Argentinien - Chile - Peru - Bolivien 2008
Argentinien: 5.3.-9.3. LosAntiguos + Kueste Patagoniens(1)
Der Weg von El Chaltén nach Los Antiguos fuehrt hauptsaechlich entlang der Ruta 40, die grossteils nicht asphaltiert ist. Dadurch war die Busreise auf dieser Schotterstrasse ziemlich holprig und dauerte 14 Stunden. Es gibt sogar Viehsperren auf dem Weg und immer wieder laufen Guanacos und Ñandús ueber die Fahrbahn.
Immer gerade aus.
Los Antiguos ist ein kleiner Ort an der Grenze zu Chile. Die meisten kommen hier her, um nach Chile zur Carretera Austral zu wechseln. Uns haben die Formulierung unseres Reisefuehrers - "eine einladende Oase in den Anden" - und die angekuendigten Farmen (Granjas und Chacras) mit Fruechten, Marmeladen und Likoeren hier her gezogen.
Wir haben uns dann auch fruchtige Erdbeeren, eine leckere Kirschmarmelade und einen noch leckereren Dulce-de-Leche-Likoer (schmeckt aehnlich wie Baileys) gegoennt.
gepflegtes Strassenbild
Ausserdem gibt es auch den riesigen Lago Buenos Aires mit seinem extrem klaren und dunkelblauen Wasser. Bei einem Spaziergang entlang des Ufers sind wir etwas vom Weg abgekommen und haben uns durch sumpfiges Gefilde und Gestruepp wieder zurueck in die Zivilisation gerettet
Auf dem Rueckweg kamen wir bei einem Gebaeude vorbei, in dem der lauten Musik zufolge anscheinend eine Party stieg. Bei naeherem Hinsehen stellte es sich als eine Art Kirche mit der Aufschrift "Templo Christo es la Esperanza" (Christus ist die Hoffnung) heraus. Wir wurden von einem aelteren Herren hinein gewunken und durften einer Zeremonie mit begeisterten Anhaengern und einer leidenschaftlichen Predigerin beiwohnen.
Schoen frisch, das Wasser des Lago Buenos Aires.
Mitten im Gestruepp sind ploetzlich einige Pferde aufgetaucht. Haben uns aber leider nicht auf ihren Ruecken durch das sumpfige Gelaende geleitet.
Unsere Reise ging schliesslich weiter an die Kueste Argentiniens, wo wir uns in Comodoro Rivadavia ein Auto ausliehen.
Da wir kurz vor 12 Uhr herausfanden, dass hier alle Autovermietungsstellen Samstag Mittag zusperrten, wurde es sehr knapp fuer uns, noch ein Auto zu erwischen, noch dazu, weil sich die meisten Stellen am entfernten Flughafen befanden. Zum Glueck vereinbarte das Maedl bei der TouristenInfo mit dem Hertz-Mitarbeiter, dass er um 14 Uhr nochmal fuer uns zum Flughafen kommt. Und so kamen wir doch noch zu unserem Auto.
Die Wartezeit auf unser Mietauto vertrieben wir uns am Flughafen damit, einen koestlichen Brei zuzubereiten
Endlich haben wir die Schluessel. Noch glaenzt das Auto.
Wir entschieden uns, zur Abwechslung weniger touristische Plaetze aufzusuchen. So fuhren wir am ersten Tag nach Camarones, um im benachbarten Cabo dos Bahías Magellanpinguine zu bestaunen. Camarones ist ein verschlafenes kleines Nest mit einem netten Strand und einem kleinen Hafen.
Waehrend der Fahrt praesentierte sich uns wieder die typische patagonische Landschaft: Schafe, weite Ebenen, Guanacos, endlos lange Strassen.
Neben der Strasse: die Schafe fluechten vor uns im Gaensemarsch.
Ausblick waehrend der Fahrt.
windiger Strand von Camarones
Camarones itself
Nachdem wir uns vor dem Campingplatz in Camarones Nudeln zubereitet hatten, fuhren wir im Dunkeln die 30km lange Schotterpiste nach Cabo dos Bahías, um am naechsten Morgen moeglichst frueh bei den Pinguinen zu sein.
Als die Strasse schliesslich bei einem Haus abgesperrt war, stellten wir dort unser Auto ab und erkundeten mit der Taschenlampe die Gegend. Ploetzlich fragte uns eine Stimme aus dem Haus, was wir um diese Zeit hier machen. Es war der Reservatwaerter, der etwas gereizt schien, dann aber einraeumte, dass wir am naechsten Tag um 8 Uhr zu den Pinguin-Brutplaetzen fahren koennen.
Am naechsten Morgen wurden wir von auf das Autodach klopfenden Regentropfen geweckt. Wegen des Regens liessen wir uns nun doch noch ein wenig Zeit mit dem Aufstehen. Um 8:15 fuhr der traumhafte Waerter mit seinem Jeep die 20m von seinem Haus zu unserem Wagen und teilte uns mit, dass wir am besten sofort zu den Pinguinen aufbrechen, um die spektakulaere morgendliche Wanderung zum Meer nicht zu verpassen. Somit hatten wir es ploetzlich doch sehr eilig.
Zum Zaehneputzen war nur noch waehrend der Autofahrt Zeit.
Beim Pinguinpfad angekommen, hoerten wir bereits beim Oeffnen der Autotuer die lauten Pinguinrufe. Wir dachten, dass die Rufe dazu dienen, dass sich die Paerchen nach dem Ausflug ans Meer wiederfinden. Der Waerter erklaerte uns spaeter aber, dass die Pinguine damit nur ihren Frust ueber das schlechte Wetter kundtun. Der Regen zerstoert naemlich ihre Nester. So gesehen hatten wir eigentlich Glueck, dass es ein wenig regnete.
Ein boeser Pinguin weist auf moegliche Verletzungen hin.
Morgendlicher Tratsch
Die erste Arbeitsgemeinschaft watschelt zum Meer.
Versammlung am Strand - hinten nach kommen die Spaetaufsteher.
Wann hoert es endlich auf zu regnen?!?
Es ist herrlich die Pinguine zu beobachten. Und sie selbst beobachten auch sehr gerne und sind aeussert neugierig. Viele drehten sich in unsere Richtung, um abzuchecken, wer da kommt. Einer versperrte uns sogar den Weg ueber den Steg und machte keinen Schritt zur Seite, als wir uns an ihm vorbeischlaengelten. Andere sind scheuer und machen sofort kehrt, wenn sie einen erblicken. Das ist vor allem sehr lustig, wenn eine groessere Gruppe watschelnder Pinguine einheitlich umdreht und im Gaensemarsch zu ihrem Ausgangspunkt zurueck marschiert.
"Wer bist denn du?"
Tuersteher von der Pinguinkolonie.
Am Aussichtspunkt wehte ordentlich der Wind.
Wieder einmal Guanacos
Zumittag befanden sich die meisten Pinguine bereits am Meer. Einige wenige faulenzten im Schatten unter dem Steg.
Poser!
Ups, fast draufgestiegen
Auch Schafe besuchten den Brutplatz.
Beim Rueckweg bemerkte Julia, dass wir den Mara (Pampashasen), der in der Infobroschuere abgebildet war, nicht gesichtet hatten...
...nicht mal eine Minute spaeter erspaeten wir ihn am Wegrand.
Durch den naechtlichen Regen waren die Lacken beim Rueckweg etwas groesser.
Nicht mehr ganz so glaenzend.
Aufbruch: | 10.02.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 29.05.2008 |
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