Argentinien - Chile - Peru - Bolivien 2008

Reisezeit: Februar - Mai 2008  |  von Julia und Robert

Peru: 6.-12.5. Cusco & Machu Picchu

Nach unserem Abstecher nach Bolivien ging die Reise weiter nach Perú, wo unsere einzigen Stationen Cusco mit dem heiligen Tal der Inka und natuerlich Machu Picchu waren.
Cusco liegt ebenfalls im Andenhochland auf ca. 3500m, zaehlt zu den aeltesten Staedten Perus und war die Hauptstadt des Inkareiches (1200 gegruendet). Dementsprechend stand unser Besuch ganz im Zeichen der Inka.

Cusco vom Mirador aus.

Cusco vom Mirador aus.

Plaza de Armas

Plaza de Armas

Cristo Blanco - Jesusstatue am Mirador

Cristo Blanco - Jesusstatue am Mirador

Bei unserer Ankunft am Terminal wurden wir gleich von einigen Hospedaje-Anbietern belagert und wir gingen mit unserem "dueño" mit, der uns ein Zweibett-Zimmer fuer vier Euro anbot. Die Unterkunft "La Casa de la abuela" war super, aber die boese Ueberraschung am Ende: Julias Bikini, Bade-Flipflops und unsere Handtuch-Tascherl waren aus dem Zimmer verschwunden.
Von anderen Touris vorgewarnt, bereiteten wir uns darauf vor, dass es in Cusco recht teuer sein wird, wurden aber eines besseren belehrt. Kulinarisch haben wir uns natuerlich wieder ein bisschen umgesehen und fanden ein dreigaengiges Mittagsmenue fuer 1,20 Euro. Wir sind ganz begeistert von den Nudel-Gemuese-Suppen hier. Leider ist irgendetwas unserer Kostproben Julia nicht so gut bekommen und sie hatte vier Tage, also fast unseren ganzen Peru-Aufenthalt Magenprobleme und konnte nach dem ersten Tag schon kaum mehr etwas essen.

Im Supermarkt kann man aus mindestens fuenf Bananensorten auswaehlen. Hier die Peritos.

Im Supermarkt kann man aus mindestens fuenf Bananensorten auswaehlen. Hier die Peritos.

Die Inselbananen sind orange.

Die Inselbananen sind orange.

Inca Kola schmeckt nach Automatenkaugummi, also schmackhaft.

Inca Kola schmeckt nach Automatenkaugummi, also schmackhaft.

Inkastaetten rund um Cusco

Als erstes erkundeten wir einige Ruinen in der naeheren Umgebung von Cusco. Unser Hospedaje-dueño hatte uns empfohlen, diese Staetten auf eigene Faust zu erkunden und die Strecken zwischen den Ruinen zu Fuss abzugehen. Da es Julia im Laufe des Tages immer schlechter ging, fuhren wir dann aber doch mit Bus und Taxi. Im Nachhinein lasen wir im Lonely Planet, dass auf diesen Wegen manchmal Ueberfaelle auf Touristen vorkommen...

1. Station: Tambo Machay

1. Station: Tambo Machay

Frau mit Wollspindel und Llamita.

Frau mit Wollspindel und Llamita.

2. Station: Puka Pukara

2. Station: Puka Pukara

3. Station: Der Inkakoenig empfaengt uns bei Q'enko.

3. Station: Der Inkakoenig empfaengt uns bei Q'enko.

Die Opferhoehle bei Q'enko - der lichtdurchflutete Bereich stellt einen auf der Schnauze stehenden Lamakopf dar (Kopf einfach mal nach links drehen  ).

Die Opferhoehle bei Q'enko - der lichtdurchflutete Bereich stellt einen auf der Schnauze stehenden Lamakopf dar (Kopf einfach mal nach links drehen ).

Q'enko von aussen.

Q'enko von aussen.

