Argentinien - Chile - Peru - Bolivien 2008
Bolivien: 17.-22.5. Pampas-Tour in Rurrenabaque
In La Paz quartierten wir uns in einer netten japanischen Hospedaje ein und informierten uns bezueglich der Pampas Tour in Rurrenabaque, um uns zum Abschluss noch einmal bei tropischen Temperaturen aufzuwaermen. Gleich ums Eck neben unserer Unterkunft wurden wir bei der Agentur Boliviapata fuendig, die die Pampas Tour von Indigenatours anbieten. Wir ueberlegten nicht lang und schlugen bei dem guenstigen Preis gleich zu. Immerhin beinhalteten die 500 Bolivianos (ca. 45 Euro) zwei Naechtigungen in der Pampas-Ecolodge, einen Guide, saemtliche Mahlzeiten und alle Jeep- und Boots-Fahrten waehrend der Tour. Nun gab es nur noch die Qual der Wahl wie hinkommen nach Rurre: Entweder eine Stunde mit dem Flugzeug oder 18 Stunden mit dem Bus ueber eine holprige Strasse. Nachdem wir uns mehrmals vergewissert hatten, dass die Busfahrt entlang der ehemaligen Death-Road (die originale Death-Road wird nur noch von Downhill-Bikern genutzt, die den Kick notwendig haben, http://de.wikipedia.org/wiki/Death_Road) sicher ist, entschieden wir uns fuer den Bus und sparten somit viel Geld fuer unsere Souvenir-Kassa.
Bevor es aber losging, liessen wir uns in La Paz das Fruehstueck im Restaurant Mistik mit Palatschinken, Semmeln, Muesli mit Joghurt und Bananen, frisch gepresstem Orangensaft und Heissgetraenk schmecken...
...und deckten uns mit Reisevorraeten ein.
Am 18. startete der Bus zumittag in La Paz und am naechsten Tag erreichten wir halbwegs frisch um fuenf Uhr in der Frueh Rurre. Die Fahrt war im Endeffekt auch gar nicht so schlimm wie befuerchtet, wir konnten sogar recht gut schlafen und waehlten auch fuer die Rueckfahrt wieder dieses Transportmittel.
Was ein bisschen befremdend fuer uns war: 1. Eine Mutter liess ihre 3-4jaehrige Tochter zwischen ihren Beinen auf den Boden des Busses pinkeln, was wir nicht so lustig fanden, weil wir genau dahinter sassen und Robert seinen Rucksack am Boden hatte. Eine andere half ihrem kleinen Sohn wenigstens, um waehrend der Fahrt aus dem Fenster zu pinkeln. 2. Die Bolivianer scheren sich nicht um die Natur und schmissen ihren Abfall einfach aus dem Busfenster, von Huehnerknochen bis Plastiksackerl - die Welt als gigantischer Mistkuebel.
Schon ein paar Stunden spaeter sassen wir mit vier Iren und zwei Schotten im Jeep zur Pampas Tour. Es ist echt schlimm, wie schwer man das Englisch der Schotten versteht - es klingt eigentlich wie russisches Englisch (rollendes R).
Nach drei staubigen und heissen Stunden im Jeep stiegen wir ins Boot um und fuhren einige Stunden den Río Yacuma entlang, wo wir viele Kaimane, Schildkroeten, Wasserschweine, Wasservoegel, Affen und sogar rosa Delfine zu Gesicht bekamen.
Die Kanus warten bereits am Flussufer des Río Yacuma.
Und los gehts.
Eine der vielen Schildkroeten, die sich die Sonne auf den Panzer scheinen lassen.
Die Krokos sind gut getarnt im Wasser und tauchen schnell unter, wenn wer naeher kommt.
Paradiesvogel
Kleiner Kaiman - die schwarzen Kaimane koennen bis zu 150 Jahre alt und 8 Meter lang werden.
Storch
Voegel mit krummem Schnabel.
Dieser hier macht beim Fischen Koepfler ins Wasser.
Totenkopfaffen
Suess!
Kapuzineraffe oder, wie unser Guide es aussprach: Cappuccinoaffe
Dieser Affe praesentiert uns eines seiner akrobatischen Kunststuecke und laesst sich am Schwanz haengen.
