Australien - Ostküste 2008
Donnerstag, 27.03.2008 Sydney
Nachdem wir die Morgenstunden mit Musik hören, fernsehen und Fotos auf den Laptop laden und duschen überbrückt haben, ist endlich die Zeit zum Frühstück gekommen. Um 6.45 Uhr gehen wir runter in die Lobby, um nach unserem mitgebuchten Frühstück zu fragen. Wieder stimmt die Aussage im Internet nicht. Jedenfalls gibt es das Frühstück nicht in Form eines Buffets im Hotelrestaurant, sondern in der angrenzenden Segafredo Kaffee Bar. Dort guckt man auf die Liste und nennt Thomas "Mr. Chang" (ich wusste gar nicht, dass Thomas wie ein Asiate aussieht....!) und behauptet, wir hätten nur Kontinental Breakfast gebucht. Nur die Vorlage der Rechnung, die ich Gott sei Dank aus Deutschland mitgebracht habe, beweist, dass wir "Cooked Breakfast" bestellt und bezahlt haben. Dann bekommen wir doch noch Toast, Eier und Speck sowie Cereals.
Frisch gestärkt geht es von der Bahnstation "Museum" mit der Bahn zum Circular Quay. Dort suchen und finden wir endlich den Stadtteil "The Rocks" und das dortige Visitor Center. Das macht aber leider erst um 9.30 Uhr auf. Macht nichts. In der Zwischenzeit besichtigen wir die Habour Bridge, wandern auf dem Fußgängerweg bis zum ersten Pfeiler, der aber leider auch noch nicht geöffnet hat und machen viele Fotos von der wunderschönen Aussicht auf den Hafen, die Oper und die Skyline. Wieder von der Brücke runter besichtigen wir das Viertel "The Rocks" und bewundern die schönen alten Häuser und Gässchen, die uns wieder einmal an London erinnern. Hier hätten wir gestern schöne Restaurants gefunden... Aber egal, das holen wir heute Abend nach!
Nun hat auch das Visitor Center geöffnet. Dort decken wir uns mit kostenlosem Kartenmaterial, Busplänen und Prospekten ein. Jetzt haben wir endlich eine - wenn auch unübersichtliche - Auflistung, welche Busse wo fahren.... Das fällt uns im Laufe des Tages immer wieder auf: das öffentliche Transportsystem erscheint uns sehr verwirrend und nicht auf Touristen abgestimmt. Jedenfalls verbringen wir sehr viel Zeit mit Suchen, Karten lesen und wandern zu den verschiedenen Bahnsteigen oder Busstationen. Im Bus wird auch nicht angesagt, welche Station angesteuert wird. So ist man ständig auf seinen Orientierungssinn bzw. den Stadtplan angewiesen. Wir kommen aber trotzdem zurecht.
Von "The Rocks" geht es zu Fuß zum Botanischen Garten.
Dort sehen wir riesige Spinnen in Spinnennetzen mit Fäden so dick wie Taue, die uns ganz schön Respekt einjagen! Dem Krach folgend finden wir schließlich in der Mitte des Botanischen Gartens mehrere Bäume, in denen hunderte kreischender Flughunde hängen, die lautstark ihren Schlafplatz verteidigen. Es ist mir ein Rätsel, wie sie überhaupt bei diesem Lärm schlafen können!
Am Ufer wandern wir entlang zum Mrs. Macquarie's Point und haben einen phantastischen Blick auf die Oper und die Bridge.
In der Sonne ist es wieder wunderschön aber auch sehr warm. Die Füße und Waden schmerzen! Zum Schluss sehen wir noch mehrere Kakadus, die unter Bäumen fressen und sich im Abstand von wenigen Metern bewundern lassen.