4. Station: Sacsayhuamán

4. Station: Sacsayhuamán

Valle Sagrado - Das heilige Tal

Am dritten Tag machten wir eine gefuehrte Tour durch das heilige Tal der Inka. Die Hoehepunkte der Reise waren die Inkastadt Pisaq und die Festung Ollantaytambo. Ein weiterer Hoehepunkt war das Mittagsbuffet, bei dem auch Julia ploetzlich wieder kraeftig zulangen konnte (vor allem bei den Nachspeisen ).

ehemalige Inkastadt Pisaq

ehemalige Inkastadt Pisaq

Terrassen bei Pisaq

Terrassen bei Pisaq

Durch den Berg fuehrt ein schmaler Durchgang.

Durch den Berg fuehrt ein schmaler Durchgang.

In der Mitte befindet sich der Sonnentempel, das religioese Zentrum.

In der Mitte befindet sich der Sonnentempel, das religioese Zentrum.

Das Floetenspiel hallte durch das Tal und begleitete uns waehrend des gesamten Spaziergangs.

Das Floetenspiel hallte durch das Tal und begleitete uns waehrend des gesamten Spaziergangs.

rosa getoente Berge

rosa getoente Berge

Und warum errichteten die Inka ihre Staedte und Festungen oft so hoch oben, dass man ganz aus der Puste kommt, wenn man sie besuchen moechte? Erstens, weil sie um die Naturgewalten wussten und sie in der Hoehe eher davor geschuetzt waren, zweitens, um die Sterne besser beobachten zu koennen, drittens, um das Tal besser zu erblicken und vor Feinden geschuetzt zu sein und viertens, um den Goettern naeher zu sein.

die Festung Ollantaytambo

die Festung Ollantaytambo

Wie sind die da rauf gekommen?!?

Wie sind die da rauf gekommen?!?

Die Treppen - nichts fuer weiche Knie.

Die Treppen - nichts fuer weiche Knie.

Bei jedem Stopp findet sich ein Markt.

Bei jedem Stopp findet sich ein Markt.

In Chinchero wurde uns eine Wollfaerbetechnik demonstriert. Zuerst die Vorbereitungen...

In Chinchero wurde uns eine Wollfaerbetechnik demonstriert. Zuerst die Vorbereitungen...

...und schliesslich die gefaerbte Lamawolle.

...und schliesslich die gefaerbte Lamawolle.

Die Kirche in Chinchero wurde auf den Inkaruinen errichtet.

Die Kirche in Chinchero wurde auf den Inkaruinen errichtet.

Bei einigen Souvenirs sind wir schon schwach geworden.

Bei einigen Souvenirs sind wir schon schwach geworden.

Machu Picchu

Nach Machu Picchu fuehren viele Wege. Eines stand jedoch fest: der klassische Inkatrail vorbei an Ruinen und Tempeln kam fuer uns nicht in Frage, da der schon Monate im voraus gebucht werden muss. Es gibt einige Alternativtouren, bei denen auch mehrere Tage gewandert wird. Eine weitere Variante ist die direkte Anreise von Cusco nach Aguas Calientes mit dem teuren Zug (60-70 US Dollar).
Wir entschieden uns fuer die guenstigste, jedoch auch umstaendliche Variante per Bus. Zuerst fuhren wir mit dem Bus sechs Stunden bis Santa María, wo wir in einen Kleinbus umsteigen mussten, der uns weitere 2,5 Stunden bis nach Hidroeléctrica brachte. Dort konnten wir waehlen, ob wir mit dem Zug bis Aguas Calientes fahren, oder entlang der Zuggleise weitere zwei bis drei Stunden wandern. Na?

Der Zug von Hidroeléctrica bis Aguas Calientes kostet 8 USDollar.

Der Zug von Hidroeléctrica bis Aguas Calientes kostet 8 USDollar.

Entlang des Weges wachsen Bananen.

Entlang des Weges wachsen Bananen.

Wir gehen also drei Stunden die Gleise entlang. Ein bisschen Abenteuer muss schon  sein.

Wir gehen also drei Stunden die Gleise entlang. Ein bisschen Abenteuer muss schon sein.