Wasserschweine oder Capybaras sind unverkennbar mit Meerschweinchen verwandt,
haben die Groesse eines grossen Hundes
und gefallen uns aeusserst gut.
Die Ecolodge von Indigena Tours.
Der Haengemattenkreis.
Der Grossteil der Pampas Tour bestand aus den Bootsfahrten im Kanu, was bei den vorherrschenden Temperaturen echt angenehm war. Am Flussufer sassen alle paar Meter Paradiesvoegel, Stoerche und andere Voegel und natuerlich wurden wir von deren Gezwitscher begleitet.
Nachdem wir am ersten Abend den Sonnenuntergang bei Bier und Fussball betrachten konnten, unternahmen wir eine Nachtbootsfahrt, bei der wir die Augen der Kaimane rot reflektieren sahen und unser Guide ein Alligatorbaby aus dem Wasser fischte, um es uns zu praesentieren. Das war zwar interessant, aber eigentlich hatten wir uns fuer Indigena-Tour entschieden, weil sie angeblich fuer einen guten Umgang mit Umwelt und Tieren bekannt sind - und Tiere fuettern (wie unser Guide es gemacht hat, um die Affen anzulocken) und die Tiere angreifen gehoeren da nicht dazu.
Sonnenuntergang in der Pampa
Babykaiman
Am zweiten Tag machten wir uns auf Anaconda-Suche und fanden...
...die Haut einer ziemlich grossen Schlange...
und eine Babyanaconda - im Hinterleib verdaut sie gerade ihre Beute.
Zu unserer Ausruestung zaehlten gottseidank Gummistiefel...
...denn wir mussten durch sumpfiges und schlammiges Gebiet waten und sanken teilweise fast bis zu den Knien ein.
Riesenschneckenhaeuser
Nach diesem anstrengenden Unterfangen durften wir mit den rosa Delfinen schwimmen. Der Bereich, in dem sich die Delfine aufhalten ist der sicherste im Fluss, da die Delfine ihn frei von Kaimanen und Piranhas halten. Vom Flussufer aus zwinkerte uns allerdings ab und zu ein Kaiman zu.
Sie tauchten immer nur kurz auf...
Der Guide wirft eine Plastikflasche ins Wasser, bei der ploetzlich 4 Delfine auf einmal auftauchen.
Unser Guide Diego.
Dieser Vogel war erfolgreich beim Fischfang.
In der Mittagshitze wird entspannt.
Am schoensten waren aber die ganz fruehen Morgenstunden, wo die Luft noch etwas frischer und die Tiergeraeusche lauter waren. Vor allem das Bruellen der Affen war UNGLAUBLICH laut, ein Monsterbruellen, einfach unglaublich.
Kurz vor dem Sonnenaufgang liegt noch der Nebel ueber den Baeumen.
In der Frueh noch ein bisschen in der Haengematte doesen.
Am letzten Tag, nachdem wir bei Affengebruell den Sonnenaufgang erleben konnten, hatten wir die Gelegenheit, Piranhas zu fischen. Das stellte sich als ziemlich schwierig heraus, da die Viecher das Fleisch einfach unbemerkt vom Haken schnappen. Ich (Julia) fing einen Katzenfisch heraus, der dann aber so arge Geraeusche machte, dass ich ihn wieder ins Wasser schmiss. Unser Guide fischte einige Piranhas, die wir im Anschluss kosten durften. Fazit: Lecker.
Robert zieht ganz oft einen kleinen Piranha aus dem Wasser, aber die Viecher bleiben nicht am Haken.
Die roten Piranhas sind die gefaehrlichsten weil sie in Schwaermen unterwegs sind.
Mein weinender Katzenfisch.
In der Pfanne herausgebrutzelt...
...sehen sie etwas skurril aus.
Die spitzen Zaehnchen.
Die drei Tage gingen schnell vorueber, zurueck in Rurrenabaque fanden wir Folgendes an der Tuer des Indigena-Bueros:
Viviane und Fred waren am Vortag angekommen und hatten unsere Namen in der Teilnehmerliste entdeckt . Wir verbrachten also noch einen gemuetlichen Abend mit den beiden und freuten uns schon darauf, sie in La Paz wieder zu treffen - see you later, alligator!
Aufbruch: | 10.02.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 29.05.2008 |
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