Zu Gast bei Gadhafi - eine Fahrt durch die libysche Sahara
Garamantenland: der Fezzan mit Germa
Wieder sind wir auf der Teerstraße Richtung Germa unterwegs. Entlang der Straße gibt es viele bewässerte Felder. Da entdecke ich plötzlich Weinstöcke. "Du vin!", rufe ich laut, worauf mir Djima entsetzt widerspricht, "No! Ce n'est pas du vin!", nein, kein Wein, nur für den Verzehr bestimmte Trauben.
Die Fahrt geht durch den Fezzan. In dieser Landschaft waren einst die Garamanten zu Hause, Germa war ihre Hauptstadt. Die Garamanten schufen eines der mächtigsten Berberreiche, schon von den alten Griechen und Römern gefürchtet und bekämpft. Weder die Vandalen noch Ostrom konnte sie unterwerfen, das gelang erst den Arabern. Nach der Unterwerfung zogen sich die Garamanten in noch unwegsamere Gegenden zurück. Sie gelten als die Vorfahren der heutigen Tuaregvölker. Im Anschluss an die arabische Eroberung erlebte der Fezzan eine bewegte Geschichte: zuerst herrschte das wilde Volk der Tubu, im 14. Jahrhundert setzte sich dann der Herrscher von Marokko durch, der im 16. Jahrhundert von den Türken abgelöst wurde. Ihnen folgten im 20. Jahrhundert die Italiener, die erste archäologische Grabungen vornahmen. Zu besichtigen gibt es hier die Garamantensiedlung Zinchecra mit Höhlen- und Erdgräbern, das Grabmal der römischen Prinzessin Lucilla und ein kleines, nett gemachtes Museum, das frühe Feuersteine, Pfeilspitzen, Reibeschalen, Garamantengräber und Tuaregsättel bewahrt.
Aufbruch: | Februar 2004 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | März 2004 |