Bis wir in Aguas Calientes ankommen, ist es bereits stockfinster (wir hatten unsere Lichter in Cusco vergessen und mussten uns mit dem Handy leuchten) und wir sind fix und fertig. Noch dazu litt Julia bereits den dritten Tag an Magen-Darm-Problemen, konnte nichts essen und war ziemlich geschwaecht (pobrecita!). Nach einem Sueppchen fuer Julia und einem Hendl fuer Robert war dann auch schon das Bett angesagt. Fuer den naechsten Tag stand schliesslich der Sonnenaufgang bei Machu Picchu am Programm.
Dazu mussten wir um vier Uhr losgehen, gute 1,5 Stunden ueber Treppen den Berg raufsteigen, um uns oben vor dem Eingang ueber die lange Warteschlange der Touristen, die mit dem Bus rauf gefahren waren, zu aergern.
Aus dem Sonnenaufgang wurde nichts, da erstens der Himmel bedeckt war und zweitens die Tore erst um sechs Uhr geoeffnet wurden und wir es somit sowieso nicht rechtzeitig bis zum Aussichtspunkt Inti Punku geschafft haetten.

Machu Picchu!

Machu Picchu!

Machu Picchu (alter Gipfel) liegt nur mehr auf 2400m, ist aber so gut in den Bergen versteckt, dass es von den spanischen Eroberern nicht entdeckt wurde und deshalb so gut erhalten bleiben konnte. Durch den extremen Tourismus wird es aber immer mehr gefaehrdet und natuerlich leidet auch die magische Wirkung auf den einzelnen darunter, wenn man das Erlebnis mit 1000 anderen Menschen teilen muss.

Endlich ausrasten.

Endlich ausrasten.

Robert macht sich auf den Weg zu Inti Punku, um einen umfassenderen Ausblick auf Machu Picchu zu erlangen. Nachdem sich der Weg als laenger und steiler herausstellt, als wir angenommen hatten, bleibt Julia auf viertel Strecke auf einem Stein liegen.

Auf dem Weg zu Inti Punku (Sonnentor).

Auf dem Weg zu Inti Punku (Sonnentor).

Der Wayna Picchu (junger Gipfel) ragt ziemlich heraus. Taeglich duerfen ihn 400 Touristen besteigen (angeblich in einer 3/4 Stunde zu schaffen).

Der Wayna Picchu (junger Gipfel) ragt ziemlich heraus. Taeglich duerfen ihn 400 Touristen besteigen (angeblich in einer 3/4 Stunde zu schaffen).

Inti Punku

Inti Punku

Der Weg fuehrt an bunter Flora vorbei.

Der Weg fuehrt an bunter Flora vorbei.

Ein Lama kreuzt Roberts Weg - gut, dass die Ohren noch stehen, denn zurueckgelegt bedeutet, dass das Lama bald spuckt.

Ein Lama kreuzt Roberts Weg - gut, dass die Ohren noch stehen, denn zurueckgelegt bedeutet, dass das Lama bald spuckt.

Auch ein Observatorium und eine Sonnenuhr waren vorhanden.

Auch ein Observatorium und eine Sonnenuhr waren vorhanden.

Bei der Erkundung von der Naehe schlossen wir uns ab und zu einer Gruppe an, um auch ein bisschen was genaueres ueber die Stadt und die Inka zu erfahren.

Das Stadttor bot den einzigen Zugang in die gut gesicherte Stadt.

Das Stadttor bot den einzigen Zugang in die gut gesicherte Stadt.

Templo tres ventanas - Dreifenstertempel.

Templo tres ventanas - Dreifenstertempel.

Auf dem Hauptplatz vergnuegen sich heute die Lamas.

Auf dem Hauptplatz vergnuegen sich heute die Lamas.

Ein heiliger Felsen in Form eines Meerschweinchens - vielleicht der Grund dafuer, dass Meerschweinchen die kulinarische Spezialitaet Cuscos sind (wird angeblich mit Kopf, Zaehnen und Krallen serviert).

Ein heiliger Felsen in Form eines Meerschweinchens - vielleicht der Grund dafuer, dass Meerschweinchen die kulinarische Spezialitaet Cuscos sind (wird angeblich mit Kopf, Zaehnen und Krallen serviert).

Templo el Condor mit Hoehlengang.

Templo el Condor mit Hoehlengang.

