs auf der Gitarre.
Wieder folgen viele Stunden an Deck liegen und in die Weite starren, bevor wir, einen Schnorchel- und Mittagsstop spaeter , "Tobacco Caye" erreichen. 25 Menschen leben auf der winzigen Insel. Die hier lebenden Fischer leben in kleinen Holzhuetten unter Kokospalmen. Tobacoo Caye ist die vollkommende Idylle.
Bei einem kalten Bier schauen wir vom Steg aus zu, wie die Sonne langsam hinter einer der anderen plamengesaeumten Cayes verschwindet.
An diesem Abend meiden wir den Rum, was sich am naechsten Morgen angesichts des Zustands der drei Englaender auch als gute Entscheidung herrausstellen sollte.
Waehrend Ted und Will ueber die Rehling gebeugt Fische fuettern, koennen wir den letzten Tag noch voll und ganz geniessen.
Braun gebrannt und nicht ohne Wehmut verlassen wir in Placecia den "Raggaking".
Placencia laed mit kilometer langen Straenden, bunten Haeusern und netten Menschen zum Verweilen ein. Ein Verweilen, das wir uns jedoch nach 6 Tagen Belize nicht mehr leisten koennen.
Mit einem letzten fantastischen Sonnenuntergang verabschiedet sich Belize von uns.
Godbye paradise!
Aufbruch: | 04.07.2007 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 11.09.2007 |
Belize
Honduras
Nicaragua