Zurück am Circular Quay gehen wir in den angrenzenden Food Court und essen Baramundi mit Reis und Salat sowie ein Wrap. Dann nehmen wir die Bahn, um nach Bondi Beach zu fahren. Leider verfahren wir uns mal wieder im verwirrenden Verkehrsdschungel, müssen mehrfach umsteigen, kommen dann aber doch in Bondi Junction an. Da wir zwischendurch einen freundlichen Bahnbediensteten nach dem Weg gefragt haben, wissen wir, dass wir von dort aus einen Bus zum Strand nehmen müssen. Leider müssen wir wieder fragen, um die richtige Haltestelle zu finden. Wer hier des Englischen nicht mächtig ist, ist arm dran! Dies ist ja bei uns aber nicht der Fall. Im Gegenteil: hier in Australien verstehe ich fast alles und meine Gesprächspartner auch mich. In Amerika hatte ich ja viele deprimierende Erfahrungen mit meinem Oxford English. Hier aber sprechen alle klar und deutlich und mit meinem Schulvokabular.
Mit der Buslinie 333 geht es zum Bondi Beach. Das Wasser hat phantastische Farben in allen Blautönen. Wellen brechen sich am Strand, der gut besucht ist.
In der öffentlichen Toilette ziehe ich meinen Bikini an. Thomas behält lieber seine Sachen an. Ihn habe ich schon heute Morgen eingecremt, nachdem er gestern schon einen leichten Sonnenbrand hatte.
Am Strand beobachten wir eine Weile die Surfer und Jogger. Das Wasser ist mir zu kalt zum baden. Nach einer halben Stunde ist es uns trotz der intensiven Sonneneinstrahlung wegen des Windes auf Dauer zu kalt. Deshalb ziehe ich mich wieder an und wir nehmen den just einfahrenden Bus zurück.
Die Linie 333 fährt direkt zur Station "Museum", die ganz in der Nähe unseres Hotels liegt. Auf dem Weg ins Hotel kaufen wir noch Wasser, Milch für meine TimTams, Cream Egg (lecker!!!) und Bier (auch lecker)ein. Nach einer Dusche ruhen wir uns erst mal von den Kilometer-langen Wanderungen des Tages aus.
Nach ca. 1 Std. Schlaf fällt das Aufstehen besonders schwer. Die Füße und Waden sind schwer wie Blei und pochen! Trotzdem fahren wir mit der Bahn zum Circular Quay und laufen von dort aus zu "The Rocks". Dort suchen wir uns nach einigem hin und her ein Restaurant mit Terrasse im Hinterhof. Die Speisekarte ist übersichtlich, das Essen aber lecker, wenn auch wenig. Für mich gibt's gegrilltes Hühnchen mit Rosmarienkartoffeln und Salat und für Thomas Lamm-Würstchen mit Kartoffelpüree. Thomas bekommt kein Bier zum Essen. Hier gilt: "Bring your own", d.h. man bringt sich seine eigenen Getränke mit, ansonsten bekommt man nur kostenlos Tafelwasser. Wir haben natürlich nichts mitgebracht weil wir's nicht besser wussten. Macht aber nichts.
Nach dem Essen geht's zurück zum Circular Quay. Wir bewundern die nun im Dunkeln angeleuchtete Bridge und Oper sowie die Hochhäuser. Die nun aktiven Flughunde kreisen in der Luft und fallen in die Stadt ein. Weil meine Wade im Sitzen mehr weh tut als beim Laufen, geht es nun zu Fuß wieder zurück zum Hotel. Dabei laufen wir die Pitt Street ab und sehen nun die zahlreichen Geschäfte, in denen noch die Hölle los ist. Auch in den Kneipen treffen sich die Geschäftsleute nach der Arbeit und heben die Tassen. Auffällig ist hier, dass alle Berufstätigen viel schicker gekleidet sind als in Deutschland. Die Männer laufen alle in Anzughose und Businesshemd und die Frauen mit Kostüm rum.
Völlig erschöpft erreichen wir das Hotel. Ich werfe mich auf's Bett, Thomas geht nochmal in eine Kneipe, um das entgangene kühle Bier nachzuholen. Um 22.00 Uhr rafft uns der Schlaf dahin. Insgesamt ein schöner, aber sehr anstrengender Tag. Wir sind locker geschätzte 15 km gelaufen.
Aufbruch: | 24.03.2008 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 01.05.2008 |