Der Tempel von oben.

Der Tempel von oben.

Ein Stein passt perfekt auf den anderen.

Ein Stein passt perfekt auf den anderen.

Kleiner Blick ins Tal.

Kleiner Blick ins Tal.

Torreon

Torreon

Der Torreon von innen - bei vielen Inkabauten lassen sich die drei Ebenen der Inkatrilogie erkennen.

Der Torreon von innen - bei vielen Inkabauten lassen sich die drei Ebenen der Inkatrilogie erkennen.

Drei Ebenen: unten die Schlange fuer Wissen, der Puma fuer Kraft und der Kondor fuer den Frieden (oder: Unterwelt, Welt und Oberwelt).

Drei Ebenen: unten die Schlange fuer Wissen, der Puma fuer Kraft und der Kondor fuer den Frieden (oder: Unterwelt, Welt und Oberwelt).

Robert hatte wieder ein ziemliches Problem mit den Muecken.

Robert hatte wieder ein ziemliches Problem mit den Muecken.

Der Hauptplatz in Aguas Calientes heisst klarerweise Plaza de Armas.

Der Hauptplatz in Aguas Calientes heisst klarerweise Plaza de Armas.

Am selben Tag traten wir die Rueckreise an und da kein Zug mehr ging, mussten wir wieder die Gleise entlang zurueck gehen. Julia musste einmal um ihr Leben laufen ( ), als ihr in der Mitte des Tunnels der Zug entgegen kam.
In Hidroeléctrica wartete kein Kleinbus mehr und wir fuhren bis Santa Teresa auf der offenen Ladeflaeche eines Kleintransporters mit - das uebliche oeffentliche Kurzstreckenverkehrsmittel der Einheimischen. In Santa Teresa gab es keinen Anschluss mehr nach Santa María und so mussten wir dort uebernachten - in einem Zimmer ohne Tuer, mit einer Dusche ohne warmem Wasser und einer Schabe, die Julia beim Duschen den Schenkel hochkrabbelte. Und beim Einschlafen schuettete es vollgas auf unser Wellblechdach.
Am naechsten Tag ging es schon um vier Uhr mit dem Kleinbus weiter in Richtung Santa María. Auf dem Weg erwartete uns auch noch eine nette Ueberraschung...

...aufgrund des naechtlichen Regens hatte es einen Erdrutsch gegeben und die Strasse war versperrt.

...aufgrund des naechtlichen Regens hatte es einen Erdrutsch gegeben und die Strasse war versperrt.

Der wahnsinnige Fahrer war ungeduldig und probierte, mit Vollgas ueber Steine und Matsch zu fahren. Sah von aussen echt gefaehrlich aus.

Der wahnsinnige Fahrer war ungeduldig und probierte, mit Vollgas ueber Steine und Matsch zu fahren. Sah von aussen echt gefaehrlich aus.

Nach weiteren Raeumungsarbeiten wird geschoben und gezogen. Zu Spitzenzeiten sassen uebrigens 22 Leute in diesem Bus.

Nach weiteren Raeumungsarbeiten wird geschoben und gezogen. Zu Spitzenzeiten sassen uebrigens 22 Leute in diesem Bus.

Nach 34 Stunden Rueckreise kommen wir reich an Erfahrung und Weisheit wieder in Cusco an .
Nach einer weiteren Uebernachtung bei unserem Dueño reisen wir weiter nach Tacna, von wo aus wir noch mal nach Chile springen werden.

Typisches Transportmittel in peruanischen Staedten - wird auch haeufig als Taxi verwendet.

Typisches Transportmittel in peruanischen Staedten - wird auch haeufig als Taxi verwendet.

© Julia und Robert, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise beginnt in Buenos Aires, geht dann ganz hinunter in den Sueden nach Ushuaia und von dort arbeiten wir uns ueber Chile und Argentinien wieder in den Norden bis nach Peru und Bolivien hinauf. Dafuer stehen 3,5 Monate zur Verfuegung.
Details:
Aufbruch: 10.02.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 29.05.2008
Reiseziele: Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Der Autor
 
Julia und Robert berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.