Australien - Ostküste 2008
Samstag, 12.04.2008, Capricorn Caves / Mackay
Heute stehen wir wieder früh auf, machen uns und den Camper fertig und fahren los Richtung Norden auf der A 1. Der Campingplatz (Tannum Beach Caravan Village) war wirklich ein Fehlschlag. Es ist uns ein Rätsel, wie er 4 Sterne bekommen konnte. Wohl nicht mit rechten Dingen.... Die Waschhäuser glichen mehr einer Datsche und waren eine offene Scheune mit Toiletten und Duschen drin. Heute morgen musste ich meine gesamte Selbstbeherrschung aufbringen, als ich gerade beim Duschen meine Haare nass machte und nach oben schaute, guckte mich ein riesiger Frosch mit seinen Glupschaugen an und hätte mir am liebsten Gesellschaft geleistet. So schnell habe ich noch nie geduscht! Außerdem konnte man Heuschrecken und Ameisenstraßen in der Dusche bewundern. Die zahlreichen Mückenstiche, die wir gestern eingeheimst haben, haben uns schon die ganze Nacht beschäftigt. Um 4.00 Uhr morgens - weit vor Tagesanbruch - haben uns die Kakadus aus dem Schlaf gerissen. Wir sind einfach keine Camper!
Außerdem kann Thomas seine Krokodilzahn-Kette nicht wieder finden. Wahrscheinlich hat er sie im Duschraum liegen lassen. Dort haben wir sie aber nicht wieder gefunden.... Wir ärgern uns, als wir ein paar Kilometer weiter einen Big 4 Campingplatz finden. Der stand nicht im Campingführer! In Calliope tanken wir.
Nach 2 Stunden Fahrt erreichen wir Rockhampton und überqueren gleichzeitig die Grenze zwischen Subtropen und Tropen. Wir halten nicht an und durchfahren nur die Stadt, die uns aber auf Anhieb gefällt. Endlich wieder Zivilisation! Leider ist es noch zu früh, um ein Steak zu essen, das man hier an jeder Ecke in nett aussehenden Restaurants angeboten bekommt. Offensichtlich sind nur die Städte und Orte mit einer guten Infrastruktur ausgestattet, die gerade nicht am Meer liegen. Das verstehe wer will.... Die Nordseeinseln haben diesbezüglich wesentlich mehr zu bieten, als alle Küstenorte, die wir bisher gesehen haben!
Ca. 20 km hinter Rockhampton geht es rechts zu den Capricorn Caves, einer Kalksteinhöhle, ab. Die möchten wir uns ansehen und nachdem wir die enge, kurvige Zufahrtstrasse passiert haben, parken wir auf dem Parkplatz und essen erst mal ein Sandwich. Auf dem Gelände laufen zahme Kangaroos rum, die gefüttert werden.
Wir zahlen insgesamt 40 $ Eintritt und warten auf die geführte Tour durch die Höhle, die um 12.00 Uhr los geht. Ein junges Mädchen führt uns mit einer Gruppe von ca. 15 Personen und erklärt uns die Entstehungs- und Entdeckungsgeschichte der Höhle. Die Höhle ist sehr schön.
Nur die Mücken machen uns wahnsinnig. Offenbar leisten die Fledermäuse, die hier fliegen, nicht ganze Arbeit. Am beeindruckendsten finden wir einen "Saal" der Church (Kirche) genannt wird. Wir setzen uns auf Bänke und lauschen Musik von Robin Williams (Angel) und der hervorragenden Akustik. Dabei leuchtet die Rangerin die verschiedenen Stellen des Saals an. Super!
Dann geht es weiter, am Ende der Höhle lässt uns die Rangerin die Wahl, ob wir die Abenteuer-Tour zurück zum Ausgang nehmen oder den normalen Weg zurückgehen möchten. Nach einigem Zögern entscheiden wir uns für die Abtenteuertour, die uns durch ganz dicht aneinanderstehende, sich windende Zwischenräume führt, durch die Thomas noch so gerade durchpasst. Hat Ähnlichkeit mit dem Antelope Park in den USA, nur blasser und viel (!!!) enger. Wir haben leider (oder Gott sei Dank) nicht verstanden, wovor wir Angst haben sollen, Kakalaken, die uns die Rangerin immer wieder ankündigt, sehen wir glücklicherweise aber nicht.
Auf zwei Hängebrücken erreichen wir den Ausgang und die Mücken, die wieder in Heerschaaren über uns herfallen. Wir flüchten zum Camper und fahren weiter. Die Höhlen sind in jedem Fall sehr empfehlenswert!
Den eintönigen Bruce Highway entlang, der hier noch nicht einmal alle paar Kilometer Überholspuren hat, fahren wir weiter, an Millionen Eukalypthusbäumen entlang, durch Savannenähnliche Landschaften (es fehlten eigentlich nur Elefanten und Giraffen) und dann an Rinderweiden. Kurz vor Sarina sehen wir wieder kurz das Meer in der Ferne aufblitzen und dann beginnen wieder Zuckerrohrfelder. Mackay ist der Hauptumschlagplatz für Zuckerrohr, das hier in Rohzucker verarbeitet und in die ganze Welt verschickt wird. Kurz vor Mackay tanken wir nochmal.
Um 16.30 Uhr erreichen wir endlich Mackay, wo wir zunächst den Schildern Richtung Habour (Hafen) folgen, um das im Reiseführer empfohlene Restaurant zu suchen. Leider ist es wie fast immer in Australien: das Angebot an Restaurants ist sehr rar und das beschriebene finden wir gar nicht. Auch der Campingplatz (diesmal ganz ohne Sterne) den wir wegen der Nähe zum Hafen ausgesucht hatten, ist enttäuschend und wir fahren weiter zum Campingplatz mit 4 Sternen (Andergrove Van Park), den wir so um 17.00 Uhr erreichen. Wir haben Glück und bekommen den letzten Powered-Stellplatz (26 $). Der Stellplatz ist ganz schön - mit Blick auf ein Feld - hat aber furchtbar dreckige Waschräume, die aber wenigstens vor Insekten geschützt sind. Trotzdem zögern wir unsere abendliche Dusche zu nehmen, die Duschen sind einfach siffig....!
Da wir ja kein Restaurant gefunden haben, machen wir mal wieder selbst Abendessen (Spagetti Olio mit Gemüse). Hier empfangen wir sogar einen (!) Fernsehsender. Den digitalen Fernsehempfang kann man in Australien getrost vergessen. Alle anderen Camper haben Kabelfernsehen, das man hier auf jedem Stellplatz empfangen kann. Wir haben aber leider kein Kabel! Sollte eine Anregung für KEA-Camper sein!
Aufbruch: | 24.03.2008 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 01.05.2008 |