Zu Gast bei Gadhafi - eine Fahrt durch die libysche Sahara
Unterwegs nach Darj
Wir verlassen Nalut in Richtung Darj . Auch hier muss es kräftig geregnet haben, denn das Land steht unter Wasser. Jeder für die Bewässerung eines Olivenbaums gegrabene Trichter ist zu einem kleinen Tümpel geworden. Die Landschaft wird zunehmend karger. Langsam verlieren sich die letzten Grasbüschel. Wir erreichen eine Steinwüste.
Nach einer ziemlich eintönigen Überlandfahrt kommen wir nachmittags in Dadj an und versorgen uns in einem kleinen, der Tankstelle gegenüberliegenden Laden, mit frischem Weißbrot. Als wir bezahlen wollen, ruft uns der junge Mann ein fröhliches "Bienvenus!" zu. Geld will er für das Brot keines annehmen. Brot ist, wie viele Güter des täglichen Lebens, in Libyen hoch subventioniert. Immerhin ist Libyen dank seiner Erdölvorkommen das reichste Land Afrikas und ein Großteil der Einnahmen kommt tatsächlich den 5,8 Millionen Bürgern in Form von subventionierten Gütern, kostenloser Krankenversorgung (auf Wunsch werden sogar Behandlungen im Ausland bezahlt) und eines funktionierenden Schulwesens zu Gute.
Gleich nach Darj verlassen wir die Teerstraße und biegen nach links in ein Wadi ab. Wir beschließen hier Lager zu machen, da der Palmenhain sehr hübsch und es schon fünf Uhr ist. Noch während wir beim Gulasch sitzen, ziehen neue schwarze Regenwolken auf. Hektisch wird alles weggepackt. Unsere beiden Tuareg haben ihren Lagerplatz, etwas von uns abgesondert, unter einer hohen Palme bezogen und ein Feuerchen zum Kochen entzündet. Ein ihnen abgebotenes Zelt hatten sie abgelehnt. Bei den ersten Tropfen kommen sie dann aber doch gerne auf das Zelt-Angebot zurück. Ein chaotischer Zeltaufbau erfolgt bei Dunkelheit und einsetzendem Sturm.
Oase bei Darj
Aufbruch: | Februar 2004 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | März 2